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Erfahrungen über mich/uns

Jugoslawien-Motorradtour 1986

Überladene Wetterflucht bis kurz vor Albanien

Aus meinem Fotoalbum
12.6.1986, Aidlingen
Mein Freund Rainer (ehemaliger Maschinenschlosser-Ausbildungskollege bei Daimler) hat bei mir geschlafen.
Um 5 Uhr sind wir aufgestanden, haben eine neue Kupplung eingebaut und die 1000 Sachen zusammen- und aufgepackt…
…und jetzt bekommen wir Bedenken am Restangebot der Sitzfläche!
Probesitzung!!!
(sogar Fotograf-Mama scheint die Luft anzuhalten)
A bisle eng ist ja toll – doch das hier ist zu toll.
Um 13 Uhr kamen wir dann endlich los.
Bei Nieselregen ging`s auf der Autobahn Richtung Salzburg.
Ab Augsburg wurde aus Niesel- Dauerregen und nun nach 5 Std. und zweitem Tankstopp vor der Österreich-Grenze werden aus zwei „heissen Typen“ langsam aber sicher Eiszapfen!
📌 Rastplatz Bad Reichenhall Süd
Auch in Richtung Spittal verspricht der Himmel keine Wetterbesserung.
Die total überladene Honda schwimmt nicht schlecht bei nasser Fahrbahn.
Bei den Stopps hat der gute Rainer jedesmal viel zu erledigen:
– pinkeln (zu viel eingedrungene Nässe?)
– Kartenlesen (um den warmen Süden schneller näherzubringen!?)
– Gymnastikübungen (gegen aufkommende Platzangst?)
📌 Rastplatz A10 Tauernautobahn
Kaum ist Rainer der Steuermann, lässt die Sonne uns merken, dass es sie noch gibt.
Wir flippen fast aus, obwohl sie schon bald untergehen wird.
📌 A10 Tauernautobahn
Wir fahren Villach entgegen…
…es wird Zeit, nach einer Schlafgelegenheit Ausschau zu halten!
📌 Spittal an der Drau
Durch ein Loch in der Wolkenwand erhellt die Sonne Spittal – wir nehmen es als Gute-Nacht-Gruß
13.6.1986
Am Fuße des Wurzenpasses haben wir am Vorabend von einem Bauer nach längerem Überlegen seine Heuhütte zum Schlafen bekommen.
Es nieselt wieder als wir um 9.30 Uhr Richtung Jugoslawien-Grenze aufbrechen.
Der Vršič-Pass hat 55 Serpentinenkehren und ist eine echt jugoslawische Enduro-Straße als Alternative zur Hauptverbindung nach Rijeka
Der Pass ist ein Genuss für die Augen und für`s Motorradler-Herz.
Auf der Passhöhe (1611 m) angekommen ist niemand da um uns zusammen auf`s Bild zu bringen – und Selbstauslöser hat die Pocketkamera nicht. Also macht jeder von uns ein Bild vom Anderen ☺️
Bei der Abfahrt werden wir ca. 10 km auf einen sehr steilen Feldweg umgeleitet.
Eine Tortour mit einem 350 kg schweren Lastenesel durchs Gelände, dessen Vorderteil wenn immer möglich störrisch gen Himmel will 🙃
Endlich unten und Sonnenschein!
Alle Regenklamotten schnellstens vom Leib.
Der gute Rainer kämpft zum Glück nur mit dem (Regen-)Stiefel 😜
Im Tal entlang der italienischen Grenze Richtung Rijeka.
Viele deutsche Motorradfahrer sind unterwegs zum Straßenmotorrad-WM-Lauf dort.
📌 Tolmin
Rijeka haben wir schnellstens hinter uns gelassen – einen Sturm (Bora-Fallwind) haben wir noch vor uns – was wir leider oder zum Glück noch nicht ahnen.
📌 Bakar
Über der Insel Krk ist noch strahlender Himmel – sonst macht es, wie gehabt, leider wieder überall dicht.
Wird wieder Zeit nach einem trockenen Schlafplatz zu suchen
14.6.1986
Nach 400 Tages-km, einsetzendem Regen und Dunkel haben wir uns (ganz gegen mein Reise-Prinzip) müde und kalt für diese Pension entschieden.
📌 Starigrad-Paklenica
Heute Morgen regnet es zwar nimmer aber es ziehen schon wieder dicke Wolken vom Gebirge auf uns zu – also weiter südwärts.
Wie nun mit diesen Honda-Tourern habe ich hier schon 2 Jahre zuvor (bei der Motorradtour alleine auf meiner Yamaha RD350LC) mit Harry und seiner Freundin aus Korbach (auf der tollen Honda CB1100R) Smalltalk gehalten. Leider sind sie ein paar Tage zuvor gestürzt und konnten wegen der Aufschürfungen nicht mehr baden.
Sie habe ich 1985 während meiner Marinezeit in Kiel und 1988 auf der Rückfahrt der Nordkap-Motorradtour besucht und werde ihn erst 2023 auf dem Rückweg mit dem Motorroller von Deutschland in meine mir 1991 zugefallene Wahlheimat Lappland überglücklich wiedersehen.
Die 2 Honda-Freunde können sich nicht vorstellen dass wir auf unserem Schwertransporter noch Platz haben und er überhaupt noch fahrbar ist – nicht ganz unbegründet 😎
Zuversichtlich weiter gen Süden und zunehmender Hitze. Rainer wird natürlich immer nervös wenn ich die Fuhre fürs Foto einhändig auf Kurs halte – aber schließlich ist meine Motocross-Erfahrung nicht umsonst 😘
Rainer traut dem Wetter trotz der großen Wärme noch nicht so ganz…
…und während ich auf Knipstour gehe…
…tankt er Sonne voll 😊
Brücke übers Meer bei Šibenik
Nachdem wir an den Vortagen 1000 km gefroren haben, sind wir jetzt beim Rasten froh über Schatten.
📌 Omiš
Seine Nerven schonend macht Rainer mit meiner Pocket-Kamera den selbigen Mann
Traumhafte Panoramen…
…der tollen Steilküste entlang…
und als das Vorderrad in voller Fahrt wiedermal durch den Bora-Fallwind und die rücklastige Überladung abhebt, gibt mir Rainer einen schlagkräftigen Grund etwas gemächlicher zu fahren…
Ich schau dir in die kleinen Augen 🙃
Idyllische Städtchen zwischen Bergen und Meer
Und sie funktionierte doch/noch – Leben sei Dank für Rainer und Frank bei dem kleinen Tank 😘
Und weiter mit vollem Tank – wobei die 10 Liter nichts ausmachen gegen den Fallwind
Kurze Pause…
…kurz vor Dubrovnik
Kurze Fähre von Kamenari…
…nach Lepetane
Nach gut 500 Tages-km der Küste entlang beziehen wir 60 km vor der albanischen Grenze diesen Campingplatz bei Budva am Strand „Plaza Jaz“…
…uns wundernd über so viel Platz direkt am Meer
Aber wo ist die Sonne geblieben?
Hier „kocht“ der Chef – auf kleinstem weil einzigem Gasfeld
Nach unserer ersten gemeinsamen Zeltnacht dürfen wir schon früh am nächsten Morgen verstehen warum die Camper den Schatten im Wäldchen der Strandnähe vorziehen 😎
Also ziehen wir freiwillig um, ein paar Meter landeinwärts zu den anderen Campern in den Schatten
Herz was willst du mehr Meehr
Sonnen-Anbeter
Die Zelt-Nachbarn Franz und seine junge Familie aus Schongau werden unsere Freunde
Tagsüber…
…verbringen wir mit unseren Freunden am Strand…
…iin der Nacht in unserem Lichtgewichts-Hotel…
…und Frühstück gibts wieder am gemütlichen Tisch bei den Freunden 🙏
An eimem Abend nehmen uns die Freunde sogar in ihrem 123er Mercedes mit..
zum Essen in ihrem Lieblingsrestaurant im knapp 20 km Richtung Albanien entfernten Küstenort Petrovac na moru.
Beachlife – na, Franz…
…so wird’s nix mit Sandburg 😘
Es war (unbewusst) meine letzte Nacht in diesem Zelt…
…aber bewusst unser letzter Tag an diesem Strand…
Ein Prost auf die schöne Zeit hier und vor allem auf unsere liebe Familie aus Schongau 😍
20.6.1986
Nachdem wir im Hauszelt bei unseren Freunden übernachten durften damit wir nicht am frühen Morgen Zusammen- und Aufpacken müssen, sind wir um 5 Uhr morgens nach herzlicher Verabschiedung abfahrbereit.
Ein letzter frühmorgendlicher Blick über die Campingplatz-Bucht…
bevor es gen Norden heimwärts geht
Nach dden ersten knapp 30 km wieder auf der Fähre diesmal natürlich von Lepetane…
…nach Kamenari
Blick auf das morgendliche Dubrovnik – danach entscheiden wir uns dann für die Fahrt durchs Landesinnere
Im Gegensatz zur Küstenstraße ist jetzt natürlich die Straßenkarte nötig – aber dafür kein nervender Fallwind mehr. Tolle Landschaft…
…und Pässe – aber…
die kleinen Straßen und vielen Ortschaften benötigen sehr viel Zeit und Konzentration 😴
Erst in der Nacht erreichen wir nach gut 900 Landstraßen-km entkräftet die Grenze und kommen vor Mitternacht auf der A10 zwischen Spital und Salzburg dann auch noch in ein furchteregendes Gewitter-Unwetter das zeitweise sogar die Autos wegen Wischerproblemen zum Stoppen zwingt.
Wir kämpfen uns wie verrückt unter den Blitzen weiter durch die Fluten – in der Hoffnung dass der Motor nicht absäuft und wir im Dunkeln mitten in den Fluten auf der Autobahn stehenbleiben.
Leben sei Dank kurze Erholung vom extremen Gewitterregen im jeweils 6 km langen Katschberg- und Tauerntunnel 🙏
Auf der A8 vor München sehe ich dann weiße Tierchen über die Autobahn rennen – höchste Zeit für eine Rast!
Selbst die breite, gerade Ausfahrt in den Rasthof Holzkirchen wird durch meine Müdigkeit schmal wie ein Trampelpfad 😴
Um wach zu bleiben ziehe ich die München-Durchfahrung dem Autobahn-Ring vor, so habe ich die restlichen gut 2 Stunden bis zuhause kein Problem mehr mit der Müdigkeit – zumal es auf halber Strecke schon hell wird 😎
Um 8 Uhr Morgens, nach 27 Std. Fahrt, sind wir wohlbehalten am AWO-Waldheim in Böblingen, wo der gute Rainer seinen Zivildienst macht. wird Im Spätsommer werden wir eine große Frankreich-Motorrad-Rundfahrt machen – er auf der ihm dann gehörenden Honda und ich auf meiner gebraucht erstandenen, fast neuwertigen Yamaha XT600, die ich dann im Winter 86/87 für meine geplante 3-monatige Mittelmeer-Umrundung zur STIEFRA-Yamaha umbaue (u.a. mit eigenem 43- statt 11-Liter-Tank) .
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Erfahrungen

Tramptour 1982

Während die MotoCross-Meisterschaft Sommerpause hat
machen mein Freund „Soni“ und ich uns mit Rucksack per Anhalter auf via Frankreich nach England, Wales, Schottland, Nordirland und Irland

Nach der Fähre Calais-Dover 6 Stunden warten auf einen Anhalter an der Fähre – und dann nimmt uns am späten Abend ein Trucker mit
Übernachtung an einem Kirch-Eingang – wir wachen erst auf als der Gottesdienst vorbei ist und bekommen dann Kaffee vom Pfarrer
Loch Ness und kein Ungeheuer

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Erfahrungen

Mokicktour nach Frankreich 1980

Nachdem seit dem 2. August auch mein Freund Günther „Gagli“ den Mokickführerschein hat, geht es mit unseren 2 Betas
(nach der Süddeutschland-Radtour ein Jahr zuvor)
auf unsere erste Auslands-Tour

Noch im Winter 1979/80 habe ich die Beta MX6 auf der Ausstellung in Böblingen vom Motorrad-Händler Zuber gekauft (durch den ich ein Jahr später total unerwartet und überglücklich als Rennmechaniker zum MotoCross kommen sollte)
Da ich erst an meinem 16. Geburtstag am 25. Mai den Führerschein bekomme fahre ich die Beta immer mal wieder ins Gelände aus.
Wie diese Handschrift so sind die folgenden fettgedruckten Kommentare zwischen den Anführungszeichen von mir aus dem Fotoalbum von 1982
> Sonntag,17.8.
Nach dem Zusammenstellen des Gepäcks wird das „Prachtsthck“ probebepackt. <

Auf der Terrasse vor meinem Zimmer
> Montag,18.8., 7 Uhr
Die Checkliste wird nochmals durchgeschaut – Das „Prachtstück“ wird
gewogen; 12O kg (220 Pfund oder so !!) also ca. 40 Kg Gepäck pro Gefährt ! <
Nach Verabscheidung von Günthers Oma und meiner Mama sind wir startklar – aber zuerst noch…
einen kurzen Abstecher (500 m) zu meiner Ahne Maria,
die schon in jungen Jahren nach Schlesien ausgewandert und mit ihren 4 kleinen Buben von dort auf unglaubliche Weise durch den Krieg nach Aidlingen zurückgeflüchtet war
> Der große Absçhied !!!
Eine gerade aufgestandene Ahne
die zur ABSOLUTEN VORSICHT ermahnt !!!!!!!!!!!!!!!!!!
– und uns viel Spaß wünscht – <
> In  Straßbourg angekommen fahren wir sofort zum Münster <
Gagli nicht erfreut über den Fotografen der mit dem Sofortbild Geld machen möchte.
> Zuerst wird alles gesichert (wie immer und überall viele Neugierige) und danach wird das Bauwerk bestiegen <

Als wir später weiter westwärts durch die Rheinebene Richtung Vogesen fahren und durch ein Dorf kommen wo ein älterer Mann auf einer Bank im Garten vor dem Einfamilienhaus sitzt, halten wir an und gehen zu dem Mann um auf englisch nach Wasser zu fragen.
Er lässt uns in recht gutem Englisch wissen dass wir ihm durch den Hof folgen sollen und dann schreit er laut: Erna do sind zwoi die wolla Wasser haba!
Er ist genauso überrascht wie Gagli und ich, als wir in unserem schwäbisch verdutzt im Einklang ausrufen: „Sie sprecha jo deutsch!?“
Wer reist der weiß… ständig mehr
> Es geht weiter: in den Vogesen – eine herrliche Landschaft und Straßen wie für uns gemacht !!! (rassig)
Typisch französische Straßenschilder (Beton, rießig und Straßennummer) <
> DER ERSTE SCHLAFPLATZ
– abgelegen – romantisch – Feuerstelle – 1000 m ü. N.N. – kein Wasser – keine Zeitorientierung
Häuptling “Gagli“ beim testen des ewiglangen Weißbrotes vor dem Abendessen <.
> Nach einer kalten Nacht ein bißchen noch kälteres Wasser (vom Wassersack) zum Zähneputzen und waschen – aber dafur einen heißen Kaba ! <
> lm nachsten Ort werden die leeren Flaschen abgegeben und neue Vorräte eingekauft.
Typisch französisches Straßenbild ! <
> „Gagli“ in voller Aktion <
> Mit voller Fahrt in die nächste Ortschaft <
> Mittagessen am Straßenrand

– Bratwürste – Paprika (nicht Gewürz) – Karotten (vom Feld) – Brot <
> ZWEITER SCHLAFPLATZ
Nach einer angenehmen Nacht braucht man ein kräftíges Frühstück, bevor es diesem herrlichen Tag entgegengeht! <
> Auf langen Gereden wird, durch das Gepäck als Rückenpolster, im „Easy Rider“ Stil gefahren <
> Kurze Pause auf einer Brücke über „LA SAONE“ <
Müsste in Chalon-sur-Saône sein
> Hier genießt „Gagli“ die sagenhafte Aussicht auf diesen Stausee <
> DRITTER SCHLAFPLATZ
Gagli“macht Feuer fürs Abendessen.
Kurz vor es dunkel wird,werden wir von diesem Platz vertrieben. Wir dürfen auf die Wiese des Bürgermeisters,der auch unser Gepäck mit seinem Auto zum neuen Platz fährt !! <
> Das „Prachtstück“ steht wegen „Kolbenklemmer“ auf der Hebebühne eines Motorradhändlers, ca. 100 km vor Lyon. Durch das Abschleppen mit einem Expanter ging das Vorderlicht auch noch zu Bruch! Der Händler arbeitete sauber,schnell und billig und so lief nach ca. 3 Std. schrauben, feilen, schmirgeln, polieren, die Beta wieder.
Preis: 80 Fr.
Aber nun war es besser direkt Heímwärts zu fahren, denn wie lange hält dieser Motor??? <
> Der Motor hat die ersten 30 km nach der Reperatur gut überstanden ! – Eine kleine Pause vor dem langen steilen Anstieg… <
> Ein sehr schönes Landschaftsbild < > …und eine während dem Anstieg, um den Motor abkühlen zu lassen und die gute Aussicht zu genießen <
VIERTER SCHLAFPLATZ
(es müsste zwischen Lyon und Genf sein, so weit ich mich erinnern kann nach nunmehr 42 Jahren – da nach dem vorigen Bild leider meine Kommentare im Fotoalbum enden)
Kurze Rast auf dem Weg zum Neuenburger-See
FÜNFTER SCHLAFPLATZ am Neuenburger-See
Mittagsrast vor Bern
Marktplatz in der Innenstadt von Bern
Auf der Nydeggbrücke mit Blick zurück in Bern`s romantische Altstadt
Altstadt-Panorama in der Nähe des Bärengrabens
SECHSTE ÜBERNACHTUNG
Verabschiedung von unseren Übernachtungsülatz-Gastgebern
Könnte bei Waldshut-Tingen sein
Mittagsrast bei Rottweil
SIEBTE ÜBERNACHTUNG zwischen Schwarzwald und schwäbischer Alb
Frange in Action
Fast zuhause – Blick zur Wurmlinger Kapelle bei Tübingen
Gagli`s Oma schimpft vor Freude, dass wir gesund zurück sind – nach 8 Tagen und knapp 1500 km.

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„wahnsinn wie die Zeit vergeht“…

…oder ist es nur unser FURCHTbarer Wahn-Sinn(Verstand)
durch den (für uns) die Zeit „ver-geht“, „ent-eilt“ oder gar „fort-schreitet“ – und ganz ent- oder ver-rückt gesehen vielleicht sogar nur durch diesen existiert und aus uns (den einst total Liebe und Vertrauen Lebenden) somit in Angst, Mangel, Not und Trennung Lebende (oder sogar Vegetierende) und Sterbende macht?
Wäre es für uns nicht viel beruhigender/zuFRIEDENer, sie als weitergehend/ent-wickelnd (im wahrsten Sinne des Wortes) sehen/vorstellen zu können?
Oder wären wir dann ver-rückt – und in dem Fall vielleicht sogar von unserer Angst (vorm Leben und dadurch vorm Tod) und unserem deshalb permanenten, destruktiven anHAFTen/festhalten/besitzen Wollen/Müssen/K(r)ampf (schluss)endlich erlöst?!

Nur mal so 🙃

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Sternschnuppe oder schnuppe

Nach Abendessen und herzlichen Stunden (in Zeichensprache) mit meiner mir 2 Tage zuvor zugefallenen Lehmhof-Famile, sitze ich nun in der sternenklaren Nacht noch lange am Gelben Fluss vorm Zelt am Rande ihres Maisfeldes auf meinem bequemen Sesselrad.
Ich mache mir Gedanken ob es (noch) sinnvoll ist meinem Herz-Gefühl für Xiao weiter nachzugeben, wenn uns der intensive Whatsapp Kontakt in einem unreellen Zukunftstraum hält anstatt im JETZT zu SEIN (seit sie mich nach unserer Seelenbegegnung vor einer guten Woche wegen dem Druck ihrer Famile verzweifelt weggeschickt hat).
Denn eigentlich brauche ich meine ganze, schwindende Kraft für die wüste(n)Hitze und Hochgebirge auf der (Tor)Tour Richtung Tibet…
Wir hatten heute keinen Kontakt, da Xiao wieder stark an ihren Gefühlen für mich/uns zweifelt.
Wie extrem sie durch ihre Verwandten und Freundinnen (denen sie sich anvertraut hat) unter Druck sowie Schuld- und Angstgefühle gesetzt wird, kann ich mir nicht vorstellen, da sie mir das erst viel später (während unseres nicht enden wollenden Albtraums) anvertrauen wird!
„Bitte liebes LEBEN, gib mir irgendwie deutliche Zeichen – ich möchte gerne an Xiao festhalten wenn du es für uns möchtest – aber ich bin auch bereit sie loszulassen wenn es keine gemeinsame Zukunft geben kann/soll/darf?!“
Als ich „zu-fällig“ in den Sternenhimmel blicke, sehe ich seit langer Zeit mal wieder eine Sternschnuppe!
„Liebes LEBEN, wenn ich zufällig noch zwei weitere Sternschnuppen sehen darf, ohne danach extra Ausschau zu halten, dann nehme ich es als Zeichen, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben“… und es kommen noch Zwei!!! Beide Male als ich gerade kurz hochschaue – und alle drei waren in unterschiedlichen Richtungen!
Danach sehe ich keine mehr, obwohl ich den ganzen Himmel noch länger danach absuche!!!

LEBEN weiß und kann… 🙏😍

Hier zur gesamten, WUNDERnvollen Rad(tor)tour und dem albtraumartigen (noch immer offenen) Ende:
https://facebook.com/frankstiefel.deutscheseite/albums/3527514027337521/
und hier als PDF (33 MB):
liebevoll-wie.se/Unser_unglaublicher_Weg.pdf

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Elefantentreffen

25. – 27. Januar 1991 – in Thurmannsbang-Solla

Wissen wusste ich schon lange davon – aber nun wollte ich auch mal selbst erfahren!
Da Kälte vorhergesagt war, bastelte ich am Tag zuvor aus einem Plastikeimer noch Handprotektoren an die Caribu und ein Kunstleder als Halsschutz an die Gesichtsmaske des offenen Helms.
Nun, am frühen Freitagmorgen zwänge ich mich noch in einen Regen-Overal sowie -Überhandschuhe und -Überstiefel, vor es von Aidlingen losgeht.
Von Thermo-Kleidung und vom Hauskauf in Lappland nächsten Winter hatte ich natürlich noch keine Ahnung.

😉
Nach gut (eiskalt wäre zutreffender) 400 km durch Schneeregen in Solla agekommen glaube ich, mich an die Kälte gewöhnt zu haben da meine Zehen nicht mehr schmerzten – später als Wildnisguide in Lappland konntre ich dafür dann abenteuersüchtigen Reisegästen aus dieser Erfahrung versichern, dass es erst gefährlich wird, wenn man den Kälte-Schmerz nicht mehr spürt!
Leben sei Dank für die Plastikeimer-Handprotektoren – sonst hätte ich vielleicht nicht mal selbst Trinken können 😉
gut Aus-gerüstet und -geschmückt – aber auch nur ein Sechstel meiner Anfahrt
hier im Bayrischen Wald herrscht wolkenloser Himmel – und durch die klirrende Kälte nicht mal Matsch…
allerorts man viel Schwein (am Spieß) mit noch mehr Bölkstoff
um mich kümmern sich meine herzlichen italienischen Zeltnachbarn
kein Matsch aber eine rießige Räucherbude durch die vielen hunderte Lagerfeuer
auch wir versuchen unser Feuerchen in Gang zu halten
Hochprozentiges in alle Art Behältnissen…
…für die Hochfreu(n)digen
Man(n) wärmt sich so gut man(n) kann – hier mit/an meinen neuen italienischen Biker-Freund.
Nach einer extrem kurzen weil zittrigen Nacht im Goretex-Schlafsack (den ich 4 Jahre zuvor für die Mittelmeerumrundung gekauft hattte) sind sogar die isolierten Orangen im Topcase im Zelt sind während der extrem kurzen Nacht komplett durchgefroren – welch ein Wunder bei 23 Minus!
Wie froh wäre ich damals an meinem Rab-Schlafsack gewesen (Komfort-Temperatur Minus 35 Grad!) den ich viele Jahre später bei meinem Reise-Kunden und Freund Erich Herzog günstig erstehen durfte.
Frühstück bei den lieben italienischen Nachbarn – als wir aufgetaut sind
die meisten Biker scheinen die Nacht am Lagerfeuer verwacht zu haben… vielleicht auch besser bei der gefährlichen Mischung aus höchst-Prozentigem und tiefst-Temperaturen!
wer jetzt in der Sonne nicht schläft, schafft neues Brennholz heran – bereits nach einem Tag (und der arktischen Nacht) sind die vielen Kubik Brennholz bereits am Ende!
sie gaben dem berühmten Treff, das Ernst Leverkus 1956 für winterharte Motorradfahrer gegründet hatte, den Namen: Zündapp KS 601 („Grüner Elefant“)
idyllisch gelegen – besonders dem Rauch scheint der Talkessel zu gefallen!
kein Zufall, dass ich mich bei meiner Ankunft für den oberen Südhang entschieden habe.
irgendwie kamen sie über die Grenze mit ihren skurilen Zwei- und Dreirädern – vollbeladen mit vier-zig+ Hochprozentigem und vier-beinigem Hochspeckigem
in allen möglichen Farben – häufiger rost- als rosarot…
…und allen möglichen Ländern
die Fahrer voll eingehüllt und ihre Gespanne voll beladen
Hauptsache er verp(r)ennt es nicht komplett bis zur Kurbel-Ablösung
(zum) Wohl dem der auf Glühwein gesetzt hat…
…und wenn möglich in größeren Mengen
ein paar echte „Elefanten“ (Zündapp KS 601) gibt es zum Glück noch
Seine Mütze hätte ich bei der Anfahrt für meine Füße gebraucht
immer langsam (ohne durch)drehen und mit viel innerer Schmierung – was soll man auch anderes tun 3 Tage und 2 bitterkalte Nächte lang
jetzt tagsüber wo ich nicht mehr versuche unter zittern einzuschlafen, stören mich die ständigen Vollgas-Trommelfell-Tests komischerweise überhaupt nicht
falls der Anhänger für Personenbetrieb geeignet ist, könnte ich (falls ich diese Nacht dem Erfrierungstod nochmals entkomme) morgen vielleicht bis zum Würzburger-Kreuz windgeschützt mitfahren – NEIN!!! – nicht einmal daran denken – was für eine Beleidigung für mein „Caribu“, die sogar 4 Jahre zuvor solidarisch neben mir über die griechische Küstestraße gerutscht ist und dann am Leitplankenpfosten ihr Tauchrohr brach während es bei mir am nächtenes die 4 Mittelfußknochen waren.
Ich durfte nach 2 Thriller-würdigen Tagen im Flugzeug zur Notoperation zurück nach Deutschland, während sie sich noch ein paar Wochen auf der Straße vor einer Polizeiwache gedulden musste.
wenn die Sonne tiefer steht heißt es auch am Südhang sich wieder ordentlich einpacken…

(Foto: von Tommy Bergmann)
…und das Zelt für die nächste Nacht rüsten

(Foto: von Tommy Bergmann)
is nich die Karre, die qualmt

(Foto: von Tommy Bergmann)
es werden auch am Samstagspätnachmittag immernoch mehr Biker

(Foto: von Tommy Bergmann)
das Fachsimpeln lässt die ankriechende Kälte kurz vergessen
when the (next icy) night comes
nur die harten… haben keinenGlühwein
tolle (Räucher-)Stimmung
Feurio, es wird kalt
auch die zweite, eisige Nacht (zitternd im Schlafsack – irgendwie) überlebt

(Foto: von Tommy Bergmann)
die Ersten ziehen schon am frühen Sonntagmorgen gen (ncht selten ferner) Heimat…

(Foto: von Tommy Bergmann)
…und auch für Frange wird es noch vor Mittag Zeit, die Sonne für die gut 400 km nach Aidlingen zu nutzen…

zuhause auf dem Dachboden meiner Eltern werde ich noch viele Monate die Räucherstimmung haben, wo Kleidung, Zelt und Ausrüstung ausluften soll – die Erinnerung darf gerne bleiben
der liebe Jörg schreibt von 19 Minus – meine italienischen Freunde haben Minus 23 gemessen und Tommy Bergmann schreibt bei seinen Bildern gar von -26! Egal es war einfach Sau… – nein – Spanferkel-kalt 😉
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Erfahrungen Natur-lich

„Lappland Ferrari“…. on „Singing Ice“

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Die physikalische Erklärung des singenden Eises:
Wenn über einem gefrorenen See die Luft kälter ist als im Wasser unter der Eisschicht, dann entstehen Spannungen im Eis. Die Folge: Das Eis beginnt zu knacken und knirschen – es «singt».
Der Effekt des singenden Tons entsteht deshalb, weil sich Schall im Eis viel schneller ausbreiten kann, als in der Luft. Je schneller sich der Schall ausbreitet, umso höher nimmt das Ohr den Ton dann wahr.

Auf den Tag genau 4 Jahre später an gleicher Stelle wird uns nicht das singende Eis faszinieren