Wissen wusste ich schon lange davon – aber nun wollte ich auch mal selbst erfahren! Da Kälte vorhergesagt war, bastelte ich am Tag zuvor aus einem Plastikeimer noch Handprotektoren an die Caribu und ein Kunstleder als Halsschutz an die Gesichtsmaske des offenen Helms. Nun, am frühen Freitagmorgen zwänge ich mich noch in einen Regen-Overal sowie -Überhandschuhe und -Überstiefel, vor es von Aidlingen losgeht. Von Thermo-Kleidung und vom Hauskauf in Lappland nächsten Winter hatte ich natürlich noch keine Ahnung.
😉Nach gut (eiskalt wäre zutreffender) 400 km durch Schneeregen in Solla agekommen glaube ich, mich an die Kälte gewöhnt zu haben da meine Zehen nicht mehr schmerzten – später als Wildnisguide in Lappland konntre ich dafür dann abenteuersüchtigen Reisegästen aus dieser Erfahrung versichern, dass es erst gefährlich wird, wenn man den Kälte-Schmerz nicht mehr spürt! Leben sei Dank für die Plastikeimer-Handprotektoren – sonst hätte ich vielleicht nicht mal selbst Trinken können 😉gut Aus-gerüstet und -geschmückt – aber auch nur ein Sechstel meiner Anfahrthier im Bayrischen Wald herrscht wolkenloser Himmel – und durch die klirrende Kälte nicht mal Matsch…allerorts man viel Schwein (am Spieß) mit noch mehr Bölkstoffum mich kümmern sich meine herzlichen italienischen Zeltnachbarnkein Matsch aber eine rießige Räucherbude durch die vielen hunderte Lagerfeuerauch wir versuchen unser Feuerchen in Gang zu haltenHochprozentiges in alle Art Behältnissen……für die Hochfreu(n)digen Man(n) wärmt sich so gut man(n) kann – hier mit/an meinen neuen italienischen Biker-Freund.Nach einer extrem kurzen weil zittrigen Nacht im Goretex-Schlafsack (den ich 4 Jahre zuvor für die Mittelmeerumrundung gekauft hattte) sind sogar die isolierten Orangen im Topcase im Zelt sind während der extrem kurzen Nacht komplett durchgefroren – welch ein Wunder bei 23 Minus! Wie froh wäre ich damals an meinem Rab-Schlafsack gewesen (Komfort-Temperatur Minus 35 Grad!) den ich viele Jahre später bei meinem Reise-Kunden und Freund Erich Herzog günstig erstehen durfte.Frühstück bei den lieben italienischen Nachbarn – als wir aufgetaut sinddie meisten Biker scheinen die Nacht am Lagerfeuer verwacht zu haben… vielleicht auch besser bei der gefährlichen Mischung aus höchst-Prozentigem und tiefst-Temperaturen!wer jetzt in der Sonne nicht schläft, schafft neues Brennholz heran – bereits nach einem Tag (und der arktischen Nacht) sind die vielen Kubik Brennholz bereits am Ende!sie gaben dem berühmten Treff, das Ernst Leverkus 1956 für winterharte Motorradfahrer gegründet hatte, den Namen: Zündapp KS 601 („Grüner Elefant“)idyllisch gelegen – besonders dem Rauch scheint der Talkessel zu gefallen! kein Zufall, dass ich mich bei meiner Ankunft für den oberen Südhang entschieden habe.irgendwie kamen sie über die Grenze mit ihren skurilen Zwei- und Dreirädern – vollbeladen mit vier-zig+ Hochprozentigem und vier-beinigem Hochspeckigemin allen möglichen Farben – häufiger rost- als rosarot……und allen möglichen Länderndie Fahrer voll eingehüllt und ihre Gespanne voll beladenHauptsache er verp(r)ennt es nicht komplett bis zur Kurbel-Ablösung(zum) Wohl dem der auf Glühwein gesetzt hat……und wenn möglich in größeren Mengenein paar echte „Elefanten“ (Zündapp KS 601) gibt es zum Glück nochSeine Mütze hätte ich bei der Anfahrt für meine Füße gebrauchtimmer langsam (ohne durch)drehen und mit viel innerer Schmierung – was soll man auch anderes tun 3 Tage und 2 bitterkalte Nächte langjetzt tagsüber wo ich nicht mehr versuche unter zittern einzuschlafen, stören mich die ständigen Vollgas-Trommelfell-Tests komischerweise überhaupt nichtfalls der Anhänger für Personenbetrieb geeignet ist, könnte ich (falls ich diese Nacht dem Erfrierungstod nochmals entkomme) morgen vielleicht bis zum Würzburger-Kreuz windgeschützt mitfahren – NEIN!!! – nicht einmal daran denken – was für eine Beleidigung für mein „Caribu“, die sogar 4 Jahre zuvor solidarisch neben mir über die griechische Küstestraße gerutscht ist und dann am Leitplankenpfosten ihr Tauchrohr brach während es bei mir am nächtenes die 4 Mittelfußknochen waren. Ich durfte nach 2 Thriller-würdigen Tagen im Flugzeug zur Notoperation zurück nach Deutschland, während sie sich noch ein paar Wochen auf der Straße vor einer Polizeiwache gedulden musste.wenn die Sonne tiefer steht heißt es auch am Südhang sich wieder ordentlich einpacken…
(Foto: von Tommy Bergmann)…und das Zelt für die nächste Nacht rüsten
(Foto: von Tommy Bergmann)is nich die Karre, die qualmt
(Foto: von Tommy Bergmann)es werden auch am Samstagspätnachmittag immernoch mehr Biker
(Foto: von Tommy Bergmann)das Fachsimpeln lässt die ankriechende Kälte kurz vergessenwhen the (next icy) night comesnur die harten… haben keinenGlühweintolle (Räucher-)StimmungFeurio, es wird kaltauch die zweite, eisige Nacht (zitternd im Schlafsack – irgendwie) überlebt
(Foto: von Tommy Bergmann)die Ersten ziehen schon am frühen Sonntagmorgen gen (ncht selten ferner) Heimat…
(Foto: von Tommy Bergmann)…und auch für Frange wird es noch vor Mittag Zeit, die Sonne für die gut 400 km nach Aidlingen zu nutzen…
zuhause auf dem Dachboden meiner Eltern werde ich noch viele Monate die Räucherstimmung haben, wo Kleidung, Zelt und Ausrüstung ausluften soll – die Erinnerung darf gerne bleibender liebe Jörg schreibt von 19 Minus – meine italienischen Freunde haben Minus 23 gemessen und Tommy Bergmann schreibt bei seinen Bildern gar von -26! Egal es war einfach Sau… – nein – Spanferkel-kalt 😉
Die physikalische Erklärung des singenden Eises: Wenn über einem gefrorenen See die Luft kälter ist als im Wasser unter der Eisschicht, dann entstehen Spannungen im Eis. Die Folge: Das Eis beginnt zu knacken und knirschen – es «singt». Der Effekt des singenden Tons entsteht deshalb, weil sich Schall im Eis viel schneller ausbreiten kann, als in der Luft. Je schneller sich der Schall ausbreitet, umso höher nimmt das Ohr den Ton dann wahr.