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die nächste Lüge…

…statt Aufklärung werden wir getrennt im Abschiebelager eingesperrt

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Kurz vor Einbruch der Dämmerung kommen wir im Van der 3 Herren der Migrationsbehörde im 25 km entfernten Abschiebelager auf dem Polizeigelände in Mirihana an.
Eine alte Frau grinst mich verächtlich an als, wir an ihr vorbei in den abgesperrten Bereich geführt werden.
In einem kleinen Büro werden unsere Erklärungen schriftlich aufgenommen. Dabei habe ich das Gefühl, dass die 3 uns wirklich glauben und sie versprechen, dass Ihre Vorgesetzten morgen zu uns kommen würden um das Missverständnis zu klären.
Danach werden wir in Frauen- und Männer-Baracken getrennt weggesperrt.
Gleich kommt ein großer Afrikaner auf mich zu und bietet mir Schutz und Hilfe an die ich dankend ablehne. Lange halten wir durch die Gitterstäbe mit 10 m Abstand Blickkontakt.
Die arme Xiao durchlebt seit unserem Kennenlernen Ende Juli die Hölle.
Ein Iraker bietet mir das leere Bett neben ihm an – im Nebenbau wo es wenigstens keine Stockbetten sind.

Als ich am frühen nächsten Morgen unterm Mückennetz in meinem matratzlosen vom Ventilator angeblasenen Bett neben dem mir gegenüber positiv eingestellten Iraker Mahmoud aufwache und zur dreckigen Toilette gehe steht Xiao schon wieder am Gitter – als wenn sie die ganze Nacht da gestanden hätte – die Arme!!!
Den ganzen Vormittag warten wir sehnlichst darauf, dass ich endlich zu Xiao ins Frauengebäude hinüber gelassen werde – wie es uns versprochen wurde, weil es tagsüber unser Recht ist.
So sind wir erst an Mittag zusammen bei der spärlichen, in Zeitung eingewickelten, Essensration.
Als wir uns am späten Nachmittag wundern warum die versprochenen Vorgesetzten noch nicht aufgetaucht sind meinen die Mitinsassen, dass wir mit denen nicht zu rechnen bräuchten weil man ihnen auch schon viel versprochen hätte und sie einen hier nur gut behandeln, wenn man Geld für den korrupten Lager-Officer hätte! Also rufe ich die deutsche Botschaft an und erkläre unsere Situation und das offensichtliche Missverständnis oder den Komplott. Man verspricht mir, sich um den Richterbeschluss vom 7. November zu kümmern.
Und dann kommt plötzlich der Lagerofficer und meint sehr rüde und herablassend zu mir ich müsse jetzt zurück in meine Baracke. Als ich ihn frage warum jetzt schon und warum er uns hier wie Dreck behandle, meint er hämisch dass ich hier keine Rechte hätte!
Da erwidere ich verärgert: „Ja, Sir, hier haben anscheinend nur die Menschen Rechte, die sie bezahlen!“.
Jetzt wird er laut und meint dies sei eine böse Verleumdung und ich entgegne ihm laut „ich werde es melden und dann wird es sich ja rausstellen!“
Aus ein paar Afrikanern bricht jetzt aller Frust heraus und einer beschimpft den Officer sehr laut und böse.

Am nächsten Tag werde ich plötzlich zur benachbarten Polizeiwache abgeführt, wo der Polizeichef mir sagt, dass er mich natürlich einsperren müsse, da ich einen Officer angegriffen hätte.
Als ich ihm in Ruhe erkläre was vorgefallen war und welch enorme Spannungen durch die korrupte, ungerechte und entwürdigende Behandlung des Officers im Lager herrschen, sagt er plötzlich er werde mir helfen mich morgen mit dem Officer zu einigen, da dieser ihm schon länger auffällt!
Ganz nebenbei fragt er mich noch, ob ich auch Sex mit meiner jungen Freundin hätte?!
„Wir sind ein Paar und lieben uns“, ist das Einzige was mir perplex einfällt.
Auf der einen Seite zeigt es sein Vertrauen zu mir, auf der anderen Seite leider aber auch die tiefe Not, Naivität und Dreistigkeit in diesem „Pädophilen-Paradies“!


ab ins Gefängnis…

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und dann plötzlich…

…tauchen sie am Resthouse auf und nehmen uns mit

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Zurück im Resthouse genießen wir so gut wie möglich das Fluss-Leben vor der Fischerhütte von Dennis` Vater, da es ja nur 20 m von unserem Resthouse entfernt ist und Xiao weiterhin Schmerzen hat (physisch und psychisch).
Ins Wasser kann sie mit ihren infizierenden Wunden natürlich nicht mehr und Medizin sowie Verpflegung hole ich alleine in der Einkaufsstraße.

Am 15. November machen wir uns wieder auf die Fahrt zur Botschaft – diesmal nehmen wir den etwas langsameren Zug der aber dafür bei weitem nicht so voll ist und Xiao wenigstens nicht mehr barfuß gehen muss, da ich für sie Badeschlappen gefunden habe, die ihr nicht so sehr weh tun.
Muse drinnen und draußen ziehen deprimierender Müll und Friedhof inmitten einer wunderbaren Natur an uns vorüber – fast eine Spiegelung unserer Situation.
In Colombo angekommen versuchen wir in dem Kaufzentrum unweit des Bahnhofs meine 2 zerstörten externen Harddisks reparieren zu lassen – mit einer geht es – leider nicht mit der, auf der alle Reisebilder sind.
Mit dem TukTuk-Taxi fahren wir zur chinesischen Botschaft wo der Antrag für Xiao`s Reservepass endlich fertiggestellt wird. Er soll in spätestens 10 Tagen abholbereit sein. Dann könnte es also gerade noch reichen mit der Visumverlängerung vor dem Richtertermin am 28.! Falls dem so ist, war es doch keine Verzögerungstaktik!
Auf dem Rückweg zum Bahnhof schauen wir noch an einem kleinen Computer-Reparaturshop vorbei und ich lasse die nicht gerettete Harddisk bei dem herzlichen Mann – er sieht zwar wenig Chancen für eine Datenrettung aber möchte es mir zuliebe versuchen.
Dann geht es mit dem Zug heimwärts.
An unserem idyllischen Resthouse angekommen relaxen wir wieder am Flussufer bei der Hütte von Dennis` Vater. Dennis sagt uns jetzt deutlich, dass er unsere Geschichte mit dem Bergabsturz nicht glaubt und wir erzählen ihm kurz was wirklich vorgefallen ist.
Da sich die Wunden vom Kidnapping an Xiao`s Füßen, trotz der Medizin und herzlicher Hilfe vom jungen Resthouse-Betreiberpaar, weiter infizieren kann sie nicht ins Wasser und ist natürlich froh über jede Abwechslung am und auf dem Wasser – auch wenn es nur ein vorbeischwimmender Waran ist. Unsere geliebte Kottu-Nudeln hole ich deshalb weiterhin vom netten Imbiss-Mann in der Einkaufstraße, der sich natürlich auch wundert, warum ich nur noch alleine komme.

Tags darauf, als ich gerade von der Einkaufsstraße zurück bei Xiao am Flussufer bin, stehen plötzlich 3 Herren der Einwanderbehörde bei uns vor der Fischerhütte – angeblich zur routinemäßigen Visumkontrolle!?!
Unsere wiederholte Erklärung, dass wir uns per Richterbeschluss bis 28. November ohne Visum frei bewegen dürfen, interessiert sie überhaupt nicht – sie meinen das könnten wir auf ihrem Büro klären!
Also war`s doch nur Verzögerungstaktik – auf der Botschaft und wahrscheinlich auch auf der Polizei – diese Lügner!!!
Wir müssen alles zusammenpacken und nachdem wir das Resthouse bezahlt haben und unser großes Gepäck einschließlich Bike-Karton im Van verstaut ist, geht’s, mit einem letzten wehmütigen Blick zu unserem Strandplatz beim Coastguard-Turm, durch die Rushhour in Colombo.

die nächste Lüge…

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ist es Verzögerungs-Taktik?!…

…da es scheint, dass die Botschaft auch mit Xiaos Familie zusammenarbeitet

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Die nächsten 2 Tage verbringen wir an der Flusshütte vorm Resthouse.Xiao liegt zumeist auf dem Boot da sie ja wegen der Wunden nicht gut gehen und nicht ins Wasser kann.
Dennis scheint uns die Geschichte vom Bergsturz nicht abzunehmen und glaubt dass es ein Motorradunfall war, da wir ja auch kein Motorrad mehr haben.
Zweimal gehen wir sogar noch zusammen zur Einkaufsstraße – wegen unserem geliebten Kottu-Essens und auch nochmal zu unserem 500 m entfernten Schattenplatz unterm Coastguard-Turm am Sandstrand – ist aber natürlich nicht so schön da wir nicht mehr geneinsam die Wellen genießen können.
Als der Mann von der Botschaft sich 2 Tage später noch nicht bei uns gemeldet hat, rufen wir auf der Botschaft an und eine Dame meint, die Familie wäre bereit den Pass auszuhändigen, wenn wir uns mit ihnen treffen würden. Morgen wäre der Mann wieder da und wir könnten ihm mitteilen ob und wo wir uns mit der Familie treffen wollen.
Deshalb rufen wir am nächsten Tag wieder dort an und schlagen die Touristpolice als Treffpunkt vor, doch die Dame meint nur trocken, die Familie hätte ihnen nun mitgeteilt, dass sie den Pass nicht hat!
Doch nur ein Trick?! – Verzögerungstaktik!?
Also machen wir uns sofort auf die (via Bahn, Taxi und zu Fuß mit Xiaos Schmerzen sehr beschwerlichen) 30 km zur chinesischen Botschaft.
Unterwegs passieren wir unser ehemaliges Hotel in Moratuwa.
An vielen Armensiedlungen geht es vorbei Richtung Colombo

In Colombo angekommen soll uns ein TukTuk-Taxi zuerst zu „Human Rights“ bringen, da die Botschaft bis 15 Uhr Mittagspause hat, aber durch eine gesperrte Straße müssen wir leider noch ein gutes Stück zu Fuß gehen.
Nach längerer Wartezeit gibt uns die zuständige Dame das Gefühl auch hier keine Hilfe Erwarten zu können – also gehen wir, Xiao unter Schmerzen, auch den Rest noch bis zur chinesischen Botschaft.
Hier teilt man Xiao mit, nachdem sie endlich an der Reihe ist, dass es für den Reservepass-Antrag heute leider zu spät sei, da die Scanstelle in China schon geschlossen habe und da von morgen bis Montag Feiertag wäre, sollen wir doch am Dienstag (15. November) wiederkommen!
Also machen wir uns auf den für Xiao aufwendig-schmerzvollen Rückweg im wieder total überfüllten Zug zu unserem Resthouse in Panadura.

und dann plötzlich…

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vor Gericht statt Visum…

…nach unserer Anzeige begleitet uns die Tourist-Police nicht wie erhofft zur Visumverlängerung sondern bringt uns vor den Richter

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Am frühen Montagmorgen können wir sogar im Van unserer jungen Resthouse-Betreiber bis Colombo mitfahren aber das anschließende Finden der Internationalen Polizei (Touristpolice) wird durch einen unfähigen TukTuk-Taxifahrer zum langen Suchspiel das an einer anderen Polizeidienststelle endet – und erst nach der Hilfe eines Officers bringt uns ein weiteres TukTuk-Taxi in der gegengesetzten Richtung zur Touristpolice.
Nachdem dort der ehemalige höhere Officer (wieder) wenig hilfsbereit ist (er scheint mir wieder/immernoch mit Xiaos Familie unter einer Decke zu stecken), wird eine Etage höher während mehrerer Stunden aufwendig alles aufgenommen, übersetzt und niedergeschrieben – aber – danach, am Nachmittag, sollen wir anstatt unter Polizeibewachung zur Visumstelle vors Gericht wegen unserer abgelaufenen Visa!?
Eine gute halbe Stunde dauert die Fahrt unter Polizeibewachung im Van bis wir im dichten Großstadtverkehr am Gericht-1 ankommen – wir wissen nicht mehr wo uns der Kopf steht! Leben weiß – sage ich mir und vor allem der total verzweifelten Xiao immer wieder in unserer nun aussichtslosen Situation – und dass das Leben mir, seit ich ihm so total vertraue, immer Hilfe/Engel schickt – spätestens im allerletzten Moment!

Als die total verzweifelt-verängstigte und ramponierte Xiao und ich vor dem Richter stehen, spüre ich plötzlich sein Mitgefühl – und dann fragt er Xiao, ob sie mich wirklich liebe – was sie natürlich ängstlich aber deutlich bejaht. Darauf meint er, er könne bei allem was er hier sehe, uns ja wohl schlecht durch Abschiebung in unsere jeweiligen Heimatländer voneinander trennen und so Xiao wieder in die Hände ihrer gewalttätigen Familie treiben. Falls wir uns vorstellen könnten noch länger in seinem Land zu bleiben, würde er uns eine 3 Wochen Frist gewähren, damit wir für Xiao einen Ersatzpass und dann beide die Visumverlängerung beantragen könnten. Bei der Touristpolice würde uns nachher ein Schreiben seines Beschlusses ausgestellt, zu unserer rechtlichen Sicherheit. Wir sollen aber weiter untergetaucht bleiben, und dann am 28. November mit Pass und Visum wieder hier bei ihm vor Gericht erscheinen – und wehe nicht! Natürlich willigen wir erleichtert ein. Wieder ein „Engel in allerletzter Sekunde“!
Als der Richter seine Entscheidung unseren Wach-Touristpolice-Officers mitteilt, scheinen mir diese schockiert und aufgebracht!? Warum wollen oder dürfen sie kein Mitgefühl für uns haben – sich nicht für uns freuen?!? Wieder/immernoch mein Verschwörungswahn-Schock?
Zurück in der Touristpolice-Station müssen wir geraume Zeit auf das Schreiben warten!? Als wir es dann endlich bekommen, bin ich total überrascht und schockiert – es steht nur drin, dass Xiao ihren Pass verloren hat. Mehr als eine Stunde für dieses einfache Schreiben!? Auf meinen energischen Einwand, dass dies uns doch wohl nicht, wie vom Richter versprochen, rechtlich absichern würde, werde ich nur höhnisch ausgelacht! Ich solle nicht so arrogant sein, sie wüssten was sie täten – Arroganter Verschwörungswahn!?!

Eilig fahren wir mit einem TuTuk-Taxi zur chinesischen Botschaft um gleich den Ersatzpass zu beantragen. Als Xiao dort ihren Namen sagt meint die Dame, es würde schon ein Mann auf sie warten! Ich packe Xiao am Arm, renne mit ihr hinaus auf die andere Straßenseite und bitte sie, sich hinter einer Hausecke versteckt zu halten! Allein zurück in der Botschaft wird mir erklärt, dass es nicht Xiaos Vater wäre und auch sonst niemand der sie einfangen wolle.

Also hole ich Xiao zurück und sie verschwindet mit der Frau im gesicherten Botschaftsbüro. Erst nach geraumer Zeit (die Öffnungszeit ist inzwischen schon um) holt man mich wider aller Vorschrift auch herein, da Xiao nicht weiß, wie sie das vorher mit ihr Gesprochene deuten und darauf entscheiden soll. Der Mann erklärt jetzt auch mir, dass er sicher sei Xiao könne den Pass von ihren Eltern zurückbekommen, wenn er vermitteln würde. Obwohl ich mir sicher bin, dass dies nicht funktionieren wird und es ihm auch deutlich sage, lässt er nicht locker. So akzeptierten wir letztendlich seinen Vorschlag. Es fühlt sich für mich wieder nach einem Trick an!? Auf meine Frage nach dem Botschaftsbeamten der plötzlich auf der Polizeiwache in Piliyandala aufgetaucht war und der nur der Familie zu helfen schien, meint er nur, dass dieser nicht zur Botschaft gehöre sondern nur ein zeitweiliger Helfer sei!?! Spätestens da hätten wir unserem Gefühl vertrauen, die Botschaft meiden und zum Richter zurückgehen sollen ( aber – in der Ausweglosigkeit des Ertrinkens ergreift man natürlich auch den Strohhalm an den man selbst nicht richtig glauben kann – oder – bei dem man sogar deutlich fühlt, dass er das Problem nur verschlimmern wird!)! So geben wir ihm, damit er sich gleich morgen bei uns melden kann, mit ungutem Gefühl sogar noch unsere neue Handynummer!?!
Es ist schon dunkel als wir ein TukTuk-Taxi zum nächsten Bahnhof nehmen.
Dort treffen wir nun, zur Rushhour, auf total überfüllte Züge – natürlich alles andere als optimal für die barfüßige Xiao die wegen der Wunden keine Schuhe tragen kann.
Wenigstens der Zug-Musiker erhellt unsere gedämpfte Stimmung ein wenig.
Am Bahnhof in Panadura angekommen nehme ich Xiao huckepack damit sie nicht barfuß auf dem Schotter bis zum Bahnübergang gehen muss.
Total geschafft erreichen wir am späten Abend unser Zimmer im Resthouse.

ist es Verzögerungs-Taktik?!…


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flüchten zurück ins Resthouse…

…und jetzt kommt auch noch Kopfgeldjagd dazu

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Am nächsten Abend in der Gästehaus-Zuflucht ruft unser TukTuk-Engel aufgebracht an und erzählt, dass ihn gerade die Polizei angerufen habe und mit Nachdruck von ihm wissen wolle, wo er uns hingebracht hätte!
Um uns zu schützen habe er gelogen, dass er uns in Moratuwa rausgelassen hätte und nicht wisse wo wir dann hingegangen seien. Danach habe ihn noch eine Frau angerufen und gemeint Xiaos Mutter würde ihm 50000 Rupie bezahlen wenn er ihr sagen würde, wo wir wären!!!
Verschwörungswahn?! – und jetzt kommt auch noch Verfolgungswahn dazu?!
Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass dieser Albtraum noch nicht zu Ende ist und müssen damit rechnen, dass Xiaos Familie uns evtl. hier findet oder uns vielleicht sogar an der Visumstelle in Colombo abfangen könnte.
Nach einer angstvollen Nacht und langem Überlegen kontaktieren wir Ashen und berichten kurz, dass wir in Not wären es aber am Telefon nicht erklären wollten.
Er wird uns abholen meint er – aber wir müssen noch mehr als eine Stunde unweit des Resthouse warten (während wir versuchen Xiaos Verletzungen vor den vielen Passanten zu verbergen) bis er endlich kommt und uns zu seiner Werkstatt mitnimmt.
Hier rät uns sein Bekannter, ein ehemaliger Sicherheitsbeamter, am morgigen Montag zuerst nochmal zur Touristpolice in Colombo zu gehen um dort die gestohlenen Handys und zerstörten Festplatten sowie die Morddrohung und die Kopfgeldsache anzuzeigen, um dann unter Polizeischutz zur Visaverlängerung zu gelangen.
Ashen besorgt uns noch Essen als er zum Gästehaus zurückbringt.

vor Gericht statt Visum…

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nur Verschwörungs-Wahn?…

…aber auch die „Tourist-Police“ scheint mit Xiaos Familie zusammenzuarbeiten

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Xiao und ich sollen ein Taxi nehmen nach Colombo zur Internationalen Polizei, während die Familie samt Arosha im Auto des (angeblichen) Botschafts-Beamten mitgenommen wird – als bräuchten sie Zeit um die aus dem Ruder gelaufene, geplante Entführung zu besprechen – wieder mein Verschwörungswahn?!
Bei der Touristpolice angekommen müssen wir längere Zeit auf Xiaos Familie und Arosha warten, die dann ohne den „Botschaftsbeamten“ kommen – wo waren sie noch so lange und warum?
Als wir alle vorm Polizeichef sitzen erfahren wir, dass Xiaos Familie schon seit einer ganzen Woche über unserem Zimmer in der Schule wohnt und dass Arosha letzte Nacht plötzlich wegen uns entschieden hatte sie auszuquartieren!
Der gestohlene Pass! – die Haustüre in der Nacht!
Ich denke, dass man geplant hatte Xiao am Vorabend ganz easy zu entführen während sie in der Schule alleine ist solange ich, wie ausgemacht, Lakshita das Motorrad ans andere Stadtende zurückbringe.
Da aber Lakshita selbst zur Schule kam und ich deswegen immer in Xiaos Nähe war, hat man für den heutigen Morgen umgeplant und deshalb die Familie mitten in der Nacht schon ausquartiert.
Nun behaupten Xiaos Familie und Arosha vorm Polizeichef, dass es zum Kampf kam, als Xiao am Morgen mit ihrer Familie mitgehen wollte und ich sie dann alle wortlos angegriffen und brutal daran gehindert hätte.
Ich sei es also gewesen, der Xiao schlussendlich so zugerichtet hätte! Worauf der Polizeichef ganz gelassen zur empörten Xiao meint, dass jetzt Aussage gegen Aussage stünde und wenn sie nicht wolle, dass auch ich ins Gefängnis komme, solle sie die Sache einfach vergessen, worüber ich froh bin – es wäre schlimm wenn Xiao ihre Familie wegen deren Verbrechen/Not ins Gefängnis schickt!.
Zu den Eltern meint der Polizeichef, sie hätten Xiao in Ruhe zu lassen und auf meinen Einwand hin zu Arosha, dass sie uns natürlich wegen unseres Gepäcks in die Schule zu lassen habe!?!
Er verabschiedet sich von Xiao und mir und während wir mit dem Taxi zurück zur Schule fahren, um unser Gepäck aus unserem Zimmer zu holen, bleiben Arosha und die Eltern noch bei ihm!?
Was haben sie noch ohne uns miteinander zu besprechen !?!
Wieder nur mein Verschwörungswahn?Zurück in Piliyandala ist es schon dunkel als Aroshas Bruder uns etwas unentschlossen in den Schulhof lässt. Als er uns, am Tor auf dem Steinboden sitzend, etwas zu essen bringt und sieht wie Xiao zugerichtet ist, sagt er angetrunken unter Tränen immer wieder, dass es ihm so sehr leid täte, er sei während des brutalen Kidnapp-Versuchs auch total verzweifelt gewesen, hätte uns aber nicht helfen können, da seine Schwester ihn, wie auch alle anderen hier, total kontrollieren würde und er uns deswegen ohne Aroshas Einverständnis jetzt auch nicht zu unseren Sachen in unser Zimmer lassen könne.
Also gehen wir (Xiao barfuß unter Schmerzen) zur Polizeiwache um den gestohlenen Pass anzumelden.
Doch der Officer meint es bräuchte kein Protokoll!
Wir sollten zurück in die Schule gehen, dort hätte Xiaos Familie ihren Pass und auch unsere Smartphones!?!
Ich glaube nicht recht zu hören (woher weiß man das hier?) und erwidere nur laut: „aber doch wohl nicht ohne Polizeiverstärkung“ – was einen höheren Officer aufmerksam macht.
Er bittet uns zu sich und wir erzählen ihm die ganze Geschichte. Er scheint unsere Not wirklich zu verstehen und verspricht uns zu helfen.
Als er meint, hier seien wir in Sicherheit erzähle ich ihm die Sache mit der Morddrohung der Mutter und der Pistole vor einigen Stunden auf seiner Wache – was ihn natürlich total entsetzt!
Er schickt 2 Polizisten mit uns zur Schule. Arosha ist inzwischen zurück von der „Touristpolice“ – von Xiaos Familie (wahrscheinlich wie schon am Vortag im Obergeschoss versteckt) ist wieder nichts zu sehen.
Nur widerwillig lässt Arosha uns auf Polizeibefehl in unser Zimmer, wo Chaos herrscht!
Xiaos Smartphone ist nun auch verschwunden und meine externen Festplatten (Bild- und eMail-Speicher) zerstört – der Laptop daneben allerdings (noch) unangetastet – wir scheinen jemand gestört zu haben, aber leider ein klein wenig zu spät zu kommen!
Als wir zusammengepackt haben und unter Polizeischutz mit allem Gepäck die Schule verlassen, ruft Arosha Xiao nur höhnisch zu: „was willst du, das war deine Familie, du bist ja selbst schuld wenn du ihnen nicht folge leistest!“
Zurück in der Polizeiwache berichten wir dem aufgebrachten höheren Officer. Etwas später steht plötzlich Arosha vor ihm und die beiden haben ein lautes Wortgefecht?!?
Er schickt nochmals 2 Polizisten zur Schule – aber diese kommen nur mit leeren Händen zurück!
Als der höhere Officer nach Hause gegangen ist, werden wir wieder weniger hilfevoll behandelt.
Nachdem wir nochmals vergeblich versuchen den gestohlenen Pass anzuzeigen (wir sollen morgen wiederkommen wenn Interpol da wäre) verstauen wir unser großes Gepäck im Büro des höheren Officers und verlassen um Mitternacht total erschöpft die Wache.
Erst nach längerer Suche zu Fuß finden wir noch ein offenes kleines Hotel mit freiem Zimmer, unweit der Wache aber leider auch nahe bei der Schule.


Da Xiao nach einer kurzen und unruhig-schmerzvollen Nacht total erschöpft ist, schleiche ich mich am frühen Morgen alleine an der Schule vorbei zur Wache.
Hier treffe ich auf den gestern so hilfsbereiten, höheren Officer der jetzt wie ausgewechselt scheint – kühl und ohne jegliche weitere Hilfsbereitschaft!?
Wieder mein Verschwörungswahn?! – der Schock müsste doch langsam abgeklungen sein?!
Während ich auf Interpol warte, bitte ich mehrmals vergeblich von hier aus die deutsche Botschaft anrufen zu dürfen.
Plötzlich kommt ein Mann und will mit Nachdruck von mir wissen, wo meine Freundin sei?
Wer er sei frage ich und er erwidert, da er Interpol sei, habe ich ihm Folge zu leisten!? Als ich ihm energisch entgegne wir könnten zusammen zu Xiao gehen, aber sagen würde ich es ihm auf keinen Fall, droht er mir und verschwindet dann wütend!
Später kommt ein junger Polizeibeamter und fragt mich, ob ich mit meiner Freundin sofort das Land verlassen würde, wenn wir ihren Pass und unsere Telefone zurückbekämen!?!
„Aber sehr gerne doch!“ ist meine abrupte Antwort – er meint ich solle warten und verschwindet auch auf nimmer Wiedersehen.
Nach wie vor erklärt sich niemand auf der Wache bereit, mich die deutsche Botschaft anrufen zu lassen.
Was um Lebens Willen soll ich tun?! Nun gänzlich hilflos! – Xiao körperlich und seelisch misshandelt und ohne Pass – keine Telefone mehr – und unsere Visa laufen in zwei Tagen ab.
Da sitze ich nun auf einer Bank vor der Polizeiwache – gänzlich rat- und kraftlos!
„Du weißt wie, warum und wann – aber du weißt auch, dass mir langsam die Kraft ausgeht“ sage ich gedanklich zum Leben!
Plötzlich fragt mich ein von der Straße kommender Mann in Zivil, ob er mir irgendwie helfen könne?!
Obwohl ich mir bewusst bin, dass es eine Falle sein kann, vertraue ich ihm da ich sein Herz spüre!
Unter Freudentränen antworte ich ihm, er könne sich nicht vorstellen, wie sehr meine Freundin und ich genau jetzt Hilfe bräuchten – einen Engel wie ihn!
Als er sich neben mich setzt, schildere ich ihm kurz alles. Dann hilft er mir Xiaos „verlorenen“ Pass anzuzeigen und lässt mich mit seinem Handy auch noch die deutsche Botschaft anrufen, nachdem ich auf der Visumstelle niemand mehr erreicht habe – Freitag nach 12!
Der Mann von der Botschaft sagt mir, dass in unserem extremen Fall zwei bis drei Tage Visum-Verspätung kein Problem wären und für uns deshalb, mit der Polizeibestätigung des verlorenen Passes, die Visumverlängerung am Montag oder Dienstag problemlos machbar sei!
Man könne mir momentan aber nicht helfen, da mein Pass ja noch da wäre und er momentan, trotz der tätlichen Angriffe und der Morddrohung, keine ernste Bedrohung für mich sehen würde – und für Xiao sei natürlich die chinesische Botschaft zuständig!
Der Engel meint er hätte ein Tuk-Tuk-Taxi (Motorrikscha) mit dem wir jetzt zuerst meine Freundin holen, dann Essen besorgen und nach einem gebrauchten Telefon für uns schauen würden.
Als er uns später mit Essen und einem gebrauchten Smartphone wieder im Hotel abgesetzt hat, bemerken wir, dass mehr und mehr neugierige Nachbarn dort auftauchen!
Deshalb rufen wir ihn an und obwohl er eigentlich keine Zeit hat, bringt er uns mit allem Gepäck die 20 km zu unserem Resthouse nach Panadura nachdem wir auch meine komplette Rad-Ausrüstung (die noch im Hotel in Moratuwa lagerte) geholt hatten. Wir denken/hoffen, dass wir das Resthouse vor Arosha und ihrem Clan sowie Armand nie mit Ort und Namen erwähnt hatten,
Unser Engel meint, wir sollen sehr vorsichtig sein und besser niemand von unseren Erlebnissen berichten, um die Menschen nicht zu verängstigen.
Das junge Betreiber-Paar in unserem Resthouse lassen wir glauben, Xiao wäre bei einer kleinen Bergtour leicht abgestürzt.

flüchten zurück ins Resthouse…

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der Albtraum beginnt…

…mit brutalem Kidnappversuch statt Visumverlängerung

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Nach dem 100 km Abstecher ins Gebirge kommen wir am frühen Abend an Aroshas Montessorischule in Piliyandala an.
Lakshita holt unerwartet das Motorrad vor dem Schulgebäude ab obwohl wir ausgemacht hatten, dass ich es zu ihm nach Hause bringe. Wir haben mit ihm noch eine hitzige Diskussion wegen den 10000 Rupie die wir seinem Freund geliehen haben, aber verabschieden uns als Freunde.

Dann gehen wir zum Supermarkt einkaufen und als wir zurück sind bemerkt Xiao, dass ihr Pass im Rucksack verschwunden ist!?!
Sie ist sich 100% sicher, ihn vor unserer Abreise, im Gästehaus in Panadura, am gewohnten Platz im Rucksack verstaut zu haben. Deshalb ist sie überzeugt, dass ihn Arosha entwendet hat da sie auch meint in ihr große Nervosität zu spüren.
Ich kann und will es nicht richtig glauben und nachvollziehen noch dazu wo wir nachdem wir es Arosha berichten sogar zusammen mit ihr zu meinem Gitarrenspiel (das Xiao total begeistert) singen bevor wir in unserem ehemaligen Zimmer zu Bett gehen.
Mitten in der Nacht glauben wir die schleifende Schultüre zu hören?!

Nach der unruhigen Nacht lässt Armand am Morgen ausrichten, dass er nicht kommen könne!?
Wir frühstücken gerade vor dem Schuleingang, als plötzlich mehrere Chinesen schnellen Schrittes über den Schulhof auf uns zukommen.
Als ich begreife, dass es Xiaos Vater ist, haben eine junge Frau und er Xiao schon wortlos gepackt und zerren sie weg. Gleichzeitig werde ich von 2 Männern und Xiaos Mutter gewaltvoll festgehalten. So kann ich nur total schockiert zusehen wie Xiao sich (wie um ihr Leben kämpfend) panisch wehrt, während man versucht sie brutal in Richtung des Schulhoftores zu zerren, das von einem Kleinbus mit wartendem Fahrer und geöffneter Seitentüre versperrt ist – geplante Entführung!!!
Erfolglos flehe ich total verzweifelt Arosha, ihre Tochter und ihren Bruder an (die nur dastehen und hilflos zusehen) doch die Polizei anzurufen während ich versuche, mich möglichst gewaltlos zu befreien! Langsam aber sicher bekommen sie Xiao (die sich nun halbnackt und blutend wie wahnsinnig wehrt) auf dem rauen Steinboden kämpfend, zerrend, rollend… immer näher Richtung Kleinbus.
Als sie schon fast am Kleinbus sind halte ich es nicht mehr länger aus und schlage mich kurzerhand frei – meine Not/Angst ist so groß, dass ich sogar meine Hemmschwelle überwinden kann und diesen Mitmenschen Schmerzen zufüge! Indem ich ihre Peiniger kämpfend beschäftige, kann Xiao kurz durchatmen!
Doch dann sind auch schon wieder Xiaos Mutter (die mich, glücklicherweise ohne Wirkung, mit voller Wucht in die Genitalien tritt) und die anderen zur Stelle und überwältigen mich.
Der Kleinbus wird hereingefahren, ich aus dem Schulhof gedrängt und das Tor geschlossen!
Durch einen Torspalt sehe ich, dass der Kampf weitergeht – welch panische Angst muss Xiao haben um sich so lange wie ein Löwe gegen ihre brutalen, übermächtigen Entführer wehren zu können? Arosha bewacht das Tor von innen und während ich sie wieder und wieder anflehe, doch endlich die Polizei zu rufen, meint sie nur höhnisch, das solle ich doch selbst tun – es sei ja schließlich alles meine Schuld! Sie scheint zu wissen, dass mein Phone immer noch auf unserem Frühstückstisch liegt!
Obwohl es nur 300 m zur Polizeiwache sind, möchte ich mich nicht vom Tor entfernen, damit sie nicht mit Xiao im Kleinbus davonfahren können. So versuche ich verzweifelt Passanten auf der belebten Hauptstraße anzuhalten um sie zu bitten, doch die Polizei zu verständigen – doch jedes Mal öffnet sich sofort das Tor ein wenig und Arosha schreit etwas aus dem Schulhof, worauf die Passanten mich hasserfüllt ansehen und schnell verschwinden! Viele Nachbarn sind inzwischen auf den Kampf aufmerksam geworden – um Hilfe gestikulierend wende ich mich an sie – aber sie gaffen nur und scheinen mich auszulachen!
Endlich gelingt es mir einem Motorradfahrer kurz das Drama zu schildern und ihn zur Polizeiwache zu bitten, ohne dass Arosha es merkt. Dieser kommt nach langen 10 Minuten zurück und meint, dass er bei der Polizei war und sie versprochen hätten sofort zu kommen. Durch den Torspalt kann ich kurz erkennen, dass Xiao regungslos vor dem Kleinbus liegt, ihre Peiniger über sie gebeugt – bevor Arosha mir (mit ihrem massigen Körper) wieder den Einblick versperrt!

Erst nach unverständlich langer Zeit kommen 2 Polizisten und gehen mit mir in den Schulhof – wo inzwischen außer Arosha niemand (nicht mal mein Smartphone) mehr ist! Die Polizisten gehen ins Schulgebäude und ich muss davor warten bis Xiao nach geraumer Zeit, total ramponiert und verängstigt, an der Seite der Polizisten zu mir herauskommt.
Während wir alle zur Polizeiwache folgen müssen erklärt mir Xiao, dass die junge Frau, die an der Seite ihres Vaters brutal versuchte sie in den Kleinbus zu bekommen, ihre älteste Schwester ist, über die sie mir schon so viele unschöne Dinge berichtet hatte. Na klar – der gleiche, trübe und verzweifelt-hasserfüllte Blick wie ihn auch die Mutter hat! Was für ein Elend – solch geschundene Menschen – statt Hass empfinde ich tiefes Mitleid.
Zuerst war die Polizei, trotz des Notrufs, unverständlich lange nicht gekommen und nun auf der Polizeiwache schenkt man den Tätern eigenartigerweise mehr Gehör als der schlimm zugerichteten Xiao!?
Auch der plötzlich auftauchende (angeblich) chinesische Botschaftsbeamte unterhält sich sofort innig und lange nur mit der Familie um am Ende Xiao kurz und anklagend zu fragen, ob sie wirklich aus freien Stücken handle und warum sie denn so einen Blödsinn mache?!
Leide ich wegen des Schocks unter Verschwörungswahn?! Als ein Polizist endlich die mich dauernd wüst beschimpfende Schwester zurechtweist, erklärt mir Xiao ganz verzweifelt, dass ihre Mutter gerade gedroht hätte, wenn sie nicht mit ihr mitginge sie zuerst mein und dann ihr eigenes Leben beenden würde!
Gleich darauf beobachte ich, wie ein Polizist seine Pistole unbeaufsichtigt für kurze Zeit neben der Mutter ablegt – die es aber, Leben sei Dank, nicht sieht!
Alles ist so irreal – wir scheinen in einem Albtraum oder schlechten Film zu sein!?!
Wir alle werden zur Internationalen Polizei („Touristpolice“) nach Colombo geschickt.


nur Verschwörungs-Wahn?…

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3. und 4. Woche an einem Traumplatz…

…im Gästehaus zwischen ruhigem Fluss-Brackwasser und Sandstrand-Meereswellen

Hier zur gesamten Radtour

Am 22. Oktober ziehen wir mit dem Motorrad um, ins von Dennis empfohlene Gästehaus seiner Nachbarn.
Den großen Rad-Karton durften wir beim Hotel deponiert lassen.

Es liegt abseits jeglicher Straße, wo der Bolgoda-River-Lake ins Meer fließt. Hier kann Xiao im ruhigen Brackwasser schwimmen lernen und wir dürfen das kleine, idyllische Fischerhütte-Anwesen von Dennis` Vater nutzen.
Während ich Xiao das Schwimmen beibringen möchte, überrascht sie mich damit, dass sie regungs- und zeitlos auf dem Rücken im Wasser liegen kann – unter Aufsicht von Dennis dessen professionelle Schwimm-Ratschläge und Hilfe Xiao kalt lassen.
So sind es bis zum Fluss 20 m, bis zu den Wellen am Sandstrand 200 m, zu unserem Schatten-Strandplatz unterm Coastguard-Tower 500 m und zur idyllischen Altstadt-Einkaufsstraße wo auch der Markt ist nur 300 m.
Danke liebes Leben – hast uns einen Traumplatz zufallen lassen!
Wir fahren nach Piliyandala zum Telefonshop wegen meiner Telefonkarte und danach besuchen wir unsere Freunde in der Montessori-Schule, da uns Arosha eingeladen hat. Der Hausbesitzer Armand ist gerade da mit dem wir ein langes, herzliches Gespräch haben bei dem er uns anbietet uns bei der Visum-Verlängerung zu helfen und mit uns ein paar Tage vor das Visum abläuft, zur Visa-Stelle zu fahren.
Bei der Heimfahrt kaufen wir die beliebten Mini-Bananen bevor wir am späten Abend wieder in unserem Resthouse-Zimmer sind.

Dennis guidet uns mit dem TukTuk-car eines Freundest zu einem Platz ein paar Kilometer Flussaufwärts wo die Chance auf Krokodile groß ist.
Wenn wir auch, wie schon bei der Bootstour keine Krokodile sehen so sind schockieren uns die Armen, mit ihrer Unbekümmertheit beim Wäschewaschen am Krokodilufer und ihrem Leben im Abfall.
Zurück an und in der Hütte vor unserem Resthouse taucht Dennis mit Harpune und erwischt 2 ordentliche Brocken – die fast so groß sind wie sein Stolz.
Mit dem TukTuk-car nimmt uns Dennis auch mit zu einem Art Konfirmations-Familienfest einer jungen Dame. Unter den vielen Besuchern ist auch ein ehemaliger Politiker der sich um unser leibliches Wohl mit den vielen Leckereien kümmert.
Während ich nicht nur das Tanzen mit „unserer Familie“ genieße verlässt Dennis plötzlich das Fest – wahrscheinlich weil er diesmal nicht der Mittelpunkt ist.
Wir folgen ihm nicht, da man uns bittet noch zu bleiben. Später fährt uns Ashen nach Hause und kommt später mit Frau und Sohn und lädt uns ein zu einem Restaurant-Abendessen.
Da unser Kottu-Imbiss geschlossen hat, bitten wir einen Einheimischen um die Empfehlung einer Alternative und er geht mit uns zu einem günstigen Restaurant und während wir Essen bietet er uns an, mit einem TukTuk-car zu einem höheren Mönch zu fahren um mit dessen Hilfe einfacher eine Visumverlängerung zu bekommen.
Nach 10 km am Sri Pujarama Viharaya Tempel in Wadduwa angekommen verweist uns der höhere Geistliche an eine andere Stelle. Doch schon mal hier bekommen wir außer dem Tempel auch noch Affen und das Buddha-Museum zu sehen.
Ein paar Kilometer weiter Richtung Kalutara besuchen wir ein Aryuveda-Center wo wir für Xiao günstig zu einer Massage kommen – als wir danach aber keine Produkte kaufen scheint es genug der Freundlichkeit und wir fahren durch den Dschungel zu einem Aryuveda-Stützpunkt in the middle of nowhere wo uns die Chefin ein Zertifikat für eine Aryuveda-Ausbildung ausstellt.
Zurück in Panadura lässt sich unser freundlicher Guide für seine Dienste reichlich belohnen?!


Ein (angenommen) letztes Mal genießen wir das ruhige Brackwasser vor unserem Gästehaus, den 200 Meter entfernten wilden Meerstrand sowie das leckere Kottu im Stammimbiss der nahen Altstadt.
Am Morgen des 2. November nehmen wir Abschied von Dennis und vom jungen Betreiber-Paar unseres Gästehauses.
Wir wollen nach Piliyandala um das Motorrad an Lakshita zurückzugeben, noch einmal in der Schule zu übernachten und dann am nächsten Tag mit Armand zur Visaverlängerung nach Colombo zu fahren.
Auf dem Weg dorthin machen wir noch einen 100 km Abstecher ins Gebirge.

der Albtraum beginnt…

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Erfahrungen

die zweite Woche im Hotel…

an der Küste aber ohne Bademöglichkeit

Hier zur gesamten Radtour

Obwohl ich Xiao`s komisches Gefühl mit Arosha (noch) nicht richtig nachvollziehen kann, kontaktiere ich Lakshita, der uns anbietet ins 8 km entfernte Hotel seines Bruders direkt an der Küste in Moratuwa umzuziehen und bringt unser großes Gepäck am Nachmittag mit dem TukTuk-car dorthin, während wir mit dem Motorrad hinterher fahren.

Zimmer mit Meerblick und die geniale Dachterrasse – nur für uns, da wir momentan die einzigen Hotelgäste sind.
Wir genießen das Doppelbett, die tolle Dachterrasse und die Gischt vorm Hotel zwischen Meer und Bahnlinie.
Ganz spontan und unerwartet geben wir uns bei Vollmond-Schein im kleinen Stadtpark unter Palmen inoffiziell aber sehr herzlich das Ja-Wort.
Mit Lakshita und seinen 2 Freunden machen wir eine tolle Bootstour auf dem Bolgoda-River-Lake und danach fahren wir 75 km hinter ihrem Auto her bis zu idyllischen Lagunen an Wasserfällen im Berg-Regenwald.
Zurück im Hotel gibt uns Lakshitas Bruder den Tipp des 10 km entfernten Strandes in Panadura.
Hier am Fuße des Küstenwache-Turmes haben wir ein kleines Schattenplätzchen gefunden um wenigstens außerhalb der Wellen vor der starken Sonne geschützt zu sein. Am Abend essen wir in der nahegelegen Altstadt zum ersten Mal Kottu (zerhacktes Fladenbrot gebraten mit Gemüse und Ei) und kaufen mein Sri Lanka Hemd nachdem ich von dem luftigen, farbenfrohen Stoff meiner zuvor in Piliyandala gekauften Shorts so begeistert bin.
So pendeln wir die nächsten Tage immer zwischen Hotel und Strand.
Abends holen wir immer leckere Reisgerichte bei Master Wok (nur 1,5 km von unserem Hotel entfernt) die wir dann auf unserer tollen Dach-Terrasse genießen – sogar mit zeitweiligem Eulen-Überflug
Am Sandstrand sind die Coast-Gards im Turm mittlerweile unsere Freunde und halten ein Auge auf unsere Utensilien solange wir die Wellen genießen – die natürlich zum Schwimmen lernen für Xiao nicht geeignet sind.
Zu-fällig lernen wir hier den Profi-Taucher Dennis kennen, der uns eine Unterkunft bei seinem Nachbar direkt am Strand weiß.

3. und 4. Woche an einem Traumplatz…

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Erfahrungen

Unsere Zuflucht in Sri Lanka bei Arosha…

…bis Xiao nach einer Woche ein komisches Gefühl bekommt

Hier zur gesamten Radtour

Nach 3,5 Std. Flug kommen wir am 7. Oktober um 22 Uhr in Colombo an. Für uns ist es bereits 0.30 Uhr aber Sri Lanka ist im Gegensatz zu Chinas 7 Stunden Zeitunterschied zur mitteleuropäischen Zeit nur noch 4,5 Stunden voraus.

Nachdem wir unsere Online-Visa in den Pass eingetragen bekommen und Arosha mit ihrer Tochter uns herzlich begrüßt haben, erschlägt uns die enorme, tropisch-feuchte Hitze fast als wir das klimatisierte Flughafengebäude verlassen.
Im kleinen Van geht es nun auf belebten Stadt- und Landstraßen durch die Nacht bis zur Montessori-Schule im 50 km entfernten Piliyandala, wo wir ein Zimmer im momentan Nachts bekommen – nachdem Arosha und ihre Tochter uns verlässt sind wir die einzigen im Schulhaus.
Am nächsten Morgen gibt`s Brunch im Restaurant von Aroshas Bruder nebenan.
Dann Stadt- und Markterkundung und unsere ersten Papayas.
Nachmittags nimmt Arosha, die Bekannte besucht, uns im Van mit zu einem 40 km entfernten kleinen Strand vor Mahagoda zu Xiao`s Meerbade-Premiere.
Vormittags dürfen wir mit den Vorschul-Kindern spielerisch Englisch lernen und nachmittags erkunden wir zu Fuß die umliegende Natur.
Im Computergeschäft nebenan lernen wir den netten, jungen Lakshitha kennen, der uns ein Leihmotorrad organisieren möchte.
Arosha traut der Sache nicht und warnt uns vor Lakshita?! Dass er angeblich Offizier bei der Armee sei wäre gelogen meint sie zornig!?
Am Abend macht Lakshita mit uns einen Ausflug mit dem TukTuk-car seines Vaters an den 11 km entfernten Mount Lavinia Strand wo wir in der Dunkelheit die Wellen genießen während er am Strand auf unsere Sachen aufpasst.
2 Tage später kommt Lakshita mit dem 100 Kubik Motorrad und dem Freund, dem es gehört.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Motorrad zum Mount Lavinia Strand, wo wir auch schon mit Lakshita waren.
Nach Aroshas Geburtstag möchte Xiao dringend von der Schule weg, weil sie immer stärker das Gefühl bekommt, dass wir Arosha nicht mehr trauen können und sollten.

die zweite Woche im Hotel…