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Erfahrungen

WUNDERnvolle Führung und Verbundenheit…

…so nahe am Iran

Nach 4 Monaten und gut 7000 km auf meiner ungeplanten Tramptour, einer Kanabis-Zigarette die ein junger Passant am Morgen in Tatvan plötzlich mit mir rauchte als ich frühstückend am Hauptstraßen-Randstein saß und einem Bad im extrem kalkhaltigen Van-See am Mittag, sitze ich in Van (südöstlichste Türkei unweit zu Irak und Iran) vor einem Straßen-Café und sinniere gerade über die Erfahrung mit den wilden Hunden vorletzte Nacht.
Wo möchte mich das Leben wohl als nächstes haben und was erfahren lassen?
Plötzlich bleiben 4 junge Männer an meinem Tisch stehen (auf dem Bild ist auch der Cafebesitzer dabei) und interessieren sich für mich und meine Reise. Nach einer Weile meinen sie etwas traurig, sie müssten leider weiter und bitten mich, doch noch ein paar Stunden bis zum Abend hier zu bleiben, damit sie dann mehr über mich erfahren und mir ihre Stadt zeigen können.
Als es schon dunkel und recht spät ist, kommen sie wirklich und nehmen mich zuerst zu einem Abendessen in der Altstadt und dann im Auto mit.
Der Fahrer meint plötzlich mit leuchtenden Augen zu mir gewandt, ob ich mit ihm ins Krankenhaus zu seinem schwer krebskranken Vater folgen könne? Für mich wäre das kein Problem aber ob er sich wirklich sicher sei, einen wildfremden, dreckigen Mann von der Straße in diese sehr private Sache einzubeziehen zu wollen, meine ich etwas verwundert. Es wäre sein Wunsch weil er deutlich dafür fühle, meint er.
Als wir dann zu zweit und Fuß gerade den Krankenhauseingang erreichen, nimmt mich plötzlich eine Frau mit Kopftuch herzlichst in den Arm und meint mit Freudentränen in gebrochenem Englisch „Ich kenne Dich gut und warte schon lange auf dich mein lieber Bruder!“ Es ist die Mutter meines Begleiters – also die Frau des Schwerkranken.
So gehen wir zu dritt hinauf zum Krankenzimmer des Vaters/Ehemanns – und welch eine Freude sich beim Kranken und dessen zahlreich anwesender Familie entsteht, treibt uns allen Freudentränen in die Augen.
Mitten in der Nacht bringen sie mich (trotz der Gefahr aus allgemeiner Angst vor Terror wegen Unterbringung eines Fremden angezeigt zu werden) zur Übernachtung in ihre leere Wohnung am Stadtende. Dort darf ich am Morgen in dem mir ein paar Tagen zuvor zugefallenen Pdf-Buch „Dem Leben vertrauen“ lesen – bevor sie mich zum anderen Stadtende an die Straße zur iranischen Grenze bringen.
Warum ich zum Schwerkranken und seiner Familie ins Krankenhaus geführt wurde, weiß ich bis heute nicht – aber das muss und soll ich anscheinend auch nicht – vielleicht wegen neuer Energie wie für den des Lebens müden Sawas in Griechenland oder vielleicht als Loslass-Hilfe im letzten Moment wie bei Ali in Istanbul.
In der nächsten Nacht versuche ich sie, auf Hilfe hoffend, vergeblich telefonisch zu erreichen, nachdem ich total erschöpft von meinem 130-km-Tramp-„Ausflug“ an die leider geschlossene Iran-Grenze zurück in Van bei der Suche nach einem sichtgeschützten Platz für mein kleines Zelt zuerst verjagt und dann von Kindern angebettelt und mit Steinen beworfen wurde. Schlussendlich werde ich von 2 herzlichen jungen Männern heimlich, weil illegal, in ihren umgebauten Container zu Essen und Bett eingeladen weil sie imponiert sind über mein Vertrauen ins Leben, da ich mein letztes Geld einem irakischen Flüchtling in Not gegeben hatte.

Leben weiß und kann – wenn man ihm vertraut 😍

hier das PDF-Buch von meinem lieben Seelen-Bruder Ulrich

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