Ein paar Wochen nach meinem wundernvollen Motorradsturz, am Ende unseres Deutschland-Aufenthaltes auf dem Weg zurück nach Lappland, machen wir einen Abstecher bei einer befreundeten Familie, deren Opa/Vater/Ehemann 5 Jahre zuvor an einem Sekundentod verstorben ist.
Als ich mit der Oma/Mutter/Witwe ein wenig abseits der anderen bin, frage ich sie spontan, ob sie ihren geliebten Mann manchmal spüre, da ich irgendwie fühle, dass sie ihn (noch immer) sehr vermisst.
„Oh ja – du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr“, ist ihre herzlich ehrliche Antwort, die sie anscheinend selbst ein wenig erschreckt!
„Oh, ich glaube das kann ich – wenn wir genug voll Liebe und offen dafür sind, können wir manchmal sogar unglaubliches erleben“ ist meine spontane Antwort.
Jetzt kommt sie mir ganz nahe und sagt fast flüsternd: „jetzt muss ich dir etwas anvertrauen – was ich mich bisher nicht getraut habe irgendjemandem zu erzählen“.
„Oh ja, dafür bin ich sehr dankbar“ versuche ich ihr ein wenig die Scheu/Scham zu nehmen.
„Weißt du, Frank, mein Mann und ich saßen jeden Abend nebeneinander auf dem Sofa und diese wunderbaren Stunden vermisse ich am meisten!“
Mit, „dann spürst du ihn sicherlich da“ vertreibe ich ihre letzte Scheu/Scham.
„Ja! – und es ist so intensiv, dass ich mich manchmal frage ob ich verrückt werde durch meine Trauer!“
„Ver-rückt laut unserem dogmatischen Verstand – aber dafür offen für eine andere, vielleicht die wahre, Realität“ antworte ich.
„Weißt du, wenn ich Abends da so sitze, spüre ich ihn manchmal so deutlich, dass ich es einfach nicht fassen und glauben kann!“
„Ja, der Verstand macht viele Wunder kaputt, die eine wunder-voll befreiende Realität für uns sein könnte“ – kann ich mich nicht zurückhalten.
„Aber einmal – einmal da dachte ich, es wäre Zeit für die Klapsmühle!!! Als ich wiedermal auf dem Sofa sitze und ihn sehr stark spüre, fällt mir plötzlich ein wie er immer in seine Kellerwerkstatt ging damit ich nicht merken sollte, dass er seine Zigarre genoss – da ich es nicht mochte – ich wusste es natürlich, aber ließ ihm diese Freude“
„Das weiß er, da wo er jetzt ist und liebt dich sehr dafür“ sage ich mit feuchten Augen.
„Ich hoffe so sehr, dass du damit recht hast“ sagt sie und schaut mich mit unendlicher Güte an. „Als ich also an sein heimliches Rauchen dachte, roch es plötzlich nach Zigarre und als ich dem total verstört nachging, landete ich in seiner Kellerwerkstatt jetzt bin ich total übergeschnappt, dachte ich verzweifelt!“
„Er hat dir ein Zeichen geschickt um dir zu zeigen, dass du überhaupt nicht verrückt bist, da er dir wirklich ganz nahe ist und jetzt weiß, dass du um sein „Geheimnis“ wusstest und es aus Liebe still akzeptiertest!“
„Ja“ sagt sie abwesend „du hast vielleicht recht – denn am nächsten Tag kam meine Tochter, die immer von der Straße unten direkt durch die Werkstatt reinkommt, und brüllte von da unten hoch – hey Mama, bist du jetzt total durchgeknallt – rauchst du jetzt schon Papas Zigarren!?!“
Mit Tränen in den Augen liegen wir uns in den Armen sie sicher dankbar, endlich schamlos offen mit jemandem darüber reden zu können, ohne als verrückt erklärt zu werden – und ich unendlich dankbar über eine weitere Schilderung einer Erfahrung die meine („ver-rückten“) Gedanken und Erfahrungen stärkt!
Dankeschön liebes Leben – für die, nach dem Pferdeflüstern und Motorradunfall, nun dritte WUNDERnvolle Erfahrung in den letzten 4 Wochen.
Meine wundernvollen Erfahrungen mit dem nahen Tod 1988 & 2016
Eine Antwort auf „Tote rauchen keine Zigarren!“
danke, lieber