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über mich/uns

Seitenwagen MotoCross

1989/90
in Deutschland, Frankreich und Ungarn

Auf der Hochzeitsfeier meiner Cousine habe ich Andi Mähr kennengelernt, der mich dann Mitte 1988 zur Seitenwagen-MotoCross-WM in seine Heimat nach Vorarlberg mitnimmt. Dort entscheiden wir uns aus einer Freudenlaune heraus zusamen mit diesem Sport zu beginnen.

Am Vortag, nach dem Endlauf der nationalen Seitenwagen-Meisterschaft, haben wir uns für das Heos-Gespann entschieden.
Nun bringt uns das Team aus dem Norden bei ihrer Heimfahrt ihr Gespann zu den Wiesen beim Lindenhof in Aidlingen, wo wir vom verwandten Bauer (Vetter meines Vaters) die Erlaubnis zum Üben haben.
Noch am gleichen Tag stellt es sich heraus, dass es mit mir als Fahrer schneller geht.
Auf diesen Wiesen (ca. 300×200 m) trainieren wir über den Winter – sehr schnell fährt sich ein Art kurviger Kurs heraus – mit dem Feldweg als kleiner Sprunghügel
Als Werkstatt haben wir die ehemalige Reithalle von Andi`s Niederlassngs-Chef in Gärtringen, dessen Österreichische Firma Blum uns auch ein wenig mit Kleidung und Taschen sponsert.
Während wir in unserem erstandenen Hauszelt (wegen des enormen Staubs in der Halle) das Gespann warten, darf ich bei meinem Chef in Aidlingen den Anhänger umbauen.

Und dann geht`s los – zum ersten Mal auf eine richtige Cross-Strecke
mit Carnet de Passages übers Wochenende ins 190 km entfernte Schweyen (Frankreich).

In Andi`s Firmenwagen, mit meinem ehemaligen Ausbildungskollegen und Freund Rainer als Mechaniker sowie unseren bei Radsport-Holczer (TourDeFrance-Radteam) in Herrenberg gekauften Moutainbikes auf dem Dach – und hintendran der umgebaute, schwergewichtige, ungebremste Anhänger mit Gespann, Sprit, Ausrüstung, Werkzeug, Ersatzteilen, Hauszelt, Biertischgarnitur, Verpflegung… – und vor allem …
(im Hintergrund meine Acadiane Kastenente)
sogar einen kleinen Fernseher haben wir dabei – zur Videoanalyse
Leider ist die Strecke sehr verhauen mit tiefen Spuren von und Sprünge für Solo-Crosser – und wir natürlich bisher auch nur unsere Wiese mit einem leichten Sprung über einen Feldweg gewohnt.
aber die Kurven liegen uns schon richtig gut
während Frange das Gespann wegen dem verhauenen Acker wartet
widmet sich Anderl der leiblichen Wartung mit Dinkel(auf dem)Acker
Grill-Verpflegung und Stimmung gut 😉

Nach ausgelassenem Abend vorm und guter Nacht im Zelt – neuer Tag neues Crosser-Glück

so langsam wachs´mer zam
in den von Andi gewünschten (häufigeren) Pausen dichte ich mit Rainer die Anhänger-Boxen mit Silikon (ehemalige Alu-Schilder vom Herrenberger Straßenbauamt).
wir haben viel Gaude…
ein echtes Highlight ist das einsame Klohäuschen oben auf der Wiese (siehe linker Rand) mit Panorama-Blick über das ganze Tal


Nächste Wochenend-Trainingstour
und wieder in Frankreich – diesmal auf der 100 km entfernten Crossstrecke in Mothern…

und diesmal unter den Augen meiner Freundin Christine.
Die Sprünge und Kurvendrifts auf der schnellen Sandstrecke liegen uns und es kommt erstmals richtiges Rennfeeling bei uns auf
sieht auch auf den Bildern schon wie eine Einheit aus.




Jetzt trauen wir uns auch auf die Strecke unseres Vereins in Holzgerlingen
wo, nur 11 km entfernt, Mittwochs und Freitags Abends 2 Std. Training ist

hab in den letzten Tagen das Gespann optisch aufgewertet
und es geht richtig was – mittlerweile haben wir schon das Gefühl, dass die Leistung unseres Heos-Gespanns zu wünschen übrig lässt.
verdiente Outdoor-Dusche nach gelungenem Training

Mit Andi´s Familie (zu Besuch aus Vorarlberg) beim Samstagnachmittag-Training im 80 km entfernten Obernheim

Andi´s Vater (der früher schon immer mit dem Bruder Seitenwagen-Cross fahren wollte) ist, wie auch beim gestrigen Freitag-Training in Holzgerlingen, total überrascht und begeistert von unserer Geschwindigkeit und Fahrtechnik.
Meine Freundin Christine, die jetzt auch den Auto-Führerschein hat, ist mit ihrer Charleston-Ende angereist und genießt die Vorarlberger Gemütlichkeit
Andis Bruder ist interessiert an der dringenden Luftfilter-Reinigung bei dem Staub auf der sehr steinigen Strecke – der Luftfilterkasten ist mein Alu-Kunstwerk
nach dem Training geht es zum gemütlichen (Grill)Teil über – (nicht nur) der Staub macht Durst

Im Sommerurlaub fahren wir mit Freundin Christine zum Trainieren an den Balaton in Ungarn

Alles andere als Sommer-Feeling auf der 850 km langen Fahrt
und plötzlich kommt unser Mechaniker Rainer mit seinem Motorrad zu unserem Balatontourist Berény Naturista Kemping.
Training im 45 km entfernten Nagykanizsa motocross pálya
Strandtag am Campingplatz – Anderl gibt alles für die baldige Wiedervereinigung mit (einem weiblichen Teil) der DDR 😘
Training am 90 km entfernten Motocross pálya Cserénfa
leider sind große Teile der Cross-Strecke zu verhauen – oder zu schwierig für Gespanne oder (noch) für uns
unter der Tribüne ist ein Museum

Samstag-Training beim Partner-Club in Reutlingen
hier werde ich 25 Jahre später ein paar Monate meiner wilden Bauwagenzeit verbringen

Das besondere an dieser Strecke ist ein Steilhang wo es 30 Meter nach unten geht – fast senkrecht wohlgemerkt
besondere Zuschauer – „Tante“ Gretel mit ihrer Nichte Gabi die aus USA zu Besuch ist – meine erste „Liebe“ (mit 6)
„Nein, mein lieber Freund, nicht noch mal – war eine Ausnahme den Steilhang bis fast in die Ebene hinunterzuspringen – mir zittern selbst noch die Knie!“

Herbswochende mit unseren befreundeten Gespann-Crossern in Schweyen (F)

Axel ist wie Andi auch „Schmiermaxe“ (Beifahrer) und beide sind echte Lebe-Menschen für die Weib, Wein und Gesang nicht hinter dem Gespann anstehen müssen.
Wir wirbeln ganz ordentlich herum und (auf) auf unserer geliebten Sandstrecke
es läuft mittlerweile so gut…
…dass man sogar am Abend beim Weinfest im Ort von unseren Fahrten begeistert ist

Der Winter steht vor der Tür – leider

Wir kaufen nach der Renn-Saison 1989 das einzige 4-Takter Gespann in Deutschland. Die Gebrüder Galle wurden damit nationale Meister und hatten es nach Holzgerlingen gebracht, wo ich es mit dem Galle-Beifahrer begeistert teste, da Andi zu der Zeit verletzt war.
Vom WM-Sidecar-Team Brustmann/Kirchner kaufen wir den Moto-Cross Bus den Andi bei ihnen in Berchtesgaden holt
fiebere schon auf den Saisonbeginn

Wir beginnen unsere Saison in Mothern
mit Christine und Ulrike, Andi´s neuer Freundin und spätere Frau

während in heimischen Gefielden der Lehmboden noch hart gefroren ist herrschen hier „nur“ noch Pfützen
Die 4-Takter KTM geht richtig gut – wir sind nicht viel langsamer als die an diesem Wochenende auch hier trainierenden Weinmann Brüder, die späteren Vize-Weltmeister.
leider verletzt sich Andi…

…weil ich nicht warten kann
und Axel´s Fahrer auch verletzt ist…

…trainiere ich mit Axel – der diese schnelle Gangart nicht gewohnt ist, bei der jede Bewegung und Position natürlich exakt stimmen muss…
…und so kommt es wie es kommen muss: bei einem Sprung kippt das Gespann in der Luft seitlich weg und um einen Sturz zu vermeiden fange ich es bei der Landung mit dem Bein ab – wobei sofort das Kreuzband reißt…
Da mein Handwerker-Chef (zu dem ich 2,5 Jahre zuvor wegen seiner Herzlichkeit von Mercedes gewechselt bin) mir traurig mitteilt, dass er leider mit bestem Willen das Risiko meines Hobbies nicht weiter tragen könne, entscheide ich mich für ihn … das Ende vom SIDE CAR CROSS TEAM FRANGE STIEFEL u. ANDERL MÄHR der mit Axel die kommenden Rennen als Fahrer bestreitet.

1983 bei der 500-er Cross-Meisterschaft wollte ich nicht – und diesmal sollte es nicht weiter gehen.

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