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stetig hinauf…

…ins Hochgebirge Richtung Tibet

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Am Abend lädt mich Der durstige Hostel-Chef zum tradirionellen Hotpot-Essen ein und ich darf sein geliebtes „Country Roads“ bis zum Abwinken mit Gitarre zum Besten geben.
Dafür bekomme ich ihn für meine frühe Abreise am nächsten Morgen fast nicht geweckt.

30 km zieht sich die Viermillionensradt und nach weiteren gut 20 km verlässt die G109 den Gelben Fluss dem ich seit 3 Wochen und 1200 km mehr oder weniger gefolgt bin.
Nun geht es die nächsten 250 km am Huangshui-Fluss entlang 1000 Höhenmeter hinauf.
Am Ende des Tages erreiche ich nach 13 Stunden, 700 Höhenmetern und 250 km (davon 70 km an einem Roller und verschiedenen Dreirädern hängend), Xining auf 2300 m Höhe.
Nachdem ich das Bike senkrecht im Aufzug zur Dach-Maissonette des Lete-Youthhostel in die 15. Etage befördert habe, werde ich zu tollem Nachtessen bei einer Familienfeier eingeladen.
Nach guter Nacht, bei der ich meinem Zimmerkollegen im Stockbett gegenüber herzlich und gedanklich erreichen darf, warte ich darauf dass der Hostel-Chef wie versprochen mich zur Polizeistation begleitet, um evtl. eine (als alleinreisender Biker eigentlich aussichtslose) Genehmigung für Tibet zu bekommen – aber er vergisst es.
Also werde ich es eben ohne Genehmigung versuchen – so Leben möchte, wird es klappen – evtl. auf dem illegalen Weg (vielleicht soll ich ja auch die chinesische Gefängniswelt kennenlernen – und sich damit die dritte Vorstart-Intuition erfüllen).
Wir werden sehen – bis zur Grenze nach Tibet sind es noch knapp 1600 km. Vielleicht ergibt sich ja auch unterwegs etwas mit einer der vielen Reise-/Expeditionsgruppen die von hier aus starten?!
Leben… weiß genau was/wie/wann/warum es (mit Frange) macht!

Dunkle Wolken ziehen von Norden auf die Stadt zu, als ich am folgenden frühen Morgen vom Hostel aufbreche.
Nachdem ich mich in die Unterstadt verradle und endlich wieder auf der Stadtauswärtsstraße oben bin, geht ein enormer Gewitterregen nieder und ich kann mich gerade noch am Stadtende unter ein Hotelvordach retten.
In der noblen Foyerhalle des „Neue Seidenstraße“ Hotels wärme ich mich bei Chai auf.
Als die Überflutung vorm Hotel ein paar Stunden später endlich abgelaufen ist, radle ich weiter – aber darf noch mehrere Überflutungen, bis zu nassem Hintern, durch- und erfahren bevor es bei Nieselregen weiter hinauf geht.
Die letzte Überflutung inkl. Verkehrschaos im Matsch mit anschließendem Staubsturm kommt drei Stunden, 60 Nieselregen-km und 400 Höhenmeter weiter oben in Huangyuan.
Hier verlässt die G109 den nun tiefbraunen, reissenden Huangshui-Fluss – mein Begleiter die letzten 250 km und 1000 Höhenmeter
„Zu-fällig“ vorm nächsten Sturzregen und dem (mir unbewussten) 3600 m hohen Pass, nimmt mich der junge Pickupfahrer Herold (sein gewählter engl. Name) mit.
Auf der anderen Seite des Passes ist schönes, windiges Wetter und im Pickup geht es auf der 3300-er Hochebene am berühmten, heiligen Qinghai-See entlang – von dem ich ohne Reiseplanung natürlich nichts wusste.
Zu meiner Höhen-Premiere über 3000 m kommt auch noch die Yak-Premiere.
Gemütlich im Auto ziehen links die Berge mit unzähligen Touri-Camps an der Straße vorbei und rechts der riesige See mit Touri-Yaks und -Pferden.
Herold nimmt mich mit zum Camp wo er arbeitet. Dort bekomme ich Essen im Küchenzelt sowie Schlafplatz im Stockbett über ihm, in einem der vielen Hauszelte.
Dann geht es im Pickup mit seinen Freunden auf den Berg hinterm Camp – und ich „soll“ fahren.
Auf der 4000-er Passhöhe genießen wir an einem Gebetsplatz zwischen Schafen bei Sonnenuntergang das grandiose Rundpanorama über See und Yaklager – bis das nächste Gewitter da ist.
Bei der Abfahrt verstehe ich, warum die Jungs bei meiner Fahrweise so Angst hatten – man fährt hier statt am Rand des engen Serpentinensträßchens in der Mitte und hupt in rasanter Fahrt dafür vor jeder Kurve – LebenSeiDank kam kein Gegenverkehr!
Nach guter Regen-Nacht und Frühstück geht ein Freund von Herold mit mir die 2 km runter bis zum See. Wie ich von meinem netten, jungen Guide erfahre, ist es für die Buddhisten ein heiliger See!? Heilig schützt (leider auch hier) vor Geldmachen nicht! Ob Souvenirs, Yak-Probesitz-Bild (auf den natürlich lethargisch-traurigen Schöpfungen) oder Pferderitt an der Leine… da gerät sogar der Löwe auf dem Qinghai-See-Monument aus der Fassung – will und kann es vielleicht (auch) nicht mehr mit ansehen!
„Not swim“ meint er, als ich mich am Ufer bis auf die Unterhose entkleide. Auf mein „why?!“ meint er „nobody do!“ – mit einem lauten Lacher stürze ich mich in die Fluten! Einer der größten Salzwasser-Seen der Erde ist hier auf 3200m Höhe erstaunlich warm, so dass ich geraume Zeit bade – zum freudigen Erstaunen einiger Einheimischer die mir vom Rand aus die Daumen hochstrecken.
Solange die Touris mit Motorboot und Jet-Ski den See und das Ufer mit Abfall und -gasen verschmutzen, schäme ich mich dem Fröhnen meiner natürlichen (Bade)Freude in dieser wunderbaren Schöpfung des Lebens überhauptgarniemalsnienicht.
(„Ich glaube (wie du lieber Reinhard Mey) nicht“)

mit „200/2-Technik“…

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3 Tage Fun-Gespann…

…mit dem Motorrad-Tourenfahrer Binge

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Als ich im Schatten einer Autobahn-Unterführung gerade Rast mache hält ein junger Motorrad-Tourer mit seinem vollbepackten 150-er Chopper. Da er die gleiche Richtung zu haben und gemütlich unterwegs zu sein scheint, frage ich ihn ob ich mich wohl an seinem Gepäckträger haltend von ihm ziehen lassen könnte – ein wenig skeptisch stimmt er zu.

Schon bald fühlt Binge sich so sicher, dass er sogar während der Fahrt fotografiert. So geht es als Fun-Gespann bequem (bis auf meinen linken Arm) hinauf ins Mellonengebirge, wo ich in einem kleinen Melonenverlade-Ort einen Menschenauflauf verursache und wir danach außerhalb, bei einbrechender Dunkelheit (nach 80 Grspann-km) einen tollen Panorama-Platz zum Zelten finden – auf über 1600 Meter Höhe.
Am nächsten Tag machen wir als Fun-Gespann 200 km und überwinden sogar Sprengungs-Barrieren. Binges Freund empfängt uns in der Millionenstadt Baiyin wo Binge uns ein Sterne-Hotel gönnt.
Und dann gibts im Zentrum bis nach Mitternacht viel Bier, Gegrilltes und noch mehr herzliche Freude – und für Binge Nachwehen am nächsten Morgen.

Bald nach dem Start kommt eine mehrere Kilometer lange Baustelle wo ich selbst radle, während Binge Fotorast macht – zum Glück, denn so muss er nicht meine Sturz-Flucht in den Graben wegen rücksichtslos überholendem Gegenverkehr miterleben – Leben weiß…
Außer kleinen Schürfungen nichts passiert – und sogar das Gepäck saß noch – undenkbar bei Binges Packkunst 😉
Wie ich später von ihm erfahre ist er Motorradneuling und deshalb sehr dankbar über meine Tipps während der Fahrt in schwierigen Situationen.
Nach 90 Tages-km erreichen wir bei 40 Grad die Millionenstadt Lanzhou, am Gelben Fluss auf 1600 m Höhe.
Binge findet in einer engen Altstadt-Gasse das gemütliche Xiyi-Hostel – nach 3 Tagen und knapp 400 km das Ende unseres Fun-Gespanns.
Er lädt mich zwei Straßen weiter zu den berühmten Lanzhou-Nudeln ein – sehl schaaaf – muss viel Bier!!!
Nach einem Ruhetag „packt“ Binge wieder auf und wir verabschieden uns sehr herzlich.
Während er in eine andere Richtung weiterfährt guidet mich eine Hostel-Bekannte durch die Stadt zum impossanten Baitashan-Tempel-Park mit Panorama über Stadt und Fluss.

stetig hinauf…

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muss leider weiter…

…nur noch gut 5 Wochen Visum für die 3500 km durch China bis Nepal – davon 3000 km Hochgebirge

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Nach 3 unvergesslichen Tagen auf dem Lehmhof radle ich weiter dem Gelben Fluss entlang Richtung Südwesten – und nun auch noch gegen den heißen Wind und mit Durchfall – die Kehrseite meiner (Essens-)Offenheit!

Als ich sehr früh am nächsten Morgen, nach durchfallfreier Zeltnacht, aufgepackt habe, entdecke ich den Plattfuß hinten – der Erste nach dem Tourstart mit den rissigen Mountainbikereifen vor fast 5000 km.
Beim Montieren des Hinterrades nach dem Schlauchwechsel geht der Kettenspanner kaputt und bei der zeitaufwendigen Reparatur verliere ich eine winzige Hülse im Sand – was nun? – (wie) durch ein Wunder finde ich sie nach einer Stunde wühlen – Daaanke liebes Leben… als ich endlich loskomme brennt die liebe Sonne schon wieder gnadenlos.
Wannimmer möglich hänge ich mich an langsame Fahrzeuge und mache oft Schattenrast zur Erholung und zum Wasserkauf.
Durch die 30 km lange Millionenstadt Yinchuan muss ich mir auf dem Nebenweg schreieend Platz verschaffen – neben der fast leeren, 4-spurigen Straße.

Am Stadtende darf ich mich gut 40 km an den 125-er Renner eines jungen Mannes hängen der mich dann noch zu Nachtessen in seinem Stamm-Grillrestaurant einlädt, wo ich um Mitternacht totmüde neben dem Eingang mein Zelt aufstelle und am Morgen mit Durchfall erwache.
On the (hot) road again ist einmal am Horizont die Chinesische Mauer zu erkennen.
Zu Mittag raste ich bei zwei Obstverkäuferinnen vor einem Restaurant die mir getrocknete Chinesische Datteln schenken.
Zwei junge Frauen bitten mich ins Restaurant wo sie mit ihre Onkel zum Essen sind. Dieser bringt mir stolz deutsches Bier von zuhause (das ich ihm nicht wegtrinken möchte) und besteht darauf mir nach dem bezahlten Essen auch noch 300 Yuan (40 Euro) zu schenken. Vielleicht übersetzen sie ihm ja, dass ich das Geld Bedüftigen zukommen lassen werde. Vom Restaurant-Chef bekomme ich außer einer herzlichen Umarmung noch ein paar Wasserflaschen mit auf den Weg.
In der Mittagshitze wähle ich den Randstreifen des Gegenverkehrs um wenigstens immer wieder im Schatten der Büsche zu radeln – als ich allerdings den älteren Mann mit seiner enorm beladenen Handkarre aus dem Feldweg kommen sehe, schäme ich mich meines Stöhnens.
Ein paar Kilometer weiter geht vor mir ein langsames altes Paar (er humpelnd) mit einem Stock zwischen ihren Schultern an dem zwei große Eimer prallvoll mit Äpfeln hängen. Wortlos halte ich neben ihnen, stelle die Eimer auf meinen Rad-Sessel und gehe einen knappen Kilometer bis zu einem Lehmhof neben der alten Frau her – wo ich ihr Geld vom „Restaurant-Onkel“ zuschiebe – Leben weiß… Sie scheint fast ohnmächtig zu werden und zeigt betend zum Himmel. Als der Mann dann auch kommt, bittet sie mich in den Innenhof. Im Haus wäscht sie meine Kleidung. Während ich ihm, in seinen Klamotten, viel Energie für seine Beinprobleme und wahrscheinlich Alzheimer sende, sitzt er apathisch auf dem typischen Ofenbett. Dann kocht sie für uns – dass ich schon mehr als satt bin kann sie natürlich nicht verstehen – also esse ich den leckeren Gemüse-Eintopf eben dankbar-schwitzend – diesmal gänzlich ohne Hunger. Nach ein paar Stunden und einer herzlichen Umarmung gehts mit noch mehr getrockneten Chinesischen Datteln, in frischer Wäsche und Übervölle-Gefühl wieder aufs Rad und durch die Gluthitze.

3 Tage Fun-Gespann…

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Stern(oder)schnuppe…

…nachdem Xiao mich bat weiterzuradeln,
wegen des starken Drucks ihrer Familie

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Als ich meinen Gastgebern (den Lehrern des Kunst-Internats) mitteile dass ich am nächsten Tag weiterradle, herrscht große Enttäuschung und sie meinen sie hätten gehofft ich möge noch lange bleiben, da ich die Freude hierher zurückgebracht hätte und man mich mit einem großes Barbecue am nächsten Abend überraschen wollte. Also bleibe ich natürlich noch einen weiteren Tag.
Bei der tollen Barbecue-Nacht an der Straße vor der Kunstschule darf ich sogar Bier vom benachbarten Laden spendieren (eigentlich unmöglich als Gast) und gegen Mitternacht schüttet mir eine Schülerin ihr Herz wegen ihrer mentalen Not aus (eigentlich unmöglich als Fremder).
Gerade als ich am nächsten Morgen losradeln möchte, meldet sich Xiao panisch via Whatsapp und meint sie wäre auf dem Weg zu mir und hätte sich verlaufen – also spurte ich aus dem Gebäude und entscheide mich intuitiv für links um den Häuserblock.
Nach 150 Meter, als ich in die große Straße einbiege, renne ich fast an ihr vorbei, da ich sie erst im letzten Moment erkenne, so ängstlich entstellt ist sie.
Wir gehen in einen Innenhof und setzen uns auf ein altes Sofa wo sie mir händchenhaltend total aufgelöst ihre Not durch den Druck ihrer Familie wegen mir berichtet. Als wir uns gegenseitig unsere Gefühle füreinander gestehen, beruhigt sie sich allmählich und wir gehen zur Schule wo ihr Vater ausgerechnet in dem Moment auftaucht, als ich ihr ein Küssen auf die Wange gebe. Er ist natürlich total außer sich und Xiao übersetzt mir sein Schreien ich solle Baotou sofort verlassen. Danach nimmt er Xiao mit sich nach Hause.

So starte ich am frühen nächsten Morgen aus der Millionenstadt weiter Richtung Westen und Tibet, zwischen Gebirge (über das die Gobi-Hitze herunterströmt) und Gelbem Fluss (den man immer noch nicht sieht).
Der heiße Gegenwind und der ständig hupende, teilweise dichte Schwerverkehr schafft mich.
Bei jeder Rast gibt es kleine bis große Volksaaufmärsche wegen dem und Melonen oder warmes Essen für den Außerchinesischen mit seinem UFO und Whatsapp-chat mit Xiao.
Leider schwankt ihre Stimmung sehr zwischen einem sehnlichen, unbedingten Wiedersehen und garantierten Nimmerwiedersehen wollen?!
Nach 3 Tagen und gut 300 km überquere ich den Gelben Fluss nachdem ich mir ein dünnes weißes Hemd gekauft habe um nicht total zu verbrennen.

Ein paar km nachdem ich die sehnliche Intuition für einen Pausentag am Gelben Fluss habe, biege ich auf einen Sandweg Richtung Fluss ab, passiere dann einen Lehmhof und lande auf einem Trampelpfad.
An einem Maisfeld mit Blick über den Fluss und Sichtschutz zum Hof schlage ich mein Zelt auf und esse bei Sonnenuntergangspanirama übern Fluss zu Abend.
Plötzlich kommt ein kleiner roter Mann vom Hof her auf mich zu (er muss meiner Radspur im Sand gefolgt sein) und als ich ihn aufstehend anlächle und mit einer fragenden Schlafen-Geste auf mein Zelt weiße, lächelt er Daumen hoch sehr erfreut zurück und bittet mich mit Handzeichen nach einer herzlichen Umarmung zu seinem Hof, wo wir mit seiner Mutter und einem Bekannten bis in die Nacht herzlich und via Zeichensprache kommunizieren.
Am nächsten Morgen wache ich durch die wahrscheinlich nicht zufällig neben meinem Zelt im Mais arbeitenden Mutter auf der ich dann beim Schafe futtern helfe und die dann extra viel Schafsfleisch für mich kocht um mich lange hier zu halten – und nach dem Essen „muss“ ich bei meinem kleinen roten Freund auf dem Bett ruhen.
Das einzige, dass die WUNDERnvolle Zeit bei meiner Lehmhoffamilie stört, ist Xiaos stark wechselnde, zeitweise sogar aggressive Stimmung.
Am dritten Abend verabschiede ich mich entgültig von den Zweien – denn wenn mein roter Bruder auch Tränen in den Augen hat, ich muss morgen früh weiter, um China via Tibet innerhalb meiner Visumfrist verlassen zu können.
In der sternenklaren Nacht sitze ich noch lange mit Flussblick in meinem bequemen Rad-Sessel vor dem Maisfeld und Zelt und mache mir Gedanken ob es (noch) sinnvoll ist meinem Herz-Gefühl für Xiao weiter nachzugeben, wenn uns der intensive Whatsapp-Kontakt in einem unreellen Zukunftstraum/Frust hält, anstatt im JETZT zu SEIN.
Denn eigentlich brauche ich meine ganze, schwindende Kraft für die wüste(n)Hitze und die anstehenden Hochgebirge auf der (Tor)Tour nach und durch Tibet…
Wie extrem Xiao durch ihre Verwandten und Freundinnen (denen sie sich anvertraut hat) unter Druck sowie Schuld- und Angstgefühle gesetzt wird, kann ich mir nicht vorstellen, da sie mir das erst viel später (während unseres nicht enden wollenden Albtraums) anvertrauen wird!
„Bitte liebes LEBEN, gib mir irgendwie deutliche Zeichen – ich möchte gerne an Xiao festhalten wenn du es für uns möchtest – aber ich bin auch bereit sie loszulassen wenn es keine gemeinsame Zukunft geben kann/soll/darf?!“
Als ich „zu-fällig“ in den Sternenhimmel blicke, sehe ich seit langer Zeit mal wieder eine Sternschnuppe!
„Liebes LEBEN, wenn ich zufällig noch zwei weitere Sternschnuppen sehen darf, ohne danach extra Ausschau zu halten, dann nehme ich es als Zeichen, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben“… und es kommen noch Zwei!!! Beide Male als ich gerade kurz hochschaue – und alle drei in unterschiedlichen Richtungen!
Danach sehe ich keine mehr, obwohl ich den ganzen Himmel noch länger danach absuche!!!

muss leider weiter…

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In China wird die nächste Vorstart-Intuition wahr…

… WUNDERnvoll werde ich im Reich der Mitte zur Seelenbegegnung geführt

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Nach 2 Tagen mit Agi und seinen Freunden in der chinesischen Grenzstadt Erenhot radle ich weiter Richtung Süden auf dem Gobi-Highway der nun, bei Null Verkehr, sogar in 4-spuriger Topqualität ist.
Der heiße Wind sowie die Wildpferde und Höckertiere scheinen ohne Visum rübergemacht.

Es tröpfelt schon als ich das Zelt im halbdunkeln in der Wüste aufstelle aber der starke Regen kommt (wieder) erst als ich im Zelt bin und „zu-fällig) ohne Sandsturm – Leben weiß und kann!
Genau als der vierspurige Highway endet zieht mich ein Schafhirte 20 km mit seinem Motorrad und als ich am Nachmittag durch die Gluthitze total am Ende bin, darf ich mich 3 Stunden an den Fensterholm des Autos eines jungen Paares hängen das mich dann in ihrer 160 km entfernten Stadt zum Essen einlädt und bei dem ich, nach Umtrunk am Marktplatz mit Freunden und Verwandtschaft, sogar im eigenen Futon-Zimmer übernachten darf.

Und dann ist`s plötzlich farbig-blühend-duftend, mit vielen Imkern am Straßenrand – schön – nach fast 1000 km Wüste – nur die Hitze bleibt!
Kurz nachdem ich ein paar Kilometer an einem Dreirad-Laster hing, hält mich ein Polizist an – aber statt Bestrafung möchte er ein Selfie.
Mittags- und Erholrast im Schatten – und schwupp sind die Dorfältesten herzlichst dabei.
Wieder auf der glutheißen Straße, hält ein Sattelzug der mich überholt hatte (gerade als ich vor Erschöpfung fast vom Bike kippe) und nimmt mich mit den Pass hinauf, der (unbewusst) vor mir lag.
Leider ist er auf halber Höhe bereits am Ziel , so dass ich schiebend den Rest bewältigen darf.

Dann geht es autobahnmäßig 20 km hinunter Richtung Hohhot und dabei werde ich so schnell, dass ich einen Reisebus mit begeisterten Gästen überhole – ich und mein mir (noch) unbewusster Sonnenstich genießen einfach Wahn-sinnig den kühlenden Fahrtwind jenseits der 70 km/h.
Ein erhabendes Gefühl in meine erste Millionenstadt einzurollen – das aber sogleich durch totale Erschöpfung mit Schwindel und Kopfweh gedämpft wird – und was nun?
Als ich apatisch am Randstein sitze, scheint ein Mann meine Not zu erkennen denn er leitet mich zum „Rote Sonne Gästehaus“ wo sich der Besitzer so über seinen UFO(Unbekanntes Fahrrad Objekt) -Gast freut, dass er mir das Zimmer für umgerechnet 4 statt 5 Euro vermietet und gleich noch ein Eis spendiert – alle außer mir scheinen sich meines Sonnenstichs bewusst zu sein.
Als ich total erschöpft aber glücklich in meinem fensterlosen 3 qm „Zimmer“ vor dem Ventilator liege ertönen dann wunderbare Lautenklänge – bin nicht im Himmel, es ist der Vermieter im Treppenhaus – danke liebes Leben!
Nach einem Ruhetag im Bett und am Abend herzlichem Kontakt zu vielen Nachbarn vorm Haus, bin ich zu Frühstück im Motorradladen meines Zimmerorganisators und seinem Sohn eingeladen bevor ich aus der fast endlosen Stadt radle um westwärts dem Gelben Fluss (noch ohne Sicht und Bewusstsein) zu folgen. Nach 50 km Gluthitze werde ich zur Erholungsrast im Schatten vor einem Spielerpub köstlich versorgt.

Halbwegs erholt radle ich, nun auch noch in großer Schwüle, weiter und bin froh als ich mich an den Fensterholm eines (chinesischen) VW-Jetta hängen darf dessen junger Fahrer nach 10 km mich und das Bike einlädt.
Schon bald fragt er mich in seinem spärlichen Englisch, ob ich mit ihm zu seinem Freund, Lehrer in einem Kunstinternat, im noch knapp 100 km entfernten Baotou folgen wolle, was ich natürlich gerne mache.
Dort angekommen bekomme ich nach herzlicher Begrüßung ein 6-Bett-Zimmer für mich alleine und werde dann von seinem Freund (mit einer Schülerin als Dolmetscherin) zu tollem Essen vor dem Restaurant nebenan eingeladen.
Wie selbstverständlich nehme ich nach guter Nacht auch am Frühstück teil und folge am Nachmittag zu Basketball und Fun mit meinem Frisbee im Park.

Am nächsten Tag, erfüllt sich nach der Mongolei meine nächste Vor-Tourstart-Intuition die nach gut 10000 km durch Nordschweden, Finnland, Estland, Russland, Sibirien, Mongolei und Nordchina nicht nur meine ungeplante Radtour verändert.
Während die Kunststudenten sich nach dem gemeinsamen Frühstück ihrem praktischen Studium zuwenden, sitze ich auf dem Parkett-Fußboden und arbeite an meinem Reise-Bilder-Bericht.
Eine junge, schwarzgekleidete Frau steht mir gegenüber und beobachtet einen der jungen Künstler – glaube ich.
Einige Zeit später stellt sich die introvertierte, junge Frau plötzlich neben mich, beugt sich zu meinem Netbook runter und interessiert sich für mein Tun. Als ich ihr meine Tour(&)Bilder erkläre, setzt sie sich auf den Fußboden neben mich (was man eigentlich nicht tut)und während unseres immer offeneren und tiefgründiger werdenden Gesprächs, fühle ich eine tiefe Verbundenheit zwischen uns – aber ich spüre auch tiefe Belastung/Trauer bei der herzlichen Xiao Liu…
Auf meine Frage ob sie glücklich wäre antwortet sie „happy-sad“.
Als wir über mein Gespür sprechen, meint sie gedankenversunken-ernst, dass ich sie so sehr fühle und verstehe wie noch niemand vorher – sogar mehr als sie selbst!!!…
Beim anschließenden, gemeinsamen Spaziergang um den Häuserblock, haben Xiao und ich viel lustig und weiter tiefgründig miteinander.
Xiao spendiert uns Eis-Wasser zur äußerlichen und innerlichen Kühlung.
`hab das Gefühl, dass sie schon länger nicht mehr so freudig/leicht war – trotz der permanenten, tiefliegenden Angst/Unsicherheit?!?
Zurück in der Kunstschule, erzählt mir Xiao, dass ihr Vater (der eine Etage über uns Chemie-Studenten unterrichtet) sie zu dem deutschen Biker, der seit 2 Tagen in der Kunstschule gastiert, geschickt hätte „weil dieser nett und interressant sei und vor allem englisch spreche, so dass sie für ihr Englisch-Studium üben könne“ und sie deshalb heute Morgen mir so lange cool gegenüber gestanden habe bis sie endlich genügend Mut und die richtige Gelegenheit zum Kontakten hatte. Sie meint sie würde morgen gerne einen ganzen Tag mit mir verbringen, da ihr unsere Nähe gut täte.
Also planen wir den Stadtpark für nächsten Tag – als sie ihren Vater fragt (mit 21 Jahren!?!) möchte er gerne als Guide folgen, was natürlich total ok ist, da auch wir beide uns gleich bei unserer gestrigen, kurzen Begegnung sympathisch waren – aber – mein Gefühl über Xiaos Situation gibt ein (hoffentlich falsches) Bild.
Zeit zum verabschieden, weil der Vater mit seinen Studenten fertig ist und Xiao nun, natürlich ungefragt, mit ihm den einstündigen Stadtbus nach Hause nehmen „darf“.
Seit er neben uns steht, hat sich all ihre Freude in kindlich-ängstliche Untergebenheit und Schuld-Scham gewandelt – liebes Leben… willst Du wirklich, dass ich mich hier einmische?
Wie ausgemacht besuchen wir am nächsten Tag an der Seite von Xiaos Vaters den blühenden Stadtpark – die junge Frau wirkt (nicht nur an seiner Hand) unsicher, unglücklich und verschlossen – mehr wie ein naives, kleines Kind als eine hübsche, herzlich-weise junge Frau – wie ein gehorsames, angst-dressiertes Hündchen das seinem Herren einen süßen Grund für seinen bitter-angstvoll ver-laufenden Lebensk(r)ampf gibt…
Und wieder: bitte liebes Leben – mach, dass ich mich da nicht (noch) mehr einmische, falls ich mich täusche oder es mich nichts angeht da es nicht mein/unser Weg ist – bitte!!!
Xiao freut sich über die Blume von mir, die abgeknickt am Wegrand auf mich für sie wartete… und ihr Vater schaut ängstlich-misstrauisch drein.
Den freudigen Wunsch auf ihrem T-shirt scheint er leider nicht verstehen zu können/wollen – egal ob sein Englisch dafür genügt oder nicht!
Unser gemeinsames Frisbee-Spielen und das auf den Steinen am kleine See Sitzen, scheint Xiaos Vater zu beschämen – nach den für ihn wichtigen 3 Runden um den buddhstischen Gebetsplatz ist unser geplanter, ganzer (herzlicher) Tag nach zwei (sterilen) Stunden zu Ende und Xiao bittet mich traurig aber entschieden doch morgen weiterzuradeln!
Das scheint schon mein erbetenes Zeichen vom Leben… zu sein!?
Ich spüre den enormen Druck des Vaters auf Xiao, der verständlicherweise Angst vor unserer Freundschaft hat – wie extrem jedoch Angst, Druck, Kontrolle, Aggression, Lügen, Schuldigmachung… durch die Not der Mutter und älteren Schwester (schon ihr ganzes Leben) auf sie sind, kann ich mir zu diesem Zeitpunkt, Leben… sei Dank, (noch) nicht mal im Traum vorstellen!!!
Zu-fällig darf ich noch ein symbolträchtiges Bild von dem kleinen Mädchen vor dem Gebetsplatz machen – als würde auch sie schon sagen, dass sie natürlich ihre Lebensfreude und blindes Vertrauen ins Leben für den Weg der Eltern (der Weg des blinden Glaubens und Kampfes – aus Angst) aufgibt, wenn sie nur dafür geliebt wird! Zurück in der Kunstschule improvisiere ich um 22 Uhr, als die Schüler mit dem Unterricht fertig sind, eine spontane Möchtegern-Disco bei der ich wegen der Scham meiner entzückten Freunde leider der einzige Tänzer bin.

Kamen diese Worte in der Nacht nach unserer ersten Begegnung (in diesem Leben) nur für diese kurze (Wieder-)Begegnung aus mir – oder gibt es (in diesem Leben) eine Zukunft für uns?

Stern(oder)schnuppe…

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durch die Mongolei nach?

7 Wochen nach dem Start auf meine ungeplante Radtour, hat sich also mit der Mongolei tatsächlich die erste meiner Vorstart-Intuitionen erfüllt – und erst jetzt wird mir bewusst, dass es mit dem Rad außer zurück nach Russland nur noch über China weitergeht – zum Glück weiß Leben und kann…

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Am zweiten Tag in der Mongolei Richtung Süden und Hauptstadt verspüre ich plötzlich einen starken Wunsch, das Leben der Schafnomaden zu erfahren und 3 km später fällt mir eine Nomadenfamile beim Schafscheren zu mit der ich freudig arbeitend und essend 2 Tage um und in ihrer Ger verbringen darf.
In Darzan lädt mich ein Hauptmann kurz vor einem unvorhersehbaren Überschwemmungsregen zu unbefristeter Unterkunft in einer Armeewohnung ein inkl. Verpflegung von seiner Frau und Tochter.

Nach 2 Nächten radle ich weiter über mehrere Gebirge bei denen die mir folgenden, nächsten Wolkenbrüche „zufällig“ nur und genau in der Zeltnacht auf (m)einem Berg und am nächsten Tag in einem abgelegenen Rasthof auf einem Pass niedergehen.
Als der überlange Schaltzug kurz vorm Durchreißen ist und ich auch wegen schwindender Kraft schon an einer geringen Steigung schiebe, hält ein Auto. Es sind Agi und seine Frau die mich samt Bike im Geländewagen die restlichen 60 km bis zur Hauptstadt mitnehmen…

In Ulaanbaatar verhilft mir Agi zum Taiga-Hostel neben seiner Samsung-Generalvertretung und bringt mich mehrmals wegen Visum zur chinesischen Botschaft. Dort muss das Leben wiederum WUNDERn denn eigentlich ist ein Visum alleine und mit Rad nach China laut Botschaftsbeamtin „abslut unmöglich“ – aber nach wiederholtem, ungläubigen Fragen ob ich wirklich von Schweden gestartet und alleine sei genehmigt sie mir sogar ein 60-Tage Visum.
Auf dem Schwarzen Markt finden ich mit Agi zu-fällig (die einzigen) 2 Schaltzüge die exakt passen!?
Im Hostel bittet mich die Chefin kostenlos länger zu bleiben, damit sie beruhigt mit ihrer Familie in Urlaub kann.
2 Tage darf ich mit Agi’s Eltern in und um deren Ger-Wochenendhütte verbringen und danach noch das Fußball-Europameisterschafts Viertelfinale Deutschland-Italien in deren Hausger schauen.

Danach darf ich mit Agi und seinem Bruder Sonnenaufgang auf einem Gebetsgipfel erleben.
Die Visumfeier und unsere zum Halbfinale und Finale organisierten Publik-Viewings erlebe ich mit Agi und dem Hostel-Freund Tobias aus Australien bis Sonnenaufgang auf dem Dachterrassen-Pub.
Durch Tobias fällt mir das traditionelle Nadaam-Festival statt im Stadion hautnah in der Natur zu.
Agi’s Schwägerin darf ich bei mentalen Problemen helfen, nachdem er sich mehrmals über meine innere Kraft und heilenden Einfluss auf Menschen wundern durfte. Ebenso einer Hostel-Bekannten die mir ihre mentale Not anvertraut.
Nach 16 Tagen in und um Ulaanbaatar breche ich auf zu den gut 700 km bis China durch die Wüste Gobi – ohne Pass, da das Visum noch nicht fertig ist, aber Agi verspricht mir ihn an die Grenze nachkommen zu lassen.
Jonny, der fast 30 Jahre jüngere Radreisende Engländer, traut sich mit und wegen mir auch durch die Wüste und möchte dabei mehr über mein Vertrauen ins Leben erfahren.

Nach den ersten 90 km durch die Gluthitze legt sich Jonny, zu kaputt zum Weiterradeln, vor den Kaufladen eines Wüstendorfes, wodurch wir von einer jungen Mongolin in ihre freie Wohnung eingeladen werden – zufällig genau vor einem unerwarteten verherenden Gewitter-Sandsturm. Später am Abend kommt sie mit ihren Eltern mit kulinarischen Spezialitäten zum gemeinsamen Nachtessen.
Am nächsten Tag quält sich Jonny schon ab Mittag auf dem glühenden Wüsten-„Highway“, wo nicht selten Autos am Straßenrand notrepariert werden. Auch unsere Kamel-Premiere frischt meinen jungen Freund nur kurzzeitig auf.
Nach einer ruhigen Wüstennacht in unseren Zelten kommt zur Hitze auch noch der von meiner Wetterapp vorhergesagte starke Gegenwind, so dass Jonny trotz meines ständigen Windschattens den Zug für die verbleibenden knapp 450 Wüsten-km bis China wählt, nachdem er mich wütend fragt: „Wie kannst Du selbst bei diesem fu… sh… nur deine Freude behalten?“ „Leben/Natur ist mein Freund und so versuche ich natürlich auch den Wind und die Hitze zu sehen – und falls absolut nicht anders möglich, sie wenigstens keinesfalls zu hassen und dabei die Liebe/Dankbarkeit über das bisherige WUNDERnvolle Abenteuer zu vergessen – das ich, im Gegensatz zu den Menschen die hier leben müssen, frei gewählt habe.

Nach herzlicher Verabschiedung von Jonny, alleine mit Hitze und Gegenwind on the road again, zieht nach ein paar Stunden ein schweres Gewitter auf, dem ich mitten in der menschenleeren Wüste natürlich ausgeliefert wäre – wenn ich mich nicht zu-fällig, am Fensterholm eines Autos klammernd, mit 70 km/h bis zur nächsten Wüstensiedlung ziehen lassen könnte.
Gerade als Bike und ich in einem Haus sind, beginnt draußen ein schwerer Gewitter-Sandsturm – das wäre wahrscheunlich das Ende von Bike und damit Tour gewesen. Hier bekomme ich Essen und Schlafplatz und darf den herzlichen Bewohnern energetisch helfen.
Nach guter Nacht und herzlicher Verabschiedung am frühen Morgen, ist flotte Gang-, ne Radlart bei Windstille angesagt doch schon lange vor Mittag herrscht wieder Wüste(r) schattenloser Glutofen und so geht bereits zu Mittag mein Wasser zur Neige.
Durch einen Sandweg abseits des Wüsten-Highways fällt mir eine Eisenbahnarbeitersiedlung zu, wo ich herzlich aufgenommen und aufgepeppelt werde, sowie beim Ger-Aufbau und Ziegen-Schlachten – inkl. Schlachtplatte die ich zu ihrer Verwunderung und Freude mit ihnen nach dem Abenessen direkt aus Blechschüsseln auf dem Küchenboden genieße.
Nach viel Freude beim Hochprozentigem, darf ich auf der Couch neben den auf dem Boden schlafenden Arbeitern übernachten.

Nach einer kurzen Nacht (bei laufendem Fernseher) und herzlicher Verabschiedung vor Sonnenaufgang, bin ich schon zu Mittag so am Ende, dass ich mich frage wie mich das Leben wohl die restlichen gut 200 km bis zur Grenze vor Ablauf meiner 30 möglichen Mongolei-Tage schaffen lässt… und plötzlich sehe ich ungläubig (halb im Delirium und mitten im Wüsten-Nirgendwo) in der gleißenden Sonne zwei Gestalten an einer schwarzen Limousine am Straßenrand lehnen?!?… und obwohl ich eigentlich nicht anhalten möchte, drängen die 2 jungen Männer mir regelrecht auf, mein Rad in den Kofferraum zu zwängen um mit ihnen bis zur Grenzstadt zu gelangen – ich muss furchtbar bemittleidenswert ausgesehen haben!
Klimatisiert mit kühlem Getränk, herzlichem Gespräch sowie Tränen aus Freude und Dankbarkeit zieht so die lebensfeindliche schöne Wüste wie im Traum an mir vorbei.
Leben, Du bist der Hammer!!!
Nachdem sie mich unterwegs an einer tank Stelle noch zu Eiscreme und ich sie zum Spiel mit meinem Frisbee eingeladen habe kommen wir in der Grenzstadt Zamyn-Uud an. Dort werde ich von ihnen in ein Restaurant eingeladen und sie organisieren mir noch ein günstiges Mehrbettzimmer im Hotel neben dem Bahnhof.
Am nächsten Tag kann Agi in der Hauptstadt meinen Pass mit Visum abholen und möchte ihn mir durch eine Bekannte in den nächsten Tagen zukommen lassen, damit ich dann mit dem Zug die Grenze passieren kann.

Wie sich aber herausstellt, ist der Zug mit Fahrrad von hier aus nicht möglich und so kommt Agi mit Bruder, Freunden und meinem Pass (inkl. dem 60 Tage China-Visum) im Auto kurzerhand über Nacht die gut 700 km von der Hauptstadt und begleiten mich durch einen Schleußer im Geländewagen (Bike komplett aufs Dach gelegt!) über die Grenze, um dort billige China-Ware einzukaufen und mich bei meinen ersten Schritten im Reich der Mitte zu unterstützen.
Das „absolut unmögliche“ wurde möglich – ich bin mit dem Bike ohne Reisegruppe und Einladung in China!
Danke lieber Agi und liebes Leben, Ihr seid der Überhammer!!!

In China wird die nächste Vorstart-Intuition wahr…

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Ein- und Aussichten Erfahrungen

Ilya mit seinen “Singing-Glasses“…

…ermöglicht, dass die erste Vorstart-Intuition meiner wundernvollen Radtour doch noch wahr werden kann

Während ich auf dem Tallinner Marktplatz fasziniert aus meinem Radsessel dem Straßenmusiker lausche, interessiert er sich für meine (bis dahin) ziellose Tour und eröffnet mir damit während seiner Pause meine Vorstart-Intuition Mongolei…
Ältere Aufnahme – auf YouTube gefunden
Ilya macht eine wackelige Probefahrt nachdem ich fast fertig abgepackt habe um ihm zu zeigen wie niedrig und schmal das Rad für die Zugfahrt in seine sibirische Heimat zusammenklappbar ist
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Erfahrungen

und plötzlich sind da Zeichen…

…für eine zeit-/ziellose Radtour sowie die Intuitionen von Mongolei und einer wichtigen Seelenbegegnung aber auch von Gefängnis und Krankheit oder Tod!

Leben weiß… und darf mich führen – egal wie(lange) und wo(hin).

Hier zur gesamten Radtour

Zuerst wusste ich noch nicht einmal wo die Mongolei ist und dann wird mir klar, dass es nur über Russland geht und ich ja kein Visum habe.
Aber, falls das Leben mich in der Mongolei haben möchte, besteht ja durch ganz Finnland die Chance jemand aus dem angrenzenden Väterchen Russland für ein Visum kennenzulernen – und ansonsten radle ich weiter durch die baltischen Staaten gen Süden…

Am 8. Mai (nach 2 Tagen packen sowie der Intuition von Mongolei, einer wichtigen Seelenbegegnung, Gefängnis und Krankheit/Tod) geht es mit meinem (bisher) ungeliebten Sesselrad ohne Karte aber dafür mit total kaputten Knien (vom Moto-Cross) los von Mellanström Richtung Haparanda – am nördlichen Ende des Bottnischen Meeres und gleichzeitig Grenze zu Finnland.
Nach 3 Tagen und 400 km dort angekommen bekomme ich von einem Autofahrer eine Finnland-Straßenkarte geschenkt – danke für das Zeichen, liebes Leben.

Als nach den ersten paarhundert Kilometern in Nordfinnland mein linkes Knie plötzlich stechend zu schmerzen beginnt, denke ich sofort, dass es das Zeichen zur Umkehr ist sowie an das Schiff über das bottnische Meer und den Bus von Luleå zurück nach Arjeplog und Mellanström.
Doch dann lege ich (noch während der Fahrt) meine Hand auf das Knie und sende gedanklich ganz viel Liebe und Dankbarkeit in es – wenn es bei meinen Mitmenschen funktioniert, vielleicht auch bei mir selbst – auch wenn dies angeblich sogar vielen Heilern nicht gelingt.
In wenigen Sekunden ist der Schmerz komplett verschwunden – ok liebes Leben, dann eben weiter gen Süden.
Nach 12 Tagen und 1300 km, ohne russischen Kontakt, in Helsinki angekommen, organisiert mir mein lieber Gastgeber die Fähre nach Estland.

Frühmorgens in Tallinn angekommen lausche ich auf dem Marktplatz, gemütlich in meinem Radsessel, fasziniert einem Glasmusiker der mich dann fragt, wo ich herkomme und wo es hingehen soll. Ich erkläre ihm, dass letzteres ungewiss sei, nachdem das mit einem Russland-Kontakt und damit die Mongolei erledigt scheint.
Da sagt er lächelnd er heiße Ilya und sei aus Sibirien und wollte eigentlich schon zurück, aber er hätte noch nicht genug Geld eingespielt.
Als er mir sagt, dass die Zugfahrt für die 4500 km bis zu seiner Familie in Barnaul ca. 70 Euro koste meine ich lässig, wenn er mir zum Russland-Visum verhelfe, würde ich unsere Zugtickets sponsern.
In den nächsten Tagen feiere ich mit meinem mir zugefallenen Couch-Gastgeber und dessen Freundin vor „unserer“ Kellerwohnung meinen 52. Geburtstag und Ilya verhilft mir zu einem 4 Wochen-Blitz-Visum für Russland.

So sitzen wir 6 Tage später im Nachtzug auf den gut 1000 km nach Moskau, wo wir 10 Std. Aufenthalt haben in denen mich Ilya durch die Stadt guidet und sein Bruder uns mit Zugproviant versorgt für die weiteren 3500 km mit der Transsibirischen bis Barnaul.
Während der WUNDERnvollen 58 Stunden in der Transsibirischen werden wir im engen Wagom durch meine Lebensfreude zu einer Familie und sogar die resolute Schaffnerin, die mich in Moskau um ein Haar wegen meines sperrigen Übergepäcks nicht mitgelassen hätte, sitzt jeden Tag ein Weilchen ganz nahe bei mir.
In Barnaul angekommen ist die Schaffnerin traurig und Ilya verwundert über diese kurzweilige Fahrt – hatte er doch ein wenig Angst vor meiner Herzlichkeit mit seinen Landsleuten.

Nun hat Ilya Hoffnung, dass ich auch seine Mutter, die Profi-Violistin bei der ich wohne, herzlich erreichen kann trotz ihrer Probleme mit Fremden.
Es geht gleich 3 Tage in ihre Datscha wo sie mich traditionell bekocht während ich Treppe und Eingang repariere und mit den Nachbarn Grill- und Sauna-Freude erleben darf. Danach geht es mit Ilya zu Mutters Stadtorchester-Probe und zum Besuch seines Einsiedler Vaters. Dann gibt es ein Festessen-Abend mit Ilyas Frau und Freunden und zuletzt kulinarisches in der Datscha von Ilyas Schwiegermutter. Zum Abschied nach 10 unvergesslichen Tagen in und um Barnaul haben Ilyas Mutter und ich Tränen in den Augen.


Ilya besteht darauf mich nach Novosibirsk zur Transsibirischen zu bringen, mit der ich in 32 Std. Irkutsk erreiche.
Von hier aus radle ich um den südlchen Baikalsee bis Ulan-Ude, wo ich von Hostel-Gästen zum (mir ohne Reisevorbereitung natürlich unbekanten) berühmten Iwolginskij Datzan Kloster geführt werde und der Hostel-Chefin bei ihren langjährigen Lungen-Problemen energetisch helfen darf.
Nach 700 km komme ich mit einem Kleinbus-Fahrer als unfreiwilligem Schleußer durch die dreistündige, russisch-mongolische Grenzprozedur.
Damit erfüllt sich nach 7 Wochen die erste meiner Vorstart-Intuitionen.

durch die Mongolei nach?

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Ein- und Aussichten Erfahrungen über mich/uns

Wundernvolle Radtour…

…nach 3 wilden Jahren im Bauwagen und einer wundernvollen Tramptour bis Iran, führt mich das Leben 2016, wiederum ungeplant, durch Nordschweden, Finnland, Estland, Russland, Sibirien, Mongolei, China und dann mit Xiao in einen vermeintlichen Albtraum nach Sri Lanka


Diese unglaublich wundernvolle Er“fahrung“
in zwei PDF-Bildbänden
auf 312 Seiten, mit 2000 Bildern und 65000 Worten

Radtour-Band 1 (135 MB)
Radtour-Band 2 (180 MB)

Über die einzelnen Er“fahrungen“ hier im Blog lesen“ (etwas gekürzt und mit weniger Bildern)

und plötzlich sind da Zeichen…

durch die Mongolei nach?

In China wird die nächste Vorstart-Intuition wahr…Stern(oder)schnuppe…

muss leider weiter…3 Tage Fun-Gespann…

stetig hinauf…
mit „200/2-Technik“…

die Luft bleibt dünn…

rien ne va plus…

was jetzt?!…
eigentlich unmöglich…

was ist nur los…

dem Tode nah…

plötzliche Genesung…

kurzweiliges Warten…

das unerwartete Wiedersehen…

Unsere Zuflucht in Sri Lanka bei Arosha…

die zweite Woche im Hotel…

3. und 4. Woche an einem Traumplatz…
der Albtraum beginnt…

nur Verschwörungs-Wahn?…

flüchten zurück ins Resthouse…

vor Gericht statt Visum…

ist es Verzögerungstaktik?!…

und dann plötzlich…

die nächste Lüge…

ab ins Gefängnis…

im berüchtigten Horror-Knast…

ob Krankenstation oder Gericht…

zurück in den Knast…

nach 17 Tagen Horrorknast…

zurück im Abschiebelager…

meine mögliche Freiheit…

ein letztes Mal vor den Richter…

die letzte korrupte Dummdreistigkeit…

heimwärts zu meinen Eltern…

Xiaos Weg zu mir…

wie der Albtraum in Schweden weitergeht
(PDF – ab Seite 15) falls die PDF-Datei nicht automatisch geöffnet wird, bitte den Link gedrückt halten und „Link herunterladen“ wählen

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Erfahrungen

weiter in den Iran oder Heimkehr…

…wie soll ich mich entscheiden, jetzt wo beides plötzlich möglich ist?

3 Tage zuvor bin ich, nach 1000 km durch Georgien bis Aserbaidschan, an der armenischen Grenze von einem polnischen Trucker bis hier nach Eriwan mitgenommen worden. Unterwegs bot er mir an, mich nach seinem Entladen in 3 Tagen (wegen der Feiertage) bis in die Türkei zurück mitzunehmen – und gestern hat sich mir hier in der Hauptstadt (nach 2 vergeblichen Versuchen bei Özalp und Doğubeyazıt) plötzlich und gänzlich unerwartet, durch ein mögliches Direktvisum an der Grenze, der Weg in den Iran aufgetan.
Wie sollte ich mich entscheiden, wenn/falls sich der polnische Trucker nachher melden würde?!
Weitertrampen zur knapp 400 km entfernten Iran-Grenze und dann endlich hinein – oder – im Truck in einem Rutsch zurück bis in die Türkei, oder womöglich sogar noch weiter?!
Ich fühle mich ein wenig Müde des WUNDERnvollen aber auch sehr anstrengenden Tramper- und Clochard-Lebens seit nunmehr 19 Wochen und 12500 km durch 8 Länder – und doch bin ich natürlich auch bereit für weiter… Iran und …
Leben weiß und wird mir sicher bei dieser schweren Entscheidung helfen – wie immer wenn wir in Vertrauen und total offen sind!
Und kurz darauf whatsappt mein Björne-Bub: „Papa wann kommst du wieder – ich vermisse dich!“
Es ist exakt eines der mit dem Leben von Anfang an ausgemachten Zeichen für meine Umkehr!
Und kurz darauf teilt mir der polnische Trucker seine Rückfahrt-Bereitschaft via sms mit!
Na dann, wieder nix Iran – Rückzug – ne, Rück-Truck
Nach der Fahrt über Gebirge, Grenze und Nacht, hält er wegen mir zur ersten (Rest-)Übernachtung extra an einem Motel – aber nachdem ich ihm erkläre, dass ich schon in Griechenland mit einem tschechischen Trucker problemlos auf der Stock-Pritsche verbracht habe, darf ich gerne auch bei ihm im Truck übernachten.
Am nächsten Abend an der türkischen Grenze angekommen sind wir ein so herzliches Team, dass er meint ich dürfe gerne auch länger mitfahren als bis zum Laden in der Türkei.
2 Tage später in Mersin (Südost-Türkei) müssen wir 3 Feiertage im Zollhof aufs Zitronenladen warten und er gesteht mir, dass er froh an mir ist.
Nach dem Laden der 23 Tonnen Zitronen geht es 2 Tage und Nächte westwärts durch die Türkei und wie schon 2 Monate zuvor mit der Fähre übers Marmara-Meer. Nach einem kurzen Stück durch Griechenland sende ich von Bulgarien eine SMS an Plamen, der Carmen und mich 3 Monate zuvor 2 Tage herzlichst bis Sofia mitgenommen sowie geguidet und verpflegt hatte. Exakt als er sich telefonisch meldet, begegnen wir uns für kurze Sekunden lichthupend auf der Autobahn hinunter Richtung Sofia – und wieder schließt sich ein Kreis dieser WUNDERnvollen Tramptour.
Einen weiteren Tag (und Nacht) später in Rumänien, nach der Fahrt entlang und über die Donau, bekommt der Truck seine verdiente, spottbillige Handwäsche.
In Ungarn angekommen war geplant, dass mich mein Trucker auf dem letzten Rasthof vor dem Budapest-Ring absetzt, weil er danach Richtung Norden abbiegt – aber als ich ihn daran erinnere, sind wir gerade daran vorbeigefahren.
So verabschieden wir uns, nach 9 Tagen und 5500 km, herzlich auf dem ersten Rasthof nach dem Ring auf der Autobahn Richtung Slowakei.
Also gehe ich über die nächsteAutobahnbrücke zum gegenüberliegenden Rasthof Richtung Budapest.
Hier stehe ich nun und verstehe nicht, warum mich das Leben ihn erst dann erinnern lies, als es zu spät war?!?
Es ist ein recht aussichtsloser Tramplatz für Deutschland, der zudem noch sehr spärlich frequentiert ist – aber Leben weiß und kann denke ich – das hat es auf dieser Tour mehr als bewiesen.
Als ich mich am Abend schon auf eine Zeltnacht einstelle, hält
„zu-fällig“ ein von Rumänien kommender, junger französischer Künstler. Als er Straßburg sagt und ich begeisternd Stuttgart antworte meint er Yes – aber dass er vielleicht bei einer Bekannten in Wien übernachte, was wir jedoch schon irgendwie lösen würden – und winkt mich cool ins Auto.
Leben, Du bist der Hammer!!!
Nach kurzer Zeit bei offenen Fenstern, lauter Musik und Rauch meint Fred freudig, ich hätte eine tolle Ausstrahlung, denn seit ich im Auto wäre hätte er wieder neue Energie und Freude.
Spät Abends in Wien treffen wir uns in einem Pub mit seiner Bekannten und während ich mich schon auf die Nacht in seinem Kombi einstelle, verabschieden wir uns nach einem Spaziergang um Mitternacht von Fred´s Bekannten.
Statt wie geplant auf einer Autobahnraststätte gemeinsam im Kombi zu übernachten, schlafe ich nach dem Tanken (das ich wider seinen Wille spendiere) während der Fahrt hinten drin und fahre dann ab 3 Uhr.
Als Fred um 7 Uhr aufwacht, einigen wir uns, dass ich die Abkürzung von Heilbronn nach Karlsruhe über die Landstraße nehme, wo wir automatisch am Haus meiner Kids vorbeikommen.
Der Björne-Bub fällt fast vom Balkon, als er mich sieht – Exakt 10 Tage nach seiner Whatsapp Mitteilung..
So bin ich nach 5 WUNDERNvollen Monaten und 18000 km zurück – nur 8 Std. nach Monias 10. Geburtstag.