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Erfahrungen

Meine wilden Bauwagen-Jahre

wie recht eine medial begabte Bekannte
(erwiesene„Seherin“ und „Heilerin“ in der Schweiz) doch hatte, als sie mir irgendwann nach dem Weggang meiner Familie anvertraute: „Dein Weg wird nun ein paar Jahre alles andere als leicht und sofort verständlich sein, aber es ist eine gnadenvolle Ausbildung GOTTES in bedingungsloser Liebe.“
(Sie ist tief katholisch – für mich passt LEBEN besser)

Es ist der Morgen des 24. Dezember – und ich müsste eigentlich am Verzweifeln sein!?
Vor 2 Wochen bin ich auf Wunsch meiner Frau Silvia (die mich ein halbes Jahr zuvor mit den Kindern in Richtung Deutschland verließ) aus Lappland zu ihnen nach Tübingen gekommen „um für die Kinder da zu sein, damit sie auf Srminar gehen könne und weil ein gemeinsamer Heilig Abend doch für die Kinder schön wäre“, meinte sie.
Mein deutliches Zeichen vom Leben, dass es nun Zeit ist, die Kinder wiederzusehen.
Nachdem zeitweilig auch Silvias neuer Freund aus der Schweiz da wohnt, sie öfters gereizt und provozierend zu mir ist und mich ein paar Tage zuvor wissen ließ, dass sie Heiligabend mit den Kindern bei ihren Eltern (verständlicherweise ohne mich) verbringen würde (was ich verstehen und weil dem Leben vertrauend akzeptieren kann) frage ich mich wie lange das Leben mich wohl noch hier wohnen lassen möchte.
Irgendwie habe ich eine Intuition für die nur 5 Gehminuten entfernte Wagenburg (Menschen die dort gemeinsam in Zirkus- und Bauwägen leben).
Nun, am frühlingshaften Heiligen Morgen, mache ich mit unserer 7-jährigen Tochter Monia (der ich nach meiner Ankunft auf WUNDERNvolle Weise helfen durfte Mamas neuen Freund akzeptieren zu können) einen Spaziergang durch den Wald hinauf in Richtung Schwäbische Alb.
Als wir oben aus dem Wald herauskommen, erwartet uns ein sagenhafter Fernblick über die Alb und ein einzelner mit bunten Stoffbändeln geschmückter (?!?) Obstbaum mitten auf einer großen Wiese zieht uns magisch an.
Lange sitzen wir aneinandergeschmiegt unter diesem Baum und spüren beide freudig eine WUNDERnvolle Energie – es ist als ob unsere ungewollte und für Monia furchtbare, weil unverständliche Trennung hier nun heilen darf.
Leben sei Dank hatte ihr 2 Jahre älterer Bruder Björne (der irgendwie besser mit der Trennung zurechtzukommen scheint) keine Lust auf Spaziergang.
Auf dem Nachhauseweg hinunter durch den Wald, kommt uns ein Mann mit einem Kinderwagen entgegen, bei dem ich ein besonderes Gefühl habe?!
Als wir uns freudig grüßend begegnen meint er, er habe schon von weitem eine so tolle Energie gespürt, dass er mich jetzt einfach ansprechen muss!
Während unseres herzlich tiefgründigen Gesprächs über Gott und die Welt
meint er, ich müsse wegen meiner Ausstrahlung und meinen Gedanken
unbedingt seinen Sohn treffen, der da unten in der Wagenburg mit seiner Lebensgefährtin und den 2 Kindern in einem Bauwagen lebe.
Da die Wagenburg auf unserem Weg liegt, schlendern Monia und ich durch die Wege der vielen Zirkus- und Bauwägen und treffen plötzlich „zu-fällig“ auf Rob der am Holzspalten ist.
Nachdem er offen interessiert erfahren hat, warum ich aus Lappland kommend mit meiner Tochter plötzlich vor ihm stehe, lädt er mich für den Heiligen Abend ans Lagerfeuer mit seiner Familie vor deren Bauwagen ein, damit ich diesen nicht allein verbringen müsse.
Es wird eine unvergessliche Heilige Nacht am Lagerfeuer mit Rob, seiner Lebensgefährtin Lili, ihren 2 Kindern und seinen Eltern.
Nach kulinarischen Grill-Köstlichkeiten, Liedern zu meinem Gitarrenspiel und offenem Austausch über unsere Leben sind wir uns fröhlich alle einig, dass sich wohl so die Hirten in Bethlehem gefühlt haben müssen 
Am nächsten Morgen, als ich mit Björne und Monia die Kids besuche, meint Lili, dass sie meine Situation mit meiner Frau, den Kindern und ihrem neuen Freund in einer Wohnung die halbe Nacht nicht losgelassen habe und sie die Idee bekam, ich könne doch hier in den momentan freien Besucher-Bauwagen ziehen, um Abstand von meiner Frau zu haben und doch nahe bei meinen Kindern zu sein.
Da die Kinder mit Silvia den Jahreswechsel bei ihrem Freund in der Schweiz verbringen, beschließe ich zuerst meine Eltern in meinem gut 30 km entfernten Geburtsort Aidlingen zu besuchen (die ich schon mehr als ein Jahr nicht mehr gesehen habe) und dann Anfang Januar von dort aus zur Wagenburg zu ziehen … der Beginn meiner 3 (wilden) Bauwagen-Jahre.

Nachdem ich über den Jahreswechsel in meiner Wohnung bei meinen Eltern in Aidlingen war, komme ich am 7. Januar 2013 mit Sack, Pack und eines von Papa`s vielen Fahrrädern im unteren Teil der Wagenburg ( „Kuntabunt“) an.
Es wird mir durch Petra (Gremiumsmitglied) der große „Besucher-Bauwagen“ angeboten, den ich nutzen könne, bis Duschan, der Besitzer, in ein paar Wochen aus Tschechien zurückkäme. Gegenüber steht ein kleiner, verlassen und heruntergekommen wirkender Wagen und als ich frage was mit diesem sei, antwortet die nette Petra, dass man mir dieses verrottende, dreckig-stinkig-faulige Teil nicht anbieten wolle, da bei der letzten Übernachtung der Gast nach nur einer Nacht mit Ekel reißaus genommen hätte!
Bei der von mir gewünschten, sofortigen Innen-Besichtigung spüre ich deutlich, dass dieser alte, kleine (6 qm) Holzwagen auf mich gewartet hat.
Ich verspreche, ihn wieder auf Vordermann zu bringen und darf auf jeden Fall mal bis zum Gremium-Entscheid bei der nächsten Sitzung Ende Januar (mit evtl. Aussicht auf längeres Gast-Wohnrecht) drin wohnen.
Als ich am Abend auf dem ehemaligen Bett in meinem Schlafsack liege habe ich das wunderbare Gefühl angekommen zu sein – und trotz der kalten, schweren Luft schlafe ich so dankbar ein, dass mich nicht einmal das nahe gepolter und die wütenden Schreie aus meinem Frieden bringen können.

Am nächsten Morgen treffe ich vor „meinem“ Bauwagen auf einen, auf dem Schotter in der Sonne sitzenden, mit einem alten Moped beschäftigten, wildaussehenden Bärtigen.
Als er mich sieht fragt er mich mit quäkender Stimme: Ah, bist du der Neue?
„Ja“, antworte ich „hoffentlich störe ich nicht?!“
„Nein – ganz gute Energie“ meint er, auf sein Moped konzentriert.
Das ist also mein „gelinde gesagt sehr eigentümlicher“ direkt angrenzender Bauwagen-Nachbar Mino, vor dem mich Petra indirekt vorgewarnt hat – so ver-rückt, dass er meine tolle Energie spürt  Wieder spüre ich, dass mich das Leben an den richtigen, notwendigen Platz geführt hat.

Aus Robs riesigem Sperrmüll-Verwertungs-Sortiment bekam ich einen alten Kanonenofen und Ofenrohre und heute schlug ich beim ALDI, am anderen Ende von Tübingen, bei einem 140-cm Bettrost-und Matratzen-Angebot zu, das ich in Überbreite durch die Uni-Stadt geradelt hab.
Das obere Bett, der Kanonenofen und die Rohre sind schon eingebaut.
Nun ist das Doppelbett an der Reihe – nicht ahnend wie benötigt es noch werden sollte 😉
Wäre doch gelacht, wenn (Frange)man(n) den schnuckeligen Bauwagen nicht auch kuschelig bekommen würde – bei seiner Hausumbau-Erfahrung mit der LappeSchlappe „Hütte“

Als die Einrichtung soweit passt, kommen außer Andi’s (Wagenburg-Mitgründer und -Nachbar) Pfauen auch Björne und Monia zu Besuch – natürlich nur die letzteren Zwei zum Probeliegen.

Der tägliche Viehtrieb und Pfauenbesuch sind mir eine willkommene Abwechslung im allgemeinen Winterschlaf – da sich die Bauwagianer bei der Kälte natürlich alle hinter ihre Öfen verkriechen 😉
Einzig Nee, den herzlichen, sehr sozialen, japanischen Nachbar im einzigen Wohnhaus der Wagenburg treffe ich täglich auf seinem Weg ins Stadtzentrum um als Ball-Straßenküstler sein Leben mit der lieben, ostdeutschen Annemarie finanzieren zu können.
Mit ihm habe ich seit dem ersten Tag hier eine starke Verbindung und Mino liegt uns beiden sehr am Herzen – von ihm (und seinem anscheinend bisherigen, häufigen „Psycho-Krawall“) ist, seit ich hier bin, außer bei seinem täglichen Milchholen bei den Wagenburg-Kühen, nichts zu sehen und zu hören.
Also alles WUNDERnvoll – Leben weiß und kann.

Bei der Gremiums-Sitzung tritt nicht nur mein Gast-Wohnrecht auf Kuntabunt bis Sommer in Kraft sondern auch Anja in mein Leben, die in ihrem eigen Bauwagen 30 Meter weiter wohnt.
Öfters mal Zigaretten-Plausch mit meinem tschechischen Bauwagen-Nachbar (und Freund) Duschan und mit der lieben Lili mit ihrem kleinen Sohn sowie passierenden Bewohnern des französischen Viertels, wo sich ein paar Bewohner leider wegen der schreienden Pfaue und des Rauches der Wagenburg aufregen – vielleicht als Ventil für den extremen Krach und Gestank der 4-spurigen Bundesstraße die auf der anderen Seite des ehemaligen Armee-Viertels quasi fast durch die Häuser verläuft.

Ausflug zur Muschelkalk-Skulptur des geografischen Mittelpunktes Baden Württembergs, im Tübinger Käsenbachtal.
Für meine Bauwagen-Premiere habe ich einen ungewöhnlich kalten Winter erwischt und darf so gleich das Spezielle daran voll auskosten – einschlafen mit oft mehr als 40 Grad Plus (als ich mich endlich daran gewöhnt habe) und Aufwachen unter 10 Grad Minus – kein Wunder sagt man, dass Bauwagenmenschen nur sehr selten krank würden – gratis Sauna jede Nacht – ich hatte schon die letzten 30 Jahre keine Erkältung mehr 🙂 und jetzt habe ich ja auch noch die liebe, kuschelige Anja.

Toll, dass wir gemeinsam die Pfauen vom Bett aus durchs große Fenster beobachten können – im inzwischen gemütlich eingerichteten Wohn-Bau-Wagen oder Bau wohnen wagen 😉

… nur ein wenig eng ist es schon, wenn wir Beiden dann unter den vielen Decken hervorgekrochen sind, weil der kleine Ofen endlich zu wärmen beginnt.
Spiegelei soll es heute geben – und wenn Ofen und „Hütte“ glühen bis die ungeplant gefrorene Rohware endlich genießbar ist 😉

Anja arbeitet halbtags in einem Second-Hand-Kinderladen in Tübingens Innenstadt (3 km von der Wagenburg), so dass wir uns immer wieder dort treffen, da auch mein geliebter Vortagsbäcker nur eine Straße weiter ist.
Dabei darf ich eines Nachmittags eine wundersame und -volle Erfahrung machen!
Ein junger, schmächtiger Bekannter aus der Wagenburg taucht plötzlich vor Anjas Laden auf und provoziert einen betrunkenen Bär von Mann so sehr, dass dieser ihn, total außer sich, am Kragen packt. Anja sprintet aus dem Laden und ich kann sie, in ihrer Panik, gerade noch davon abhalten, in diese explosive Auseinandersetzung einzugreifen… in auswegslosen Hilfs-Not sende ich gedanklich all meine Liebe an die Beiden in ihrer eskalierenden Situation … plötzlich lässt der Bär unseren Wagenburg-Bekannten los und meint sich mir zuwendend, hier spüre er Weisheit. Dann kommt er auf mich zu … und nimmt mich mit gütigem Blick aus glasigen Augen ganz herzlich in seine Pranken, gibt mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und sagt leicht lallend unter Tränen: „weißt du, ich war im Krieg und habe endlos viel Leid erfahren, aber Jesus hat mich da durch ein Wunder rausgeholt und dieser junge, zugedröhnte Kerl , zerstört einfach so sein Leben!
Später zuhause meint Anja, der „Bär“ wäre, als ich weg war, plötzlich bei ihr im Laden wieder aufgetaucht und es schiene er würde nach mir suchen!?
Sie fragt mich, was denn da geschehen wäre, dass er so plötzlich friedlich war und mich umarmt und unter Tränen geküsst hätte?
Mit meiner Erklärung kann und/oder will sie leider und wahrscheinlich bis zum heutigen Tag, nicht umgehen 🙁

Auf zur langjährigen LappeSchlappe-Wahlheimat!
Nachdem Anja von ihrer Chefin (schweren Herzens) gut 2 Wochen freibekommen hat, können wir im beginnenden Frühlingswinter zu meinem Haus an den nördlichen Polarkreis reisen.

Alles das erste Mal für Anja
Ob Spaziergang im Schneemobil-Overall, Sonnenbad auf Rentierfell, Tourenski oder übers Eis ums Inseldorf…

…ob Schneemobiltour übern See, Skitour durch den Urwald oder Morgenkaffee auf Rentierfellen…

…ob im Schneemobilanhänger auf den Hausberg oder Schneeschuh-Gipfeltour…

…ob Grillen im Schnee oder Skitour ums Inseldorf…

…aus „An(ja) Angel“ ist in den 2 Wochen fast eine echte Lappin geworden – inkl. Eis- und Elch-Gruß.

Zurück in der Wagenburg (leider war Mino nicht so friedlich während meiner Abwesenheit) kommen zu Ostern meine Eltern das erste Mal auf Besuch und wir suchen zusammen mit Monia und Björne die gut versteckten Nester.

Nachdem Anja sich schon in Lappland immer wieder mal (auch mit mir) nicht gut fühlte, wendet sie sich immer öfter von mir ab.
Nun hat ihr Arzt auch noch eine schwere Schilddrüsen-Krankheit bei ihr festgestellt durch die sie so in Angst gerät, dass sie nicht mehr richtig schlafen kann!
Nachdem ich sie etwas beruhigen kann als ich ihr klarmache, dass es kein Problem ist für mich sie zu spritzen falls sie diese nun ständig bräuchte.
Eines Morgens fragt sie mich total aufgelöst und übermüdet, was ich zu einer Operation denke!
Als ich ihr ganz in Ruhe/Liebe erkläre, dass ich irgendwie spüre es wäre etwas anderes, unproblematisches, was nicht operiert werden müsse, rastet sie total aus, schreit mich in ihrer Not an: „Du glaubst wohl du bist Jesus!“ und verschwindet auf nimmerwiedersehen.
Mehrere Tage weiß ich nicht wo sie ist, aber spüre ihren Hass auf mich.
Da mir Anjas Hass sehr unter die Haut geht, bin ich jetzt ganz besonders froh über Ablenkung durch Besucher, wie den Nachbar und Freund Andi, der öfters zum Rauchen und Reden vorbeischaut.
Ganz besonders erfreut mich sein Sohn Defi, der sich immer gerne vorm Bauwagen auf meinem Schoß an mich schmiegt.
Natürlich auch über den regen Verkehr der anderen 2- und 4-beinigen Passanten – hier an der Kundabunt-Haupt“straße“.
Auch mein geistiger Bruder Rob (der mir mit der Lagerfeuer-Einladung an Heilig-Abend die Wagenburg eröffnete) versucht mich zu trösten.
Zu meiner endlichen, eigenen Ent-Schuldigung berichtet mir die Nachbarin Annemarie, dass ich mir Anjas Wut nicht so sehr zu Herzen nehmen brauche, da sie es anscheinend immer so macht – zuerst total verknallt, zumeist in ältere Männer, dann wahnsinnig verhasst und dann ab ins Kloster!?
Sie tut mir sehr leid – ich werde sie im Herzen behalten.
Später im Sommer lädt mich das Gremiumsmitglied Petra zum Regenbogen-Festival ein und meint beiläufig, dass Anja auch mitkommen würde.
„Meine Anja?! Ist sie nicht mehr so schwer krank?“ wundere ich mich erfreut.
„Mein Gott, weißt du das denn nicht? Es hat sich schon bald nachdem sie von dir wegging rausgestellt, dass es eine Fehldiagnose war?!“ antwortet Petra.
Anjas Hass auf mich blieb und bleibt davon anscheinend unberührt.

Gelungene Bauwagen-Übernachtungspremiere für Monia und Björne.
Auch die herzliche Bauwagen-Nachbarin Katharina ist gerade wieder mit den Kindern aus Tschechien zu Besuch bei ihrem Mann Duschan, der mit Andi in dessen Firma Lehm-Bauten fertigt.

Wahrscheinlich spürt auch Mino Anjas Hass (auch wenn sie mich weiterhin meidet wie die Pest) denn seine nächtlichen Randale sind leider wieder mehr geworden – und damit natürlich auch wieder der Zorn der Wagenburger auf ihn – bevor ich zur Wagenburg kam, stand es bereits ganz kurz davor, dass Mino ausgestoßen wurde.
Um ihm zu helfen (mit sich selbst und den Wagenburgern) plane ich eine Radtour mit ihm. Dass mir Anja gleichzeitig ausrichten lässt, ich solle „ihre Wagenburg-Heimat“ sofort verlassen, sehe ich als Zeichen vom Leben für die Tour.
Man hält meine Idee einer Radtour mit „diesem Wahnsinnigen“ für total verrückt! Aber da Mino wider aller Erwartungen sogar auf die Idee eingeht, starten wir – nach letzten Rückzug-Versuchen seines geplagten Verstandes.
Der nun permanente Kampf mit seinem inneren Schweinehund beginnt bereits beim ersten Alb-Aufstieg direkt hinter der Wagenburg – aber mein Mitgefühl für ihn und die Energie in der Natur sind natürlich stärker 🙂

In Mähringen, 5 km und gute 3 Stunden später, montiere ich unser Trampolin aus Lappland im Garten der (geplanten) zukünftigen Wohnung von Silvia und den Kindern.
Mino ist jedesmal frustriert wenn wir (durch seine Drogen-Kondition) schieben müssen und vorm zweiten Alb-Aufstieg macht er Sitz-Streik mitten auf der Straße!
Als ich nach 15 Tages-km und 200 Höhenmetern in Gönningen nach einem Zeltplatz am See frage, erkennt Mino in einem freakigen Passanten Jürgen, einen Bekannten aus alter Zeit, der uns zum Grillen und Übernachtung in sein Einzimmer-Häuschen einlädt.
Nach einer unruhigen Nacht (bei der der herzliche Jürgen, der selbst traumatisiert scheint, mit Minos Psychose nur sehr schwer umgehen kann) und nach gemeinsamem Brunch verabschieden wir uns, obwohl Mino unbedingt bleiben will. Aber Jürgen bittet mich innig, ihn doch mit „diesem Wahnsinnigen“ in Frieden zu lassen – auch wenn er mir gesteht, dass er mich und mein Gedankengut gerne noch ein Weilchen länger um sich hätte. Weniger anzeigen.

In seinem Abreisenmüssen-Frust erschreckt Mino kurz vor Gomaringen plötzlich, beim Vorbeiradeln, eine alte Frau sehr!
Abrupt stoppe ich und schrei ihn fest am Arm packend an: „nun bist du zu weit gegangen, mein Freund – das möchte ich kein zweites Mal von dir erleben müssen!“
Nun ist er selbst so erschrocken über meine Reaktion auf sein menschenverachtendes Verhalten, dass er wie von Sinnen davonradelt und in der Stadt nicht in Richtung Tübingen abbiegt.
Mehr als 2 Stunden warte und suche ich vergebens nach ihm! Verzweifelt darüber, was er tun und ob er alleine zurückfinden würde.
Dann nehme ich einen großen Umweg durchs Steinlach-Tal, im Falle, dass er dort irgendwo durchdrehend am Straßenrand sitzt oder Leute anmacht, weil er sich verfahren hat.
Als ich endlich am Abend müde und entmutigt in der Wagenburg ankomme, lehnt sein Fahrrad schon an seinem Bauwagen – er selbst ist wieder, wie die letzten Jahre schon, in seinem Bauwagen-Chaos verschwunden.
Ich weiß nicht was ich tun soll und sende ihm gedanklich all meine Liebe.
Und plötzlich kommt er und bittet mich um Verzeihung – ein wirkliches Wunder, wie alle Umstehenden mir nachher perplex verraten!
Noch am späten Abend packe ich das Rad neu, um früh am nächsten Morgen (wegen Anjas Anweisung) die Wagenburg das Neckartal abwärts in Richtung meines Bruders Uli und seiner Familie (im 130 km entfernten Zaberfeld) zu verlassen.
Nach 60 km besuche ich eine liebe Bekannte und ihre Kinder (ihr Mann und sie waren meine Lappland-Reisegäste) und darf ihr während der Einladung zum Mittagessens „zufällig genau rechtzeitig“ (wie sie meint) aus ihrem verzweifelten Stimmungstief helfen.
Danach geht es durchs idyllische Remstal – mit einem ausgiebigen, energetisch wunderbaren Bad in der Rems, bei dem ich mich wie von Liebe umhüllt und aufladend fühle.

Bei Remseck komme ich wieder ins Neckartal und nach gut 100 Tages-km darf ich in Besigheim bei der lieben Sandra (mehrfach mein Lappland-Reisegast) und ihrer Freundin einen schönen Abend im Wein-Besen erleben und bei ihnen übernachten.

Gut erholt und gestärkt geht es dem Neckar unter den Felsengärten entlang bis Kirchheim und dann durch das Zabergäu (Toskana Deutschlands) bis Zaberfeld.

Am nächsten Abend bin ich begeisterter Gast eines öffentlichen Auftritts
meines Bruder (Profi-Musiker) Uli mit einer seiner Bands im Zaberfelder Seegasthof-Hotel.
Sein Sohn Benjamin (Gitarre und Gesang) und seine Frau Anja (Gesang und Cajon) treten auch mit auf 🙂

Nach 5 freudig-tiefgründigen Tagen mit meinem Bruder, radle ich mit meinem „neuen“, mir zugefallenen Sessel-Rad weiter – ein Geschenk von Anja und Uli, da ich auf genau ein solches Rad gewartet habe (ohne zu wissen dass es so etwas gibt) und das bei ihnen nicht mehr gewollt ist.
Nach Absprache mit Papa hab ich seines bei meinem Bruder gelassen.
In Kirchhausen besuche ich meinen lieben Freund Peter (Lappland-Wintertester), bevor es durch Heilbronn (mit Zentrum-Rast am Wasser-Schlösschen) und über den Neckar bis hinauf Richtung Löwenstein geht.

Nach langem Aufstieg durch Wälder und Weinberge sowie einer Burg-Rast im idyllischen Löwenstein, geht es weiter hinauf bis zu meinem Freund Michael Hoppe und seiner Frau in Wüstenrot, mit denen ich einen schönen Nachmittag und Abend verbringen und wo ich auch übernachten darf 🙂

Am nächsten Tag geht’s gut geruht und gestärkt weiter auf und ab vorbei Sulzbach und Murrhardt. Einen Berg hoch überhole ich einen Mountainbiker der sich, verwundert über mein schwerbeladenes, schnelles Rad, bei meiner späteren Rast zu mir setzt und wir in ein herzlich und tiefgründiges Gespräch kommen das ihm sehr hilft. In Mannenberg, besuche ich die liebe Familie Stiefel (nicht verwandt mit mir aber mehrfach meine Lappland-Reisegäste ) und mit Birgit, Johannes und den Zwillingen darf ich viel Freude haben und dort auch übernachten.

Und wieder geht’s am nächsten Tag gut geruht und gestärkt weiter zur Remstal-Überquerung hinunter nach Schorndorf und wieder hinauf, um dann bei Plochingen unten am Neckar zu sein und wieder den Neckar-Radweg bis Tübingen zu nehmen.
11 Tage und gut 300 km nach meinem Start bin ich zurück in der Wagenburg wo ich schon dringend erwartet werde, da Mino seit meiner Abfahrt öfters regelrecht am Durchdrehen ist.
Um die aggressive Stimmung zu wenden, schlage ich eine Geburtstagsfeier-Überraschung für Mino vor, da ich spüre, dass es nicht an Hass und Verurteilung mangelt, sondern an gegenseitigem Mitgefühl und Verständnis – also an Liebe.

Nach anfänglichen großen Bedenken sind wir dann doch einige Hoffnungsvolle, die Mino ein paar herzliche Stunden Gemeinschaftsgefühl bereiten dürfen – danke liebes Leben.

Der Mai ist gekommen – die Wagenburg-Kinder schlägt es auf die grünenden Bäume 🙂 und Björne hat Freunde unter ihnen, die auch auf die Freie Aktive Schule gehen.
Mit dem Bauwagen-Nachbarn und ewigen Studenten Robert radle ich zu einer Quelle mitten im Schönbuch-Naturpark um dort möglichst viel vom guten Trinkwasser zu fassen. Als Schwertransporter geht es dann die 15 km zurück zur Wagenburg.

Badetag für Defi mit seiner jungen türkischen Mama Derya mit der ich öfters mal neben meinem Bauwagen Tischtennis spielen und auch sonst etwas unternehmen darf, um sie ein wenig von ihrem oft schwermütigen Alltag ablenken und ihr Vertrauen ins Leben vermitteln zu dürfen 🙂Morgens sitze ich öfters mit Lili und ihren Kindern vorm Bauwagen um Sonne zu tanken.

Meinen 49. Geburtstag darf ich ausgelassen mit meinen Kuntabunt-Freunden am Lagerfeuer feiern 🙂
Sogar die Freunde vom knapp 2 km entfernten Natursteinpark, mitten im Wald, kommen kurz vorbei (leider nicht auf den Bildern)

Rad-Ausflug mit Andi, Derya, Defi, Björne und Monia zum nahgelegenen Naturpark-Schönbuch mit ausgiebigem Grillen und Spielen.

Und dann besucht mich eines Nachmittags plötzlich Lea mit ihrer kleinen Tochter am Lagerfeuer vor meinem Bauwagen und nimmt mich, zu meiner großen Verwunderung, für die Nacht mit zu sich nach Hause?!
Lea kenne ich, da ihre ältere Tochter auch auf der Freien Aktiven Schule geht, weshalb sie mit meiner Frau Silvia befreundet ist und sie manchmal mit ihren 2 Töchtern bei Björne und Monia wohnt, wenn Silvia auf den spirituellen Seminaren mit ihrem Freund ist.

Stefan, der ehemalige Freund von Anja und Lea, lädt mich zum Sonnwendt-Fest der „Jesus-Freaks“ auf dem Imker-Gütle von Leas Bruder ein.
Lea ist auch dort und scheint nicht erfreut über mein Kommen da sie mich vor ihrer abweisenden Freundin lächerlich macht und sich auch vor den anderen wegen unserer „Bekanntschaft“ zu schämen scheint.
Aber wie abwertend sie mich in den nächsten Wochen auch behandelt – ich möchte für sie da sein, wenn sie mich braucht – auch wenn es oft für meinen Ego-Stolz frustrierend ist, sich so ausgenutzt zu fühlen. „Leben/…“ weiß und ihm vertraue ich blind – und nicht unserem Ego-Stolz!
Am Ende des fröhlichen, actionreichen Abends sitzen wir alle in einem großen Kreis ums Lagerfeuer und man meint jeder könnte reihum etwas loswerden das gerade aus dem Inneren kommt.
Als es an mir ist und ich erkläre, dass Jesus für mich gänzlich wertlos ist falls er Gott näher oder mehr Gottes Sohn ist als wir, ist es schlagartig ruhig. Einer meint das bräuche genauere Erklärung!
Als ich meine, dass es für mich keinen Sinn macht jemanden als Vorbild zu haben der komplett andere Bedingungen hat als ich, findet es manch einer denkenswert.

Wiedermal sitze ich, wie so oft, vorm Bauwagen und als ich mir gerade Gedanken mache ob mich das Leben wohl noch verstehen lässt, was Menschen beim Kiffen empfinden (meine 3 Versuche zu erfahren warum Menschen das brauchen waren, trotz kräftiger Versuche, ohne jegliche Wirkung), kommt zu-fällig ein Bekannter vorbei und reicht mir einen in Alufolie gewickeltes Keks?
„Da probier mal diesen Spacekeks (wusste bis da nicht mal, dass es so etwas gibt), wenn das Rauchen des Zeugs bei dir schon nicht zu wirken scheint – aber iss mal nur die Hälfte, ist echt stark, so einer hat mich 24 Stunden außer Gefecht gesetzt – und das war keine Freude!“
Er geht weiter und ich denke mir, wenn das Leben mir einen ganzen Keks bringt, nehme ich auch den Ganzen zu mir.
Nach dem Verzehr fühle ich plötzlich für Milch und gehe zu den Milchkannen bei den 2 Kühen, trinke eine Tasse voll und setze mich wieder vor den Bauwagen.
Als ich eine gute halbe Stunde später aufstehen möchte, ist das fast unmöglich!?!
Nur mit enormer Anstrengung gelingt es mir irgendwie noch bis zum Bauwagen eines befreundeten Paares zu gelangen und erkläre ihnen, dass ich einen Spacekeks gegessen habe und möchte, dass sie beobachten was mit mir passiert falls ich mich später nicht mehr daran erinnern könne.
Sie meinen eindringlich immer wieder ich bräuchte keine Angst zu haben, egal was mit mir ist, es könne mir nichts passieren – aber ich habe absolut keine Angst!
So sitze ich bei ihnen unterm Dach zwischen ihren Bauwägen und es ist total verrückt!
Mit sehr großer Konzentrations-Anstrengung kann ich mich immer wieder mal sehr kurzzeitig in das normale Bewusstsein versetzen um dann sofort wieder wegzugleiten – dort hin wo alles sehr sehr friedlich und schön ist – dort wo die Grenzen von Raum und Zeit weg zu sein scheinen.
Während ich bewegungsunfähig auf dem Stuhl sitze sehe ich fantastische Formen und Farben, höre was eigentlich zu weit weg ist und weiß schon was später passieren wird!
Alles um mich herum scheint endlos langsam und wundervoll zu geschehen. Er ist mittlerweile verschwunden und sie rasiert sich in meiner Nähe halbnackt ihre schönen Beine (das verstehe ich unter kurzer Höchstkonzentration) sonst ist es ist als wenn eine abendländische Göttin vor mir tanzt – und das fast ewig!
Als sie später in der offenen Outdoor-Dusche hinter mir duscht merke ich, während einer kurzen Höchst-Konzentration, dass männliche Gefühle und Gedanken aufkommen und ich frage sie verwundert, warum sie jetzt schon den ganzen Tag duscht – ohne die Konzentration empfinde ich alles wertungsfrei (geschlechtslos) sowie zeitlos und unbeschreiblich schön/friedlich.
Plötzlich weiß ich, dass gleich ein Mann kommen für dessen Lüge ich ihn blosstellen werde und bitte sie deshalb mich in deren Bauwagen etwas ausruhen zu dürfen – aber da sie mir nur die Couch hier unterm Vordach anbietet, bleibe ich eben sitzen – akzeptierend was kommen wird.
Später kommt dieser Mann und als er zu meinem befreundeten Paar unehrlich ist, stelle ich ihn schamlos blos – naiv ehrlich wie ein Kind.
Als dann alle Drei weg sind, schleppe ich mich unter größter Konzentration bis zu meinem Bauwagen.
Später bemerke ich, dass mein Freund nach mir schaut und als der Trip nachlässt, frage ich mich wie viele Tage es wohl schon gegangen ist – es waren nur 3 Stunden!
Mein Freund meint später, dass ich eine enorme Energie zu haben scheine und ich ja wirklich keine Angst habe – sie hätten immer gedacht ich würde mit meinem „hab durch mein Vertrauen ins Leben keine Angst mehr“ nur mir selbst und ihnen etwas vormachen!

Dann tritt Claudia in mein Leben und mit ihr der Bruno Gröning Freundeskreis!
Meine (noch) Frau Silvia hat mir schon, bevor ich von Lappland kam, mitfühlend von der herzlichen Claudia erzählt, die vor Jahren schon an MS erkrankt ist und deren Töchter auch auf der Freien Aktiven Schule sind. Sie meinte hoffnungsvoll, dass ich ihr vielleicht wegen ihrer schweren Krankheit helfen könne.
Die Krankheit scheint zu stagnieren seit sie im Bruno Gröning Freundeskreis ist und da ich seit ein paar Jahren eine große Nähe zu Bruno spüre, kommen wir uns im Freibad und am Steinlach-Bach in Derendingen näher, wo sie mit ihren Kindern und ihrem „Noch“-Mann (wegen der Kinder und ihrer Eltern) noch in der gleichen Wohnung lebt.
Als ich sie wegen ihrer vielen, überall zuhause hängenden und stehenden Bruno-Bilder frage ob sie aus Bruno nicht vielleicht einen Gott macht, ist sie natürlich entsetzt und zornig auf mich – aber nachdem das größte Bild (das schon ein paar Jahre an der Wand hängt) kurz darauf plötzlich herunterfällt, ist sie für mein Gespür und meine Gedanken etwas offener.

Während Silvia übers Wochenende mit ihrem Freund auf einem spirituellen Seminar ist, machen wir zusammen eine Radtour am Neckar entlang (sehr vorsichtig natürlich wegen Claudias Koordinationsprobleme durch die Krankheit) und landen an einem sehr idyllischen Strand vor Kirchentellinsfurt.
Beim Heimradeln hat Monia noch einen schmerzvollen Sturz, so dass ich alle Hände voll zu tun habe bis ich die 2 gehandikapten Damen zu hause habe.
Zurück in der Wagenburg gehen hier gerade die jährlichen Kulturtage zu Ende (Foto von 2019) und an einem der Biertische vor meinem Bauwagen schreit ein kleines Mädchen panisch in den Armen ihrer Mutter, von der ich erfahre, dass ihre Tochter von mehreren Bienen gestochen wurde und sie wie auch andere hier schon alles mögliche versucht hätten den Schmerz und die Panik zu stillen.
Da ich tief für die Not des Mädchens fühle, frage ich die Mutter ob ich versuchen dürfe ihrer Tochter energetisch zu helfen – und als sie nach etwas Überlegen skeptisch antwortet „wenn du meinst“ setzt sich die Tochter auch schon auf meinen Schoß. Nachdem meine Hände ein paar Minuten auf ihren Stichstellen verweilen, scheint alles vorüber.
💜 Leben weiß und kann 🙏
Erst am nächsten Tag sehe ich, dass ich schon vor 2 Tagen eine e-mail vom Bruno Gröning Freundeskreis bekommen habe (bei dem Claudia sich viel engagiert) wegen deren Bruno-Film auf meiner homepage (http://liebevoll-wei.se/Das_Phaenomen_Bruno_Groening.html).
Da ich den Film über Bruno (der mir sehr nahe steht) schon seit mehreren Jahren auf meiner homepage habe, ist es, nach dem heruntergefallenen Bruno-Bild ein weiteres Zeichen, dass mit dem Freundeskreis (an den Claudia sich natürlich so hoffnungsvoll hängt) vielleicht wirklich etwas nicht stimmt!
Ich habe schon früher öfters mal gehört und gelesen über deren sektenhaftem Verhalten, dem aber nicht großen Wert beigemessen, da solche Wunder wie bei Bruno natürlich gerne in den Schmutz gezogen werden. Jetzt soll ich bezahlen für meine selbstlose Werbung für Brunos wundersame Kraft und LIEBEvolles Sein.

Als wir wiedermal (diesmal mit Claudias Kindern) an „unserem“ Neckarufer sind, überrascht uns ein schweres Unwetter mit Riesen-Hagel bei dem an Claudias Auto, meinem Bauwagen und deren Wohnung in Derendingen erheblicher Blech- und Glasschaden entsteht.
Claudias Mann war in Panik um seine Kinder und hat natürlich sowieso Probleme mit unserer Beziehung – aber – als ich ihm sofort beim Abdichten der zerschlagenen Fenster helfen kann, verschwindet sein großer Zorn auf mich – Leben weiß und kann 🙂

Claudia hatte, wie die Jahre zuvor, wieder eine Ferien-Freizeit mit den Kindern beim Freundeskreis gebucht die sie nun im letzten Moment storniert und deshalb biete ich den frustrierten Kindern an, mit dem Wohnwagen und Auto meiner Eltern nach Holland ans Meer zu fahren – was schlussendlich von ihnen und Claudias Mann irgendwie akzeptiert wird, da die Mädels noch nie mit Wohnwagen und am Meer waren und sich natürlich darauf freuen.
Trotz der überfüllten Hauptsaison finden wir „zu-fällig“ noch einen idyllischen Campingplatz direkt hinterm Deich.

Die Meerpremiere der Kinder kommt gut aber es zeigt sich schnell, dass die Töchter ihre gehandicapte Mutter ganz gut im Griff haben!

Die Freude der Töchter am Strand weicht am zweiten Tag dem Interesse bei den anderen Kindern am Campingplatz zu bleiben – und Claudia traut sich, trotz der anderen Eltern dort, nicht die Kids aus den Augen zu lassen. Während sie mit einem behinderten Mädchen spielt gehe ich alleine schwimmen – was sie dann zornig macht.

Bei unserer Deich-Radtour ist die launische Tochter so schlecht drauf, dass sie rücksichtlos gegenüber anderen Passanten ist – als ich ein wenig mit ihr schimpfe, ist Claudia den Rest des Tages wieder zornig auf mich.
Und wieder (wie bei Lea) versuche ich zu geben was ich kann und die Not zu verstehen – „Leben/…“ weiß

Am nächsten Tag ist Claudia wieder in Liebe und wir genießen gemeinsam wieder Frühstück, Strand und Abendessen – und als die Mädels endlich schlafen sogar die Zweisamkeit in der Dämmerung vorm Wohnwagen

Wenn die Sonne weg ist, ist natürlich die Strand-Freude gänzlich weg – am Regentag spielen wir im Wohnwagen und Abends grillen wir mit unseren herzlichen Nachbarn Sandra und Harry aus Neuss.

Der letzte der 9 Meer-Tage – Verabschiedung vom Strand und Meer, den allabendlichen Zugvögeln, Claudias herzlicher kleiner Freundin und allen anderen Freunden.

Hafenstopp auf dem Heimweg. Bei einer Nordsee-Premiere darf natürlich Krabben pulen und essen nicht fehlen.
An der Mosel finden wir einen idyllischen Parkplatz zum Abendessen und zur Übernachtung direkt unter unserer Autobahn.

Nach 11 Tagen mit dem Wohnwagen zurück in der Wagenburg kaufe ich einen 14 Jahre alten Motorroller für kleine Fluchten, da Rad-Ausflüge für Claudia sehr anstrengend und Spaziergänge überhaupt keine Idee sind.
Bei Claudias Roller-Premiere geht es das Neckartal hinauf zum, für seine Riesen-Kuchen bekannten, Schloßcafe in Glatt.

An Claudias Geburtstag organisiere ich ein Grillfest an unserem Neckarufer.
Sogar den Grill samt Gestell schaffe ich mit dem Roller dort hin, um alles vorzubereiten bevor Claudia mit ihren Freundinnen und Kindern kommen.
Als sie endlich verspätet eintreffen, ist zuerst einmal Not angesagt: Vor der Abfahrt in Derendingen hat Claudia in der Küche die Balance verloren und sich mit der Hand auf der glühenden Herdplatte abgefangen.
Sie tut mir so leid, dass ich ihr spontan anbiete durch Handauflegen zu helfen – sie wird kurz zornig aber lässt mich dann machen und nach ein paar Sekunden sind die starken Schmerzen plötzlich ganz weg 🙂 und auch die weitere Heilung geht unglaublich schnell und gut!

Da es Claudia irgendwie schafft, sich von den Töchtern für 2 Tage loszusagen, starten wir schon am nächsten Tag zu einer Rollertour durch den Schwarzwald und in die Vogesen.
Nach der ersten Rast in Freudenstadt warten wir zur Mittagszeit auf die Fähre zur Rheinüberquerung nach Frankreich. Nachmittagsrast und Campingplatz in den Vogesen.
Es wird noch ein langer, ausgelassener Gitarren-Liederabend mit den holländischen Nachbarn vor deren Wohnwagen.

Während die netten Nachbarn noch schlafen, frühstücken wir schon und machen uns dann an die Pässe Richtung Südvogesen.

Wir haben Traum-Wetter und –Panoramen aber leider zieht sich die Rückfahrt (auch durch Umleite-Stau im südlichen Hochschwarzwald) beträchtlich.
Zurück in der Wagenburg bleibt uns die Erinnerung an das tolle Erlebnis miteinander 🙂

Spielen mit den Kids von Nee und Derya vor meinem Bauwagen.
Inge und ihre Familie (2011 meine ersten nicht-kommerziellen Reisegäste) statten mir einen Kurzbesuch in der Wagenburg ab und wir gehen gemeinsam Essen in der Gasthausbrauerei „Neckarmüller“ in Tübingens Zentrum.
Im September ist alles, sogar Mino, recht friedlich auf Kuntabunt.
Doch plötzlich, als Claudia und ich gerade vorm Bauwagen sitzen, sagt man mir ich solle sofort zum Eingang der Wagenburg kommen.
Es ist die Polizei die dort auf mich wartet und sofort fragt ob ich eine gewisse Claudia… kenne. Auf meine Bejahung fragt man mich ob ich wisse wo sie wäre.
Erst als sie mir sagen, dass sie mit Verdacht auf Selbstmordgefährdung gesucht werde, führe ich sie zu Claudia vor meinem Bauwagen.
Nun erfahren wir, dass ihr „Noch“-Mann sie suchen ließe weil sie angedroht hatte sich das Leben zu nehmen.
Claudia berichtet nun, dass ihr Mann die 2 Töchter zu ihren Eltern gebracht hätte um ihr somit den Zugriff zu verweigern und im Zorn hätte sie gedroht sich umzubringen.
Die Polizisten sehen ein, dass Claudia zwar in familiärer Not, momentan aber nicht suizidgefährdet ist und verabschieden sich nach einer guten Weile freundlich.
Gefangen im Netz der Eifersucht ihres Noch-Mannes sowie dem Nicht-Genügen der lebenslangen (zu) hohen Erwartungen und Heile-Welt-Show ihrer mit dem Leben unzufriedenen Mutter (die meinem Gefühl und Wissen nach auch in Claudias schwerer Krankheit zum Ausdruck kommt)!
„Leben/…“ weiß – sonst wäre es zum Verzweifeln und Davonrennen.

Ob beim Ausflug zu meinem Freund Jürgen in Gönningen, oder beim Besichtigen einer Miet-Wohnung in Kirchentellinsfurt (wegen dem Zunehmenden Psycho-Druck ihres „Noch“-Mannes), oder beim Entspannen an unserem Neckarstrand nach dem Jugendamt-Termin, oder sogar bei unseren romantischen Stunden im Bauwagen – immer öfter und schneller kippt die Stimmung der natürlich extrem angespannten Claudia und ihr Zorn macht sich verständlicherweise dort Luft, wo sie (aus Mitgefühl) keinen Zorn zurück bekommt – bei mir.
„Leben/…“ weiß – seit ich vor 9 Monaten aus Lappland gekommen bin, kommt mir alles immer mehr wie ein Extrem-Crashkurs in unsere tiefe, menschliche Psyche vor, bei der ich ganz nebenbei äußerstes Verständnis, Mitgefühl, und Vertrauen lernen darf…
„A Guader hälts aus – ond om an Schlechda ischs ned schad!“

Auf Claudias Wunsch fahren wir mit den Töchtern zu einem Kaltblüter-Meeting auf die Schwäbische Alb. Während der Hinfahrt lässt sie mich ganz plötzlich und cool wissen, dass es doch richtig wäre vom Bruno Gröning Freundeskreis, mir für mein rechtliches Vergehen die 500 Euro Strafe aufzubrummen! Ich fahre fast in den Graben und habe das Gefühl, als wäre es das Ende unserer Beziehung.
Während des halben Tages bei den Kaltblütern beachtet Claudia mich nicht und auch ich empfinde keine echte Nähe mehr zu Claudia. Als sie mich bei der Heimfahrt fragt, ob wir 2 heute noch etwas machen, kann ich keine Antwort darauf geben.
Auf meinem kurzen Fußmarsch von der Bundesstraße bis zur Wagenburg, teile ich dem Leben ganz entschieden mit, dass ich bereit bin an Claudias Seite zu bleiben, aber auch bereit loszulassen falls ich weitere, wenn möglich deutlichere Zeichen bekomme!

Zwei Stunden später, während ich vor meinem Bauwagen sitze, kommt plötzlich die junge Frau die ein paar Wochen zuvor mit ihrem Freund (Distanz-Beziehung) für ein Wochenende im Bauwagen gegenüber gewohnt hat.
Es ist Anna – ich hatte damals mehr Kontakt mit ihrem Freund als mit ihr, da sie eigentlich Abends kam und Morgens wieder ging und die Beiden natürlich ihre kostbare Zweisamkeit nutzten.
Während ich sie fast vergessen hatte, muss ich mehr Eindruck bei ihr hinterlassen haben.
Vorm Bauwagen sprechen wir lange und tiefgründig über Gott und die Welt – ihre ruhige, einfühlsame und offene Art nimmt mich in ihren Bann.
Später sagt sie, sie müsse zurück zu ihren Kindern und zu ihrem „Noch“-Mann (von dem sie zwar getrennt aber in der gleichen Wohnung lebt) im 9 km entfernten Betzingen.
Wir haben noch lange Chat-Kontakt an diesem Abend und ich besuche sie am nächsten Tag in ihrer Wohnung da ihr Mann Sonntags mit den Kindern etwas unternimmt.
Als ich nach dem Kaffeetrinken auf der Terrasse zum Motorroller gehe, höre ich plötzlich eine wunderbare Stimme am Piano singen – Anna`s Gefühls-Geschenk und -Ausdruck an mich!

Am Tag der deutschen Einheit besucht sie mich mit ihren Kindern – als meine neue Freundin!
Wenn ihr Mann beim Arbeiten oder Abends mal unterwegs ist kann ich Anna und ihre Kinder besuchen aber Annas verständliche Angst, dass er unerwartet nach Hause kommt oder die Kinder ihm von mir erzählen, ist natürlich ständig präsent.
Sie lebt zwar schon etliche Zeit durch eine Etage getrennt aber in derselben Wohnung mit ihm und er droht ihr ständig, dass wenn sie ihn verließe, er ihr die Kinder wegnehmen würde! 🙁
Selbst bei unserem freudigen Nachmittags-Ausflug mit den Kindern auf die Schwäbische Alb hat sie Angst vor dem Heimkommen, falls „ihr Mann“ schon zuhause ist und mich sehen könnte.

Anna übernachtet ein paar Mal bei mir im Bauwagen – aber unsere wunderbaren Nächte (mit meinem hochemotionalen Vorlesen des Anna-Buches) wird natürlich durch die Angst bei ihrer frühmorgendlichen Rückfahrt zu ihrer Wohnung nach Betzingen fast erstickt.
Da bei der letzten Gremium-Sitzung beschlossen wurde, dass meine Gast-Zeit in der Wagenburg nun lange genug gedauert hätte und es ja auch wegen meiner Kinder, die inzwischen nach Wankheim gezogen sind, keinen Grund mehr gäbe, suche ich in oder um Betzingen (Annas Wohnort und nur 7 km bis Wankheim) nach einem Platz für den Wohnwagen meiner Eltern, damit Anna mich auch mal kurzfristiger besuchen kann und ich weiterhin in der Nähe der Kids bin.

2 Tage suche ich in und um Betzingen herum nach einem Platz für mich im Wohnwagen meiner Eltern, als man mich an eine Frau verweist die nur 300 m von Annas Wohnung entfernt, anscheinend ein Zimmer zu vermieten hätte. Obwohl ich nicht dafür fühle, fahre ich in meiner Verzweiflung hin.
Als ich der misstrauisch wirkenden Frau meine (Bauwagen)Geschichte kurz erzähle, meint sie lächelnd knapp: „Ein Zimmer habe ich momentan nicht, aber außer dem Bauwagen hier in meinem Garten hsbe ich noch einen baudreckigen auf meinem Gütle, knapp 3 km außerhalb von hier, den du benutzen kannst – komm einfach morgen nochmal vorbei – übrigens ich heiße Ulrike.“
Am nächsten Tag bei der Besichtigung des Bauwagens gesteht sie mir, dass sie nicht wüsste, was sie gestern geritten hätte, als sie mir den Bauwagen versprach, denn sie hätte die halbe Nacht nicht schlafen können, weil sie so etwas eigentlich nicht mache – und schon gar nicht für einen Wildfremden so spontan und zwischen Tür und Angel 
Leben… weiß und kann – sogar bei der ängstlichen, ihm wenig vertrauenden Ulrike 😉

Anna hilft mir mit ihrem Auto beim Umzug von der Wagenburg zum 12 km entfernten Bauwagen auf Ulrikes abgelegenen Gütle zwischen Betzingen und Ohmenhausen.

Nachdem ich den Bauwagen gereinigt und mich provisorisch auf dem Boden eingerichtet habe kann Anna schneller mal vorbeischauen und wir gemeinsam etwas unternehmen.
Zum Beispiel ihre Auftritte im Jazzkeller in Reutlingen mit anschließender, kurzer, gemeinsamer Restnacht weil am Sonntagmorgen meine Eltern an der Bauwagentür klopfen.

Den Ofen, den Ulrike mit meiner Beratung im Baumarkt ausgesucht hat, transportiert sie mir zum Bauwagen – ihren gewünschten Fußboden darf ich als Überlängen-Transport selbst die 11 km von Eningen durch ganz Reutlingen bis zum Gütle fahren – von der Polizei unerkannt – allerdings erinnern sich anscheinend noch einige Reutlinger ganz gut an den Verrückten ;.)
Um Fußboden und Ofen zu montieren muss natürlich alles raus! Den halbrunden Tisch hatte Anna übrig.

Zeit um Bruchholz aus dem nahen Wald zu machen für den bevorstehenden harten Schwäbische-Alb-Winter.
Zumeist bin ich alleine hier oben, wo sich anscheinend öfters die „Russenmafia“ in den umliegenden Wochenendhäusern bedient – nicht nur der liebe Gütle-Nachbar Frieder, der alle paar Tage mal raufschaut, ist deshalb über meine ständige Anwesenheit hier oben froh!
Der herzliche aber auch öfters sorgenvolle Frieder ist über meine Freude und mein Vertrauen zu Menschen und zum Leben wirklich erstaunt und interessiert und wir haben öfters tiefgründige Gespräche sowie Freude und Abwechslung miteinander.
Ich darf wirklich auch hier oben angstfrei sein und trotz der vielen Maffia-Bedenken zumeist bei offener Bauwagentüre schlafen – wenn das Wetter es noch zulässt und Anna nicht bei mir übernachtet 😉
Frieder fragte mich mal, was ich machen würde wenn die Maffia mich plötzlich in der Nacht besuchen und bedrohen würde – „Wenn sie mein English verstehen, würde ich sie einladen mit mir zu einem Geldautomaten zu gehen damit sie nicht meine recht wertlose Ausrüstung klauen müssen – aber egal ob sie es verstehen oder nicht – sie können nur dort etwas anrichten, wo die gleiche Energie herrscht, wie sie leben – Angst und Mangel – und beides brauche ich nicht zu haben – bei der WUNDERnvollen Fülle meines vertrauensvollen Lebens!

Die Nächte werden bereits empfindlich kalt – an den Tagen liebe ich die Schöpfung um mich und über mir – trotz oder gerade auch weil wir diese in unserer/m Angst/K(r)ampf mit aller Gewalt zerstören) und in den langen Nächten habe ich viel Zeit und Kerzenschein-Muße in mich zu gehen.

`mache viele Spaziergänge in der wunderbaren, weiten Natur um den Bauwagen herum – was leider immer ohne Anna stattfindet, da sie Spazierengehen nicht so mag, sowieso nur sehr wenig Zeit hat und dazu noch dem unendlichen Druck von ihrem „Noch“-Mann ausgesetzt ist  Aber wenn sie mal tagsüber ohne die Kinder Zeit findet, machen wir auch Rollertouren auf die Alb und zu Freunden.

Bei dem vielen Alleinesein hier oben, kommt jede Abwechslung recht!
Außer so manch einem vorbeifahrenden Balon und den durchziehenden Schafen, besucht mich auch ein Bekannter für 2 Tage, den ich während des Packens in der Wagenburg in letzter Minute kennenlernen durfte.
Bei unseren tiefgründigen Gesprächen ist er kurz davor das Gedankengefängnis als Ursache seiner Probleme erkennen zu können – aber schlussendlich und verständlicherweise ist es natürlich einfacher meine Gedanken als verrückt und naiv abtun zu können – wie so oft wenn Menschen in Not an meinem Gedankengut sehr interessiert sind, solange ihre not-machenden Gedanken weiterhin richtig sein dürfen.
Er ist und bleibt in meinem Herzen!

Gut, dass es drinnen gemütlich und warm ist (sogar heiß beim Einschlafen, aber dafür frostig beim Aufwachen – Bauwagen-Leben eben), jetzt wo es draußen immer ungemütlicher wird.
Die Idee aus einem Eimer mit Wasser und 2 Brettchen einen mobilen Indoor-Donnerbalken zu machen ist so der Kälte entsprungen – Not macht erfinderisch 
Der direkte Gütle-Nachbar bietet mir seinen Brunnen an und gibt mir sogar den Torschlüssel, so dass ich nicht mehr nach Betzingen zum Wasserholen fahren muss – prima, da der Roller-Hinterradreifen ständig Luft verliert.
Mein lieber Aidlinger Nachbar Axel spendet ein Solarpanel mit Zubehör – zum Strom machen für meine 12-Volt-Beleuchtung und das Laden von Laptop, Handy und Foto.
Zuvor bin ich immer mal wieder zur nahegelegenen MotoCross-Strecke spaziert um im Clubhaus des RMC-Reutlingen zu laden.
Dort treffe ich auch Michl, den Vorstand, der sich sogar sofort an mich von meiner Seitenwagen-Zeit beim RMC, 1989, erinnert 
Als ich ihm erzähle wie ich im nur 500 Meter entfernten Bauwagen gelandet bin, meint er enttäuscht, warum um Gottes Willen ich nicht bei ihnen gefragt hätte – sie hätten natürlich einen Platz für mich mit dem Wohnwagen meiner Eltern gehabt!

Wenn das Wetter es zulässt wird Bruch-Holz gemacht, denn der Winter hier oben kann hart und lang sein!

Wenn es morgens nicht gefroren ist, bringe ich Anna (die die Roller-Fahrten sehr mag) öfters mit dem Motorroller die 15 km zu ihrem Job als Betreuerin eines autistischen Jungen an der Schule in Unterhausen und auch wieder nach Hause – wir sind dankbar über jede Minute, die wir durch ihre sehr begrenzte Zeit, miteinander verbringen dürfen. `mache auch Motorroller-Ausflüge zu meinen Kindern nach Mähringen, zu den Wagenburg-Freunden und zum Natursteinpark solange es noch geht.
Bei einem von Annas Gast-Auftritten im Jazzkeller in Reutlingen lerne ich Philip kennen, der in Pfullingen wohnt. Er kommt mich von da an öfter mal besuchen und bringt mich zu meinem ersten Smartphone, durch das ich dann auch gemäßigtes Internet im Bauwagen habe 
Da er mich Ende November mal zu sich nach Pfullingen einlädt, treffen wir uns auf halber Strecke in Reutlingen mit dem Fahrrad und radeln gemeinsam zu ihm.
Nach einem wundersamen Weihnachtsmarktbesuch verbringen wir eine lange, tiefgründige Nacht in seiner Wohnküche.

Unaufhaltsam rückt mein zweiter Winter im Bauwagen näher.

Annas Druck zuhause (sowie bei der Eheberatung zu der sie „ihr Mann“ schleppt und wo der „PSYCHOloge sie bis zu Tränen runtermacht) wird so groß, dass sie auch mir gegenüber immer gereizter wird und sich deshalb entschließt, von mir körperlich Abstand zu nehmen, bevor unsere Liebe an ihrer Angst zerbricht.
Sie meint meine Berufung bei Menschen etwas anzustoßen zu dürfen wäre wohl oft kein Zuckerschlecken, weder für mich noch für die Angestoßenen, aber es wäre ein unendlich wichtiger Segen für die Menschen zu denen das Leben mich führt.
Als sie ein letztes Mal zum Abschied im Bauwagen vorbeischaut, ist sie total aufgelöst und später macht sich ihr Auto mit ihr mit quietschenden Reifen auf der kleinen Straße in die Dunkelheit davon.
Alles erdenklich Gute, liebes „Schwester“herz – und wie du gemeint hast – „bis ein ander Mal, unter besseren Umständen“ ❤
So das Leben es für uns möchte – wann, wo und wie auch immer – spätestens in einem unserer nächsten Leben 😉

Wie auch schon in Lappland, als mich meine Familie verließ, bleibt mir eine tiefe Trauer 🙁 aber wieder überwiegt das wunderbare, innere Wissen das es gut ist, so wie es ist, auch wenn es momentan unfassbar und unbegreiflich ist – weil – das „Leben/…“ genau weiß was es tut!

Silvia bringt die Kinder für einen Tag zu mir – ihr erster Besuch an „meinem“ neuen Bauwagen und Platz, nachdem ich sie natürlich schon öfters in Wankheim besucht habe.
Und auch mein Gütle-Nachbar und Freund Frieder schaut wiedermal vorbei.

Heilig Abend feiere ich, wie vor einem Jahr, wieder am Lagerfeuer vor dem Bauwagen, nur diesmal alleine.
Es bewölkt total aber als ich kurz vor Mitternacht Chat-Kontakt mit Camilla in Lappland habe (der ich schon seit ein paar Jahren immer wieder materiell, gedanklich und energetisch helfen darf) und es ihr wirklich gut tut, reißt genau in dem Moment kurzzeitig ein Loch in den Wolken auf und der Mond winkt exakt da hindurch.
Nach der wunderbaren Heiligen Nacht mit Lili und Rob ein Jahr zuvor, die mir in der verworrenen Situation mit meiner Frau die Wagenburg eröffnete, nehme ich es als Zeichen, dass auch jetzt alles genau so richtig ist, wie es ist – natürlich – Leben/… weiß und kann – wenn man es lässt weil man ihm vertraut.

Zwischen Weihnachten und Silvester mache ich den Bauwagen dicht und fahre mit den Kids zu meinen Eltern nach Aidlingen um mit ihnen zusammen Silvester und Neujahr zu verbringen.
Vom Schlafzimmer meiner Wohnung unterm Dach, haben wir zum Jahreswechsel einen tollen Blick über den Ort.
Was für ein turbulentes Jahr liegt hinter mir!
Welch tiefen Einblick durfte ich in die Abgründe unserer Psyche bekommen, um verstehen und mitfühlen (lieben) zu können, wo sich der Ego-Stolz eigentlich abwenden würde.
Welch eine Wunder-volle Führung des „Lebens/…“ für die ich bereit war – von größter Freud bis zu tiefstem Leid.
Durch meine Frau und meine 3 Freundinnen die alle an großem psychischen Druck (aus ihrer Kindheit) leiden und durch die unglaublichen Erlebnisse bei den vielen neuen, ungewohnten Begegnungen und Erfahrungen.
Wie richtig doch meine medial hochbegabte Bekannte aus der Schweiz lag, als sie mir nach dem Weggang meiner Familie anvertraute, dass die kommenden Jahre für mich nicht einfach werden würden aber es eine unendlich gnadenvolle Ausbildung „Gottes“ sein würde der ich vertrauen dürfe (sie ist tief katholisch – für mich passt Leben) besser.
Es bleibt spannend 😉

Seit Anfang Januar bin ich zurück auf dem Gütle im inzwischen recht gemütlich eingerichteten Bauwagen (bis auf die Matratze auf dem kalten Boden).
An diesem kalten Morgen, als ich mich gerade von meinem Indoor-Donnerbalken vorm wärmenden Ofen erhebe, sehe ich draußen auf dem Sträßchen geradenoch ein Polizeiauto langsam vorbeifahren.
Intuitiv ziehe ich mich schnell an, als es auch schon an der Türe klopft.
Zwei aufgebrachte Polizisten fragen mich, in der Wagentüre stehend, wenig freundlich was los sei weil ich mich hier verstecke und ob ich mich überhaupt ausweisen könne?
Während sie meine Personalien aufnehmen, versuche ich ihnen die lange WUNDERnvolle Geschichte wie ich hier gelandet bin kurz zu erklären, so dass sie verstehen können dass ich kein krimineller Obdachloser bin, sondern eine Wohnung in Aidlingen und ein Haus und eine Firma in Schweden habe.
Sie lassen mich ihr Misstrauen und ihre Abneigung deutlich spüren und ich verstehe mit wie viel Angst und Widerwillen sie hier hochgefahren sind, nachdem mich anscheinend irgendjemand angezeigt hat.
„Warum seid ihr so böse auf mich? Was habe Ich euch oder irgendjemand anderem unrechtes getan?
Ich lebe mein Leben nur noch für Menschen in Not und habe in den letzten Jahren mehr Geld an hilfebedürftige Mitmenschen gegeben, als euer E-Klasse-Mercedes kostet!“
Erst als ich ihnen das traurig aber bestimmt gesagt habe, werden sie etwas offener.
Sie erklären mir, dass der Bauwagen eigentlich nicht hier stehen und man hier auch nicht dauerhaft wohnen dürfe.
Als sie Namen und Adresse von Ulrike (der Gütle- und Bauwagenbesitzerin) von mir bekommen haben verlassen mich zwei sehr herzliche Polizisten, denen es sichtlich leid tut wie sie mich behandelt haben denn beim Weggehen meint der Eine noch, dass ich ein guter Mensch wäre und sie meine, wenn auch unglaubliche, Geschichte irgendwie sogar glauben könnten.
Ich rufe sofort Ulrike an um sie auf deren Besuch vorzubereiten.
Später ruft sie zurück und meint die Polizisten seien sehr freundlich gewesen – aber der Bauwagen müsste in nächster Zeit wegen den Bauauflagen der Wochenend-Siedlung vom Gütle verschwinden aber sie würden uns damit nicht stressen wollen und ob ich nicht eine Idee hätte wo wir ihn legal platzieren könnten?
Mir kommt sofort Michels (dem Vorsitzenden des RMC-Reutlingen) Angebot in den Sinn – der sogar meinte ob ich nicht lieber sofort mit dem komfortablen Wohnwagen meiner Eltern zu ihnen auf das Moto Cross-Gelände (nur 500 Meter von hier) kommen wolle – mit Strom und sanitären Anlagen.
Nach meinem Anruf bei ihm, freut man sich beim RMC und natürlich auch Ulrike auf den baldigen Bauwagen-Umzug.
Leben weiß und kann!

Nachdem ein lieber Angestellter des 600 m entfernten Umweltbildungszentrums Listhof wie versprochen mit dem Traktor kommt, bugsieren wir den Bauwagen die 1,5 km auf dem engen „Serpentinensträßchen hinunter zur Crossstrecke des RMC Reutlingen.

Meine TolleTrolle Monia und Björne kommen auf Tagesbesuch.
Nach dem Outdoor-Grill-Mittagessen gehts zur Crossstrecken-Erkundung – was für Papa 1982/83 und 1989/90 zum Moto-Cross-Training auf 2 und 3 Rädern gut war, wird für uns nun zum Barfußpark.

Ob Tauch“fahrten“ oder Sprunghügel – wir lassen’s so richtig krachen – wie ich1982/83 beim Training zur 500-er Meisterschaft und 1989/90 mit dem Seitenwagen.

Mit trocken sauberen Füßen statten wir dann dem nahegelegenen Listhof einen Besuch ab, um uns danach wieder am und mit dem Feuer zu vergnügen.
Bis die Mama zum Abholen kommt, testet Björne noch mein Sesselrad.

Zu Fasching schleppt mich mein Freund Philip aus Pfullingen nach Rottenburg, wo ich bei unserer ausgelassenen Kneipentour lange nach Mitternacht kurz mit der netten Carmen aus Freiburg ins Gespräch komme…

Nachdem ich von Ulrike den Bauwagen gekauft und auch hier ein Doppel-Stockbett eingebaut habe, kommen Monia und Björne übers Wochenende – und haben viel Freude mit Björnes Klassenkameraden beim Baden im anliegenden Bach.

Nach sehr nettem Messenger-Chat mit Carmen bis nach Mitternacht, bei der sich herausstellt dass sie Bauwägen, und Gitarrenlieder am Lagerfeuer liebt und momentan nur 4 km von meinem Bauwagen entfernt wohnt, bringt sie mir am nächsten Nachmittag meine beim Fasching verlorene Mütze…
und dann kommen wir uns nach Spaziergang mit anschließendem, freudigem Grill- und Gitarrenabend am Lagerfeuer vorm und der Doppelbett-Nacht im Bauwagen auch körperlich sehr nahe…

An Karfreitag besuchen wir via Mitfahrzentrale Carmen’s Studienfreund in Köln und wollen trampend zurück trampen:
On the (hitchhike) road again – für mich nach 32 Jahren (https://www.facebook.com/media/set/…) – für Carmen ist es Tramp-Premiere.
100-tausende Vorhängeschlösser von liebenden Paaren an der Rheinbrücke zum Kölner Dom – unseres kommt dazu…
Carmens Wiedersehen mit Sebi, dem Studienkollegen, ist eine Riesen-Freude – auch für mich.
Nach langem Tramp-Warten nimmt uns der liebe Benni mit und für uns die idyllische Rheinstraße bis zum Drachenfels in Königswinter mit Abendessen auf dem Restaurant-Schiff.
Nach Bergtour beziehen wir unser Leichtgewichts-Panorama-Hotel am Drachenfels.
Nach leichter nächtlicher Störung durch Trink-Kumpels und Panorama-Frühstück lässt Carmen Seifenblasen über den Rhein fliegen.
Der liebe Jonas nimmt uns nicht nur mit sondern zeigt uns auch noch die Drosselgasse in Rüdesheim und ein Nachtlager am Rhein bei Bingen – doch die müde Wildkatze zieht als Nachtlager den Ur-Wald dem Rheinufer vor – mit Katzenwäsche nach romantischer Wein-Nacht.
Obwohl Carmen inzwischen ein Profi-Tramp ist, warten wir nach Nachtlager in der Anlage des Mainzer-Kanuclubs fast 12 Stunden auf die letzte Tramp-Etappe in und um Mainz herum.
Nachdem uns die liebe Birgit zur Autobahn-Raststätte bei Wiesbaden gefahren hat, nimmt uns die liebe Isabelle bei ihrer Nacht-Fahrt gen Italien um 23 Uhr nach Stuttgart mit – fast wären wir nach Italien gefolgt, wenn Carmen nicht ihre Bachelor-Vorbereitung bei Bosch hätte…

Nach 4 Std. Schlaf im Stuttgarter Flughafen gehts mit dem Frühbus nach Reutlingen – und somit kommt Carmen auf den letzten Drücker noch rechtzeitig zu Bosch.
Leben weiß und kann habe ich ihr in ihrer verständlichen Verzweiflung am Vorabend immer wieder ans Herz gelegt.

Zurück im Bauwagen genießen wir das Lagerfeuer – wenns sein muss auch unterm Schirm.
Der RMC hat ein riesiges Festzelt aufgebaut für das Deutschland-Harley-Treffen und wir 2 übernachten darin als Nachtwache.
Wenn wir nicht am Lagerfeuer Abendessen gehts auf unser Bänkle überm Berg des ehemaligen Panzergeländes.

Motorroller-Tour zu den Freunden Michael und Frau in Wüstenrot sowie den Stiefels (ehemalige Reisegäste) in Rudersberg, bei denen wir meinem 50. Geburtstag feiern und zu Sandra in Besigheim und zu guter Letzt zur Familie meines Bruders Uli nach Zaberfeld.

Vom Bauwagen machen wir Ausflüge zu Carmens Heimat bei Freiburg, zu Studienfreunden in Gengenbach und mit den Kids zu meinem Eltern nach Aidlingen – wo der 1. Mai-Scherz über „die Bachscheisser“ wegen Orginalität noch immer an Ort und Stelle verbleiben darf.
Mit meinen Eltern besuchen wir einen Auftritt meines Freundes und ehemaligen Chefs mit seinen Skiffle-Ramblers (https://www.youtube.com/watch?v=tjLcqwFrfeo)
Aber am Besten gefällt es dem „Wusale“ am Lagerfeuer vorm Bauwagen.

Da Carmen nun mit der Bachelor-Ausbildung bei Bosch fertig ist, muss sie die Bosch-Wohnung räumen und zieht zu einer Freundin nach Eningen.
Um nicht das Verkehrs-Nadelör Reutlingen zwischen uns zu haben, suche ich nach einem Platz für den Bauwagen in und um Eningen – und werde WUNDERnsam zu einem Aussiedlerhof im Arbachtal geführt, wo Harald Schäfer und seine Frau regelrecht auf mich gewartet zu haben scheinen.

Ein letzter Besuch von meinem Freund Philip aus Pfullingen und ein letztes Mal vom RMC aus zu unserer Neckar-Insel bei Kirchentellinsfurt und dann ist es so weit.
Mit einem von Harald’s älteren Traktoren geht es auf die 9 km auf Neben- und Feldwegen um Reutlingen herum gen Schäferhof.
Carmen sichert mit ihrem roten Polo den sperrigen Transport von hinten ab und sammelt das Brett ein das ich unterwegs verliere – einzig das Ofenrohr kann sie nicht vor dem tiefen Ast retten, den ich übersehen habe.

Am Schäferhof bei Harald, seiner Frau und seinem Sohn Manuel angekommen, beziehen wir einen idyllischen Platz am nördlichen Ende des riesigen Milchkühe-Bauernhofs – mit Ausblick zum Achalm-Berg, übers Arbachtal und zum Mädlesfels – und schon ein paar Tage später zu Fronleichnam kommen die Kids übers lange Wochenende auf Besuch.

Besuch des alljährlichen, traditionellen Stocherkahnrennens auf dem Neckar in Tübingen und danach Baden und grillen im Neckar bei Kirchentellinsfurt.
Freudige-Idylle – vorm und im Bauwagen.

Motorroller-Ausflug zum Mädlesfels von wo man einen genialen Ausblick über den Schäferhof, Eningen, Reutlingen und sogar bis Tübingen hat.
Duschen, Frühstück und Grillfeuer-Abendessen vorm Bauwagen – auch hier echt Bauwagen L(i)eben eben.

Die Kids machen Bauwagen-Ferien auf dem Bauernhof und bringen sich beim Futtern der Kühe und tränken der Kälber hilfreich ein.
Als Höhepunkt zum Abschluss sogar noch das Erlebnis einer Kälber-Geburt.

Auf vielfachen Wunsch der einzelnen Dame geht`s mit dem Schwerlast-Töff nach Lappe-Schlappe-Land – auch wenn es temperaturmäßig für die Fahrt eigentlich schon zu kühl ist sowie der hoch- und breitgestapelte Roller ohne uns schon fast am Gewichtslimit ist.

Hier die 3 Monate (vom Herbstsommer bis vor Mittwinter) mit Carmen in Lappland: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.3856278964461024&type=3
Nach knapp 3 tollen Monaten in Lappland (mit Sommer und Wintererlebnissen) mussten wir unsere geplante Lappland-Weihnacht plötzlich abbrechen, da Silvia in eine Klinik musste und mich bat, ein paar Wochen bei den Kindern in Deutschland zu sein.
Obwohl am Tag unseres Rückfluges Carmen`s Vater auch plötzlich wegen einer Herzoperation in eine Klinik musste, lies Carmens Enttäuschung nicht richtig nach.
Ein paar Wochen später entscheidet sie sich dann doch, von ihren Eltern zu den Kids und mir (zurück) zu kommen.
Als Silvia Ende Januar wieder aus der Klinik zurück ist, kehren wir zum Bauwagen zurück und genießen uns und den Winter am Rande der schwäbischen Alb.

In den Faschingsferien kommen Monia und Björne und wir genießen zu viert die Zeit im und um den Bauwagen.

Lange schon planen wir eine Wandertour zum und Übernachtung auf dem Georgenberg bei Pfullingen, den wir bei so manchem Sonnenuntergang vom Bauwagen aus bewundern.
Nach den 7 km vom Bauwagen zum Gipfel, genießen wir unser Abendessen beim genialen Rundblick über Pfullingen, Reutlingen, Eningen und den Albaufstieg – aber als die Sonne untergegangen ist wird es empfindlich windig und kühl.
Dass es in der Nacht gefriert stört die geniale Aussicht hinauf zum Sternenhimmel und hinunter in das Lichtermeer um uns herum nicht.
Erst lange nach dem unvergesslichen Sonnenaufgang über der schwäbischen Alb, nachdem uns die Sonne etwas aufgewärmt hat, schälen wir uns aus den Schlafsäcken.

Seit Carmen ihre Bachelor-Arbeit gut abgeschlossen hat, begleitet sie mich bei meinen Hilfsdiensten für den Schäferhof – wie z.B. Äpfel für den Hofladen in Kirchheim am Neckar zu holen (wobei ich manchmal auch die Kids und meinen Bruder in Zaberfeld besuche.
Öfters mal kommt Besuch von Carmens oder meinen Freunden und Bekannten.
Vor Ostern lassen wir Eier für den Hofladen auf der Schwäbischen Alb färben und helfen auch dort mit.

Da Carmens Bewerbungen bisher erfolglos sind und ihr die Bauwagendecke auf den Kopf zu fallen scheint, enscheiden wir uns für eine ziel- und zeitlose Tramptour und starten am 1. Mai gen Osten (zuerstmal mit dem Fernbus zu meinen Freunden südlich von Wien, die ich das letzte Mal nach meinem WUNDERnvollen Motorradunfall 2010 besucht hatte…



Nachdem ich mit einem polnischen Trucker in 9 Tagen von Armeniens Hauptstadt Eriwan bis Budapest zurück komme und dann über Nacht (in der ich fahre) mit einem Franzosen die restlichen 1000 km, bin ich am 3. Oktober bei den Kids in Leonbronn – 8 Std. nach Monias 10. Geburtstag.
Im November besuche ich zuerst meine Eltern und radle dann vollbepackt mit meinem Sesselrad durch den Schönbuch zur Wagenburg in Tübingen von wo ich nach einer Nacht bei meinen Freunden zu Carmens Bauwagen (hatte ihn ihr geschenkt als sie die Tour und mich verlassen hatte) auf dem Schäferhof weiterradle um dort zu wohnen solange sie ihn nicht braucht.
Carmen schaut mit ihrem neuen Freund auch mal vorbei und an Weihnachten, das ich wie 2012 und 2013 wieder am Lagerfeuer vorm Bauwagen feiere, kommen meine Eninger Freunde Akan und Racit (denen ich immer wieder mal in der Sportheim-Gaststätte aushelfe) mit Bier und Pizza und gesellen sich eine Weile am Lagerfeuer zu mir.
Über den Jahreswechsel sind Monia und Björne bei mir und wir bekommen ein Silvesteressen in Akans Sportheim.

Einmal Mitte Januar wache ich schon um 3.30 Uhr auf – erst als die Hände beim Lesen sofort empfindlich kalt werden, bemerke ich die Eisschicht innen an den Bauwagenfenstern – die 4 Bettdecken haben guten Dienst geleistet!
Halbnackt mache ich Feuer im kleinen Ofen und wage mich so zum Entleeren der Blase auf die Wiese – was für eine enorme Energie die klirrende Kälte hat, und mit dem Blick in den kristallklaren Sternenhimmel überkommt mich ein tiefes Liebesgefühl zu Mama Erde und am natürlichen Sein.
Zurück im Bauwagen kriecht die Wärme vorm Ofen ganz allmählich in meinen Körper und löst ein Wonnegefühl der Dankbarkeit in mir aus.
Es wird eine der letzten Nächte in diesem Bauwagen sein, denn Anfang Februar fliege ich auf Silvia`s Wunsch mit ihr und den Kids zu Beginn der Faschingsferien nach Lappland, da sie nicht alleine im Haus wohnen möchte.
Wie 2012, als ich durch Silvias Wunsch von Lappland zu einem Bauwagen kam, ist sie jetzt mein Zeichen zur Rückkehr vom Bauwagen in meine mir 1991 zugefallene Wahlheimat.

Was dann das Leben Angang Mai von Lappland aus mit mir vor hat lässt die 3 ungeplanten Jahre im Bauwagen und die ungeplante Tramptour geradezu langweilig erscheinen…


Die WUNDERnvolle, ungeplante Radtour
Unser unglaublicher Weg.pdf

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