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Erfahrungen

nur Verschwörungs-Wahn?…

…aber auch die „Tourist-Police“ scheint mit Xiaos Familie zusammenzuarbeiten

Hier zur gesamten Radtour

Xiao und ich sollen ein Taxi nehmen nach Colombo zur Internationalen Polizei, während die Familie samt Arosha im Auto des (angeblichen) Botschafts-Beamten mitgenommen wird – als bräuchten sie Zeit um die aus dem Ruder gelaufene, geplante Entführung zu besprechen – wieder mein Verschwörungswahn?!
Bei der Touristpolice angekommen müssen wir längere Zeit auf Xiaos Familie und Arosha warten, die dann ohne den „Botschaftsbeamten“ kommen – wo waren sie noch so lange und warum?
Als wir alle vorm Polizeichef sitzen erfahren wir, dass Xiaos Familie schon seit einer ganzen Woche über unserem Zimmer in der Schule wohnt und dass Arosha letzte Nacht plötzlich wegen uns entschieden hatte sie auszuquartieren!
Der gestohlene Pass! – die Haustüre in der Nacht!
Ich denke, dass man geplant hatte Xiao am Vorabend ganz easy zu entführen während sie in der Schule alleine ist solange ich, wie ausgemacht, Lakshita das Motorrad ans andere Stadtende zurückbringe.
Da aber Lakshita selbst zur Schule kam und ich deswegen immer in Xiaos Nähe war, hat man für den heutigen Morgen umgeplant und deshalb die Familie mitten in der Nacht schon ausquartiert.
Nun behaupten Xiaos Familie und Arosha vorm Polizeichef, dass es zum Kampf kam, als Xiao am Morgen mit ihrer Familie mitgehen wollte und ich sie dann alle wortlos angegriffen und brutal daran gehindert hätte.
Ich sei es also gewesen, der Xiao schlussendlich so zugerichtet hätte! Worauf der Polizeichef ganz gelassen zur empörten Xiao meint, dass jetzt Aussage gegen Aussage stünde und wenn sie nicht wolle, dass auch ich ins Gefängnis komme, solle sie die Sache einfach vergessen, worüber ich froh bin – es wäre schlimm wenn Xiao ihre Familie wegen deren Verbrechen/Not ins Gefängnis schickt!.
Zu den Eltern meint der Polizeichef, sie hätten Xiao in Ruhe zu lassen und auf meinen Einwand hin zu Arosha, dass sie uns natürlich wegen unseres Gepäcks in die Schule zu lassen habe!?!
Er verabschiedet sich von Xiao und mir und während wir mit dem Taxi zurück zur Schule fahren, um unser Gepäck aus unserem Zimmer zu holen, bleiben Arosha und die Eltern noch bei ihm!?
Was haben sie noch ohne uns miteinander zu besprechen !?!
Wieder nur mein Verschwörungswahn?Zurück in Piliyandala ist es schon dunkel als Aroshas Bruder uns etwas unentschlossen in den Schulhof lässt. Als er uns, am Tor auf dem Steinboden sitzend, etwas zu essen bringt und sieht wie Xiao zugerichtet ist, sagt er angetrunken unter Tränen immer wieder, dass es ihm so sehr leid täte, er sei während des brutalen Kidnapp-Versuchs auch total verzweifelt gewesen, hätte uns aber nicht helfen können, da seine Schwester ihn, wie auch alle anderen hier, total kontrollieren würde und er uns deswegen ohne Aroshas Einverständnis jetzt auch nicht zu unseren Sachen in unser Zimmer lassen könne.
Also gehen wir (Xiao barfuß unter Schmerzen) zur Polizeiwache um den gestohlenen Pass anzumelden.
Doch der Officer meint es bräuchte kein Protokoll!
Wir sollten zurück in die Schule gehen, dort hätte Xiaos Familie ihren Pass und auch unsere Smartphones!?!
Ich glaube nicht recht zu hören (woher weiß man das hier?) und erwidere nur laut: „aber doch wohl nicht ohne Polizeiverstärkung“ – was einen höheren Officer aufmerksam macht.
Er bittet uns zu sich und wir erzählen ihm die ganze Geschichte. Er scheint unsere Not wirklich zu verstehen und verspricht uns zu helfen.
Als er meint, hier seien wir in Sicherheit erzähle ich ihm die Sache mit der Morddrohung der Mutter und der Pistole vor einigen Stunden auf seiner Wache – was ihn natürlich total entsetzt!
Er schickt 2 Polizisten mit uns zur Schule. Arosha ist inzwischen zurück von der „Touristpolice“ – von Xiaos Familie (wahrscheinlich wie schon am Vortag im Obergeschoss versteckt) ist wieder nichts zu sehen.
Nur widerwillig lässt Arosha uns auf Polizeibefehl in unser Zimmer, wo Chaos herrscht!
Xiaos Smartphone ist nun auch verschwunden und meine externen Festplatten (Bild- und eMail-Speicher) zerstört – der Laptop daneben allerdings (noch) unangetastet – wir scheinen jemand gestört zu haben, aber leider ein klein wenig zu spät zu kommen!
Als wir zusammengepackt haben und unter Polizeischutz mit allem Gepäck die Schule verlassen, ruft Arosha Xiao nur höhnisch zu: „was willst du, das war deine Familie, du bist ja selbst schuld wenn du ihnen nicht folge leistest!“
Zurück in der Polizeiwache berichten wir dem aufgebrachten höheren Officer. Etwas später steht plötzlich Arosha vor ihm und die beiden haben ein lautes Wortgefecht?!?
Er schickt nochmals 2 Polizisten zur Schule – aber diese kommen nur mit leeren Händen zurück!
Als der höhere Officer nach Hause gegangen ist, werden wir wieder weniger hilfevoll behandelt.
Nachdem wir nochmals vergeblich versuchen den gestohlenen Pass anzuzeigen (wir sollen morgen wiederkommen wenn Interpol da wäre) verstauen wir unser großes Gepäck im Büro des höheren Officers und verlassen um Mitternacht total erschöpft die Wache.
Erst nach längerer Suche zu Fuß finden wir noch ein offenes kleines Hotel mit freiem Zimmer, unweit der Wache aber leider auch nahe bei der Schule.


Da Xiao nach einer kurzen und unruhig-schmerzvollen Nacht total erschöpft ist, schleiche ich mich am frühen Morgen alleine an der Schule vorbei zur Wache.
Hier treffe ich auf den gestern so hilfsbereiten, höheren Officer der jetzt wie ausgewechselt scheint – kühl und ohne jegliche weitere Hilfsbereitschaft!?
Wieder mein Verschwörungswahn?! – der Schock müsste doch langsam abgeklungen sein?!
Während ich auf Interpol warte, bitte ich mehrmals vergeblich von hier aus die deutsche Botschaft anrufen zu dürfen.
Plötzlich kommt ein Mann und will mit Nachdruck von mir wissen, wo meine Freundin sei?
Wer er sei frage ich und er erwidert, da er Interpol sei, habe ich ihm Folge zu leisten!? Als ich ihm energisch entgegne wir könnten zusammen zu Xiao gehen, aber sagen würde ich es ihm auf keinen Fall, droht er mir und verschwindet dann wütend!
Später kommt ein junger Polizeibeamter und fragt mich, ob ich mit meiner Freundin sofort das Land verlassen würde, wenn wir ihren Pass und unsere Telefone zurückbekämen!?!
„Aber sehr gerne doch!“ ist meine abrupte Antwort – er meint ich solle warten und verschwindet auch auf nimmer Wiedersehen.
Nach wie vor erklärt sich niemand auf der Wache bereit, mich die deutsche Botschaft anrufen zu lassen.
Was um Lebens Willen soll ich tun?! Nun gänzlich hilflos! – Xiao körperlich und seelisch misshandelt und ohne Pass – keine Telefone mehr – und unsere Visa laufen in zwei Tagen ab.
Da sitze ich nun auf einer Bank vor der Polizeiwache – gänzlich rat- und kraftlos!
„Du weißt wie, warum und wann – aber du weißt auch, dass mir langsam die Kraft ausgeht“ sage ich gedanklich zum Leben!
Plötzlich fragt mich ein von der Straße kommender Mann in Zivil, ob er mir irgendwie helfen könne?!
Obwohl ich mir bewusst bin, dass es eine Falle sein kann, vertraue ich ihm da ich sein Herz spüre!
Unter Freudentränen antworte ich ihm, er könne sich nicht vorstellen, wie sehr meine Freundin und ich genau jetzt Hilfe bräuchten – einen Engel wie ihn!
Als er sich neben mich setzt, schildere ich ihm kurz alles. Dann hilft er mir Xiaos „verlorenen“ Pass anzuzeigen und lässt mich mit seinem Handy auch noch die deutsche Botschaft anrufen, nachdem ich auf der Visumstelle niemand mehr erreicht habe – Freitag nach 12!
Der Mann von der Botschaft sagt mir, dass in unserem extremen Fall zwei bis drei Tage Visum-Verspätung kein Problem wären und für uns deshalb, mit der Polizeibestätigung des verlorenen Passes, die Visumverlängerung am Montag oder Dienstag problemlos machbar sei!
Man könne mir momentan aber nicht helfen, da mein Pass ja noch da wäre und er momentan, trotz der tätlichen Angriffe und der Morddrohung, keine ernste Bedrohung für mich sehen würde – und für Xiao sei natürlich die chinesische Botschaft zuständig!
Der Engel meint er hätte ein Tuk-Tuk-Taxi (Motorrikscha) mit dem wir jetzt zuerst meine Freundin holen, dann Essen besorgen und nach einem gebrauchten Telefon für uns schauen würden.
Als er uns später mit Essen und einem gebrauchten Smartphone wieder im Hotel abgesetzt hat, bemerken wir, dass mehr und mehr neugierige Nachbarn dort auftauchen!
Deshalb rufen wir ihn an und obwohl er eigentlich keine Zeit hat, bringt er uns mit allem Gepäck die 20 km zu unserem Resthouse nach Panadura nachdem wir auch meine komplette Rad-Ausrüstung (die noch im Hotel in Moratuwa lagerte) geholt hatten. Wir denken/hoffen, dass wir das Resthouse vor Arosha und ihrem Clan sowie Armand nie mit Ort und Namen erwähnt hatten,
Unser Engel meint, wir sollen sehr vorsichtig sein und besser niemand von unseren Erlebnissen berichten, um die Menschen nicht zu verängstigen.
Das junge Betreiber-Paar in unserem Resthouse lassen wir glauben, Xiao wäre bei einer kleinen Bergtour leicht abgestürzt.

flüchten zurück ins Resthouse…

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