ungeplant und wundernvoll wie auch die Tramptour bis Iran sowie die Radtour bis und durch China
Wie recht eine medial begabte Bekannte
(erwiesene„Seherin“ und „Heilerin“ in der Schweiz) doch hatte, als sie mir irgendwann nach dem Weggang meiner Familie anvertraute: „Dein Weg wird nun ein paar Jahre alles andere als leicht und sofort verständlich sein, aber es ist eine gnadenvolle Ausbildung GOTTES in bedingungsloser Liebe.“
(Sie ist tief katholisch – für mich passt LEBEN besser)

Vor 2 Wochen bin ich auf Wunsch meiner Frau Silvia (die mich ein halbes Jahr zuvor mit den Kindern in Richtung Deutschland verließ) aus Lappland zu ihnen nach Tübingen gekommen „um für die Kinder da zu sein, damit sie auf Srminar gehen könne und weil ein gemeinsamer Heilig Abend doch für die Kinder schön wäre“, meinte sie.
Mein deutliches Zeichen vom Leben, dass es nun Zeit ist, die Kinder wiederzusehen.
Nachdem zeitweilig auch Silvias neuer Freund aus der Schweiz da wohnt, sie öfters gereizt und provozierend zu mir ist und mich ein paar Tage zuvor wissen ließ, dass sie Heiligabend mit den Kindern bei ihren Eltern (verständlicherweise ohne mich) verbringen würde (was ich verstehen und weil dem Leben vertrauend akzeptieren kann) frage ich mich wie lange das Leben mich wohl noch hier wohnen lassen möchte.
Irgendwie habe ich eine Intuition für die nur 5 Gehminuten entfernte Wagenburg (Menschen die dort gemeinsam in Zirkus- und Bauwägen leben).
Nun, am frühlingshaften Heiligen Morgen, mache ich mit unserer 7-jährigen Tochter Monia (der ich nach meiner Ankunft auf WUNDERNvolle Weise helfen durfte Mamas neuen Freund akzeptieren zu können) einen Spaziergang durch den Wald hinauf in Richtung Schwäbische Alb.
Als wir oben aus dem Wald herauskommen, erwartet uns ein sagenhafter Fernblick über die Alb und ein einzelner mit bunten Stoffbändeln geschmückter (?!?) Obstbaum mitten auf einer großen Wiese zieht uns magisch an.
Lange sitzen wir aneinandergeschmiegt unter diesem Baum und spüren beide freudig eine WUNDERnvolle Energie – es ist als ob unsere ungewollte und für Monia furchtbare, weil unverständliche Trennung hier nun heilen darf.
Leben sei Dank hatte ihr 2 Jahre älterer Bruder Björne (der irgendwie besser mit der Trennung zurechtzukommen scheint) keine Lust auf Spaziergang.
Auf dem Nachhauseweg hinunter durch den Wald, kommt uns ein Mann mit einem Kinderwagen entgegen, bei dem ich ein besonderes Gefühl habe?!
Als wir uns freudig grüßend begegnen meint er, er habe schon von weitem eine so tolle Energie gespürt, dass er mich jetzt einfach ansprechen muss!
Während unseres herzlich tiefgründigen Gesprächs über Gott und die Welt
meint er, ich müsse wegen meiner Ausstrahlung und meinen Gedanken
unbedingt seinen Sohn treffen, der da unten in der Wagenburg mit seiner Lebensgefährtin und den 2 Kindern in einem Bauwagen lebe.
Da die Wagenburg auf unserem Weg liegt, schlendern Monia und ich durch die Wege der vielen Zirkus- und Bauwägen und treffen plötzlich „zu-fällig“ auf Rob der am Holzspalten ist.
Nachdem er offen interessiert erfahren hat, warum ich aus Lappland kommend mit meiner Tochter plötzlich vor ihm stehe, lädt er mich für den Heiligen Abend ans Lagerfeuer mit seiner Familie vor deren Bauwagen ein, damit ich diesen nicht allein verbringen müsse.
Es wird eine unvergessliche Heilige Nacht am Lagerfeuer mit Rob, seiner Lebensgefährtin Lili, ihren 2 Kindern und seinen Eltern.
Nach kulinarischen Grill-Köstlichkeiten, Liedern zu meinem Gitarrenspiel und offenem Austausch über unsere Leben sind wir uns fröhlich alle einig, dass sich wohl so die Hirten in Bethlehem gefühlt haben müssen 🙏
Am nächsten Morgen, als ich mit Björne und Monia die Kids besuche, meint Lili, dass sie meine Situation mit meiner Frau, den Kindern und ihrem neuen Freund in einer Wohnung die halbe Nacht nicht losgelassen habe und sie die Idee bekam, ich könne doch hier in den momentan freien Besucher-Bauwagen ziehen, um Abstand von meiner Frau zu haben und doch nahe bei meinen Kindern zu sein.
Da die Kinder mit Silvia den Jahreswechsel bei ihrem Freund in der Schweiz verbringen, beschließe ich zuerst meine Eltern in meinem gut 30 km entfernten Geburtsort Aidlingen zu besuchen (die ich schon mehr als ein Jahr nicht mehr gesehen habe) und dann Anfang Januar von dort aus zur Wagenburg zu ziehen … der Beginn meiner 3 (wilden) Bauwagen-Jahre.

Es wird mir durch Petra (Gremiumsmitglied) der große „Besucher-Bauwagen“ angeboten, den ich nutzen könne, bis Duschan, der Besitzer, in ein paar Wochen aus Tschechien zurückkäme. Gegenüber steht ein kleiner, verlassen und heruntergekommen wirkender Wagen und als ich frage was mit diesem sei, antwortet die nette Petra, dass man mir dieses verrottende, dreckig-stinkig-faulige Teil nicht anbieten wolle, da bei der letzten Übernachtung der Gast nach nur einer Nacht mit Ekel reißaus genommen hätte!
Bei der von mir gewünschten, sofortigen Innen-Besichtigung spüre ich deutlich, dass dieser alte, kleine (6 qm) Holzwagen auf mich gewartet hat.
Ich verspreche, ihn wieder auf Vordermann zu bringen und darf auf jeden Fall mal bis zum Gremium-Entscheid bei der nächsten Sitzung Ende Januar (mit evtl. Aussicht auf längeres Gast-Wohnrecht) drin wohnen.
Als ich am Abend auf dem ehemaligen Bett in meinem Schlafsack liege habe ich das wunderbare Gefühl angekommen zu sein – und trotz der kalten, schweren Luft schlafe ich so dankbar ein, dass mich nicht einmal das nahe gepolter und die wütenden Schreie aus meinem Frieden bringen können.

Als er mich sieht fragt er mich mit quäkender Stimme: Ah, bist du der Neue?
„Ja“, antworte ich „hoffentlich störe ich nicht?!“
„Nein – ganz gute Energie“ meint er, auf sein Moped konzentriert.
Das ist also mein „gelinde gesagt sehr eigentümlicher“ direkt angrenzender Bauwagen-Nachbar Mino, vor dem mich Petra indirekt vorgewarnt hat – so ver-rückt, dass er meine tolle Energie spürt Wieder spüre ich, dass mich das Leben an den richtigen, notwendigen Platz geführt hat.

Das obere Bett, der Kanonenofen und die Rohre sind schon eingebaut.
Nun ist das Doppelbett an der Reihe – nicht ahnend wie benötigt es noch werden sollte

Wäre doch gelacht, wenn (Frange)man(n) den schnuckeligen Bauwagen nicht auch kuschelig bekommen würde – bei seiner Hausumbau-Erfahrung mit der LappeSchlappe „Hütte“



Einzig Nee, den herzlichen, sehr sozialen, japanischen Nachbar im einzigen Wohnhaus der Wagenburg treffe ich täglich auf seinem Weg ins Stadtzentrum um als Ball-Straßenküstler sein Leben mit der lieben, ostdeutschen Annemarie finanzieren zu können.
Mit ihm habe ich seit dem ersten Tag hier eine starke Verbindung und Mino liegt uns beiden sehr am Herzen – von ihm (und seinem anscheinend bisherigen, häufigen „Psycho-Krawall“) ist, seit ich hier bin, außer bei seinem täglichen Milchholen bei den Wagenburg-Kühen, nichts zu sehen und zu hören.
Also alles WUNDERnvoll – Leben weiß und kann.

Öfters mal Zigaretten-Plausch mit meinem tschechischen Bauwagen-Nachbar (und Freund) Duschan und mit der lieben Lili mit ihrem kleinen Sohn sowie passierenden Bewohnern des französischen Viertels, wo sich ein paar Bewohner leider wegen der schreienden Pfaue und des Rauches der Wagenburg aufregen – vielleicht als Ventil für den extremen Krach und Gestank der 4-spurigen Bundesstraße die auf der anderen Seite des ehemaligen Armee-Viertels quasi fast durch die Häuser verläuft.

Für meine Bauwagen-Premiere habe ich einen ungewöhnlich kalten Winter erwischt und darf so gleich das Spezielle daran voll auskosten – einschlafen mit oft mehr als 40 Grad Plus (als ich mich endlich daran gewöhnt habe) und Aufwachen unter 10 Grad Minus – kein Wunder sagt man, dass Bauwagenmenschen nur sehr selten krank würden – gratis Sauna jede Nacht – ich hatte schon die letzten 30 Jahre keine Erkältung mehr




Spiegelei soll es heute geben – und wenn Ofen und „Hütte“ glühen bis die ungeplant gefrorene Rohware endlich genießbar ist


Dabei darf ich eines Nachmittags eine wundersame und -volle Erfahrung machen!
Ein junger, schmächtiger Bekannter aus der Wagenburg taucht plötzlich vor Anjas Laden auf und provoziert einen betrunkenen Bär von Mann so sehr, dass dieser ihn, total außer sich, am Kragen packt. Anja sprintet aus dem Laden und ich kann sie, in ihrer Panik, gerade noch davon abhalten, in diese explosive Auseinandersetzung einzugreifen… in auswegslosen Hilfs-Not sende ich gedanklich all meine Liebe an die Beiden in ihrer eskalierenden Situation … plötzlich lässt der Bär unseren Wagenburg-Bekannten los und meint sich mir zuwendend, hier spüre er Weisheit. Dann kommt er auf mich zu … und nimmt mich mit gütigem Blick aus glasigen Augen ganz herzlich in seine Pranken, gibt mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und sagt leicht lallend unter Tränen: „weißt du, ich war im Krieg und habe endlos viel Leid erfahren, aber Jesus hat mich da durch ein Wunder rausgeholt und dieser junge, zugedröhnte Kerl , zerstört einfach so sein Leben!
Später zuhause meint Anja, der „Bär“ wäre, als ich weg war, plötzlich bei ihr im Laden wieder aufgetaucht und es schiene er würde nach mir suchen!?
Sie fragt mich, was denn da geschehen wäre, dass er so plötzlich friedlich war und mich umarmt und unter Tränen geküsst hätte?
Mit meiner Erklärung kann und/oder will sie leider und wahrscheinlich bis zum heutigen Tag, nicht umgehen


Nachdem Anja von ihrer Chefin (schweren Herzens) gut 2 Wochen freibekommen hat, können wir im beginnenden Frühlingswinter zu meinem Haus an den nördlichen Polarkreis reisen.

Ob Spaziergang im Schneemobil-Overall, Sonnenbad auf Rentierfell, Tourenski oder übers Eis ums Inseldorf…






Nun hat ihr Arzt auch noch eine schwere Schilddrüsen-Krankheit bei ihr festgestellt durch die sie so in Angst gerät, dass sie nicht mehr richtig schlafen kann!
Nachdem ich sie etwas beruhigen kann als ich ihr klarmache, dass es kein Problem ist für mich sie zu spritzen falls sie diese nun ständig bräuchte.
Eines Morgens fragt sie mich total aufgelöst und übermüdet, was ich zu einer Operation denke!
Als ich ihr ganz in Ruhe/Liebe erkläre, dass ich irgendwie spüre es wäre etwas anderes, unproblematisches, was nicht operiert werden müsse, rastet sie total aus, schreit mich in ihrer Not an: „Du glaubst wohl du bist Jesus!“ und verschwindet auf nimmerwiedersehen.
Mehrere Tage weiß ich nicht wo sie ist, aber spüre ihren Hass auf mich.
Da mir Anjas Hass sehr unter die Haut geht, bin ich jetzt ganz besonders froh über Ablenkung durch Besucher, wie den Nachbar und Freund Andi, der öfters zum Rauchen und Reden vorbeischaut.
Ganz besonders erfreut mich sein Sohn Defi, der sich immer gerne vorm Bauwagen auf meinem Schoß an mich schmiegt.
Natürlich auch über den regen Verkehr der anderen 2- und 4-beinigen Passanten – hier an der Kundabunt-Haupt“straße“.
Auch mein geistiger Bruder Rob (der mir mit der Lagerfeuer-Einladung an Heilig-Abend die Wagenburg eröffnete) versucht mich zu trösten.
Zu meiner endlichen, eigenen Ent-Schuldigung berichtet mir die Nachbarin Annemarie, dass ich mir Anjas Wut nicht so sehr zu Herzen nehmen brauche, da sie es anscheinend immer so macht – zuerst total verknallt, zumeist in ältere Männer, dann wahnsinnig verhasst und dann ab ins Kloster!?
Sie tut mir sehr leid – ich werde sie im Herzen behalten.
Später im Sommer lädt mich das Gremiumsmitglied Petra zum Regenbogen-Festival ein und meint beiläufig, dass Anja auch mitkommen würde.
„Meine Anja?! Ist sie nicht mehr so schwer krank?“ wundere ich mich erfreut.
„Mein Gott, weißt du das denn nicht? Es hat sich schon bald nachdem sie von dir wegging rausgestellt, dass es eine Fehldiagnose war?!“ antwortet Petra.
Anjas Hass auf mich blieb und bleibt davon anscheinend unberührt.

Auch die herzliche Bauwagen-Nachbarin Katharina ist gerade wieder mit den Kindern aus Tschechien zu Besuch bei ihrem Mann Duschan, der mit Andi in dessen Firma Lehm-Bauten fertigt.

Um ihm zu helfen (mit sich selbst und den Wagenburgern) plane ich eine Radtour mit ihm. Dass mir Anja gleichzeitig ausrichten lässt, ich solle „ihre Wagenburg-Heimat“ sofort verlassen, sehe ich als Zeichen vom Leben für die Tour.
Man hält meine Idee einer Radtour mit „diesem Wahnsinnigen“ für total verrückt! Aber da Mino wider aller Erwartungen sogar auf die Idee eingeht, starten wir – nach letzten Rückzug-Versuchen seines geplagten Verstandes.
Der nun permanente Kampf mit seinem inneren Schweinehund beginnt bereits beim ersten Alb-Aufstieg direkt hinter der Wagenburg – aber mein Mitgefühl für ihn und die Energie in der Natur sind natürlich stärker


Mino ist jedesmal frustriert wenn wir (durch seine Drogen-Kondition) schieben müssen und vorm zweiten Alb-Aufstieg macht er Sitz-Streik mitten auf der Straße!
Als ich nach 15 Tages-km und 200 Höhenmetern in Gönningen nach einem Zeltplatz am See frage, erkennt Mino in einem freakigen Passanten Jürgen, einen Bekannten aus alter Zeit, der uns zum Grillen und Übernachtung in sein Einzimmer-Häuschen einlädt.
Nach einer unruhigen Nacht (bei der der herzliche Jürgen, der selbst traumatisiert scheint, mit Minos Psychose nur sehr schwer umgehen kann) und nach gemeinsamem Brunch verabschieden wir uns, obwohl Mino unbedingt bleiben will. Aber Jürgen bittet mich innig, ihn doch mit „diesem Wahnsinnigen“ in Frieden zu lassen – auch wenn er mir gesteht, dass er mich und mein Gedankengut gerne noch ein Weilchen länger um sich hätte. Weniger anzeigen.

Abrupt stoppe ich und schrei ihn fest am Arm packend an: „nun bist du zu weit gegangen, mein Freund – das möchte ich kein zweites Mal von dir erleben müssen!“
Nun ist er selbst so erschrocken über meine Reaktion auf sein menschenverachtendes Verhalten, dass er wie von Sinnen davonradelt und in der Stadt nicht in Richtung Tübingen abbiegt.
Mehr als 2 Stunden warte und suche ich vergebens nach ihm! Verzweifelt darüber, was er tun und ob er alleine zurückfinden würde.
Dann nehme ich einen großen Umweg durchs Steinlach-Tal, im Falle, dass er dort irgendwo durchdrehend am Straßenrand sitzt oder Leute anmacht, weil er sich verfahren hat.
Als ich endlich am Abend müde und entmutigt in der Wagenburg ankomme, lehnt sein Fahrrad schon an seinem Bauwagen – er selbst ist wieder, wie die letzten Jahre schon, in seinem Bauwagen-Chaos verschwunden.
Ich weiß nicht was ich tun soll und sende ihm gedanklich all meine Liebe.
Und plötzlich kommt er und bittet mich um Verzeihung – ein wirkliches Wunder, wie alle Umstehenden mir nachher perplex verraten!
Noch am späten Abend packe ich das Rad neu, um früh am nächsten Morgen (wegen Anjas Anweisung) die Wagenburg das Neckartal abwärts in Richtung meines Bruders Uli und seiner Familie (im 130 km entfernten Zaberfeld) zu verlassen.
Nach 60 km besuche ich eine liebe Bekannte und ihre Kinder (ihr Mann und sie waren meine Lappland-Reisegäste) und darf ihr während der Einladung zum Mittagessens „zufällig genau rechtzeitig“ (wie sie meint) aus ihrem verzweifelten Stimmungstief helfen.
Danach geht es durchs idyllische Remstal – mit einem ausgiebigen, energetisch wunderbaren Bad in der Rems, bei dem ich mich wie von Liebe umhüllt und aufladend fühle.



meines Bruder (Profi-Musiker) Uli mit einer seiner Bands im Zaberfelder Seegasthof-Hotel.
Sein Sohn Benjamin (Gitarre und Gesang) und seine Frau Anja (Gesang und Cajon) treten auch mit auf


Nach Absprache mit Papa hab ich seines bei meinem Bruder gelassen.
In Kirchhausen besuche ich meinen lieben Freund Peter (Lappland-Wintertester), bevor es durch Heilbronn (mit Zentrum-Rast am Wasser-Schlösschen) und über den Neckar bis hinauf Richtung Löwenstein geht.




11 Tage und gut 300 km nach meinem Start bin ich zurück in der Wagenburg wo ich schon dringend erwartet werde, da Mino seit meiner Abfahrt öfters regelrecht am Durchdrehen ist.
Um die aggressive Stimmung zu wenden, schlage ich eine Geburtstagsfeier-Überraschung für Mino vor, da ich spüre, dass es nicht an Hass und Verurteilung mangelt, sondern an gegenseitigem Mitgefühl und Verständnis – also an Liebe.



Mit dem Bauwagen-Nachbarn und ewigen Studenten Robert radle ich zu einer Quelle mitten im Schönbuch-Naturpark um dort möglichst viel vom guten Trinkwasser zu fassen. Als Schwertransporter geht es dann die 15 km zurück zur Wagenburg.




Sogar die Freunde vom knapp 2 km entfernten Natursteinpark, mitten im Wald, kommen kurz vorbei (leider nicht auf den Bildern)


Lea kenne ich, da ihre ältere Tochter auch auf der Freien Aktiven Schule geht, weshalb sie mit meiner Frau Silvia befreundet ist und sie manchmal mit ihren 2 Töchtern bei Björne und Monia wohnt, wenn Silvia auf den spirituellen Seminaren mit ihrem Freund ist.

Lea ist auch dort und scheint nicht erfreut über mein Kommen da sie mich vor ihrer abweisenden Freundin lächerlich macht und sich auch vor den anderen wegen unserer „Bekanntschaft“ zu schämen scheint.
Aber wie abwertend sie mich in den nächsten Wochen auch behandelt – ich möchte für sie da sein, wenn sie mich braucht – auch wenn es oft für meinen Ego-Stolz frustrierend ist, sich so ausgenutzt zu fühlen. „Leben/…“ weiß und ihm vertraue ich blind – und nicht unserem Ego-Stolz!
Am Ende des fröhlichen, actionreichen Abends sitzen wir alle in einem großen Kreis ums Lagerfeuer und man meint jeder könnte reihum etwas loswerden das gerade aus dem Inneren kommt.
Als es an mir ist und ich erkläre, dass Jesus für mich gänzlich wertlos ist falls er Gott näher oder mehr Gottes Sohn ist als wir, ist es schlagartig ruhig. Einer meint das bräuche genauere Erklärung!
Als ich meine, dass es für mich keinen Sinn macht jemanden als Vorbild zu haben der komplett andere Bedingungen hat als ich, findet es manch einer denkenswert.

„Da probier mal diesen Spacekeks (wusste bis da nicht mal, dass es so etwas gibt), wenn das Rauchen des Zeugs bei dir schon nicht zu wirken scheint – aber iss mal nur die Hälfte, ist echt stark, so einer hat mich 24 Stunden außer Gefecht gesetzt – und das war keine Freude!“
Er geht weiter und ich denke mir, wenn das Leben mir einen ganzen Keks bringt, nehme ich auch den Ganzen zu mir.
Nach dem Verzehr fühle ich plötzlich für Milch und gehe zu den Milchkannen bei den 2 Kühen, trinke eine Tasse voll und setze mich wieder vor den Bauwagen.
Als ich eine gute halbe Stunde später aufstehen möchte, ist das fast unmöglich!?!
Nur mit enormer Anstrengung gelingt es mir irgendwie noch bis zum Bauwagen eines befreundeten Paares zu gelangen und erkläre ihnen, dass ich einen Spacekeks gegessen habe und möchte, dass sie beobachten was mit mir passiert falls ich mich später nicht mehr daran erinnern könne.
Sie meinen eindringlich immer wieder ich bräuchte keine Angst zu haben, egal was mit mir ist, es könne mir nichts passieren – aber ich habe absolut keine Angst!
So sitze ich bei ihnen unterm Dach zwischen ihren Bauwägen und es ist total verrückt!
Mit sehr großer Konzentrations-Anstrengung kann ich mich immer wieder mal sehr kurzzeitig in das normale Bewusstsein versetzen um dann sofort wieder wegzugleiten – dort hin wo alles sehr sehr friedlich und schön ist – dort wo die Grenzen von Raum und Zeit weg zu sein scheinen.
Während ich bewegungsunfähig auf dem Stuhl sitze sehe ich fantastische Formen und Farben, höre was eigentlich zu weit weg ist und weiß schon was später passieren wird!
Alles um mich herum scheint endlos langsam und wundervoll zu geschehen. Er ist mittlerweile verschwunden und sie rasiert sich in meiner Nähe halbnackt ihre schönen Beine (das verstehe ich unter kurzer Höchstkonzentration) sonst ist es ist als wenn eine abendländische Göttin vor mir tanzt – und das fast ewig!
Als sie später in der offenen Outdoor-Dusche hinter mir duscht merke ich, während einer kurzen Höchst-Konzentration, dass männliche Gefühle und Gedanken aufkommen und ich frage sie verwundert, warum sie jetzt schon den ganzen Tag duscht – ohne die Konzentration empfinde ich alles wertungsfrei (geschlechtslos) sowie zeitlos und unbeschreiblich schön/friedlich.
Plötzlich weiß ich, dass gleich ein Mann kommen für dessen Lüge ich ihn blosstellen werde und bitte sie deshalb mich in deren Bauwagen etwas ausruhen zu dürfen – aber da sie mir nur die Couch hier unterm Vordach anbietet, bleibe ich eben sitzen – akzeptierend was kommen wird.
Später kommt dieser Mann und als er zu meinem befreundeten Paar unehrlich ist, stelle ich ihn schamlos blos – naiv ehrlich wie ein Kind.
Als dann alle Drei weg sind, schleppe ich mich unter größter Konzentration bis zu meinem Bauwagen.
Später bemerke ich, dass mein Freund nach mir schaut und als der Trip nachlässt, frage ich mich wie viele Tage es wohl schon gegangen ist – es waren nur 3 Stunden!
Mein Freund meint später, dass ich eine enorme Energie zu haben scheine und ich ja wirklich keine Angst habe – sie hätten immer gedacht ich würde mit meinem „hab durch mein Vertrauen ins Leben keine Angst mehr“ nur mir selbst und ihnen etwas vormachen!

Meine (noch) Frau Silvia hat mir schon, bevor ich von Lappland kam, mitfühlend von der herzlichen Claudia erzählt, die vor Jahren schon an MS erkrankt ist und deren Töchter auch auf der Freien Aktiven Schule sind. Sie meinte hoffnungsvoll, dass ich ihr vielleicht wegen ihrer schweren Krankheit helfen könne.
Die Krankheit scheint zu stagnieren seit sie im Bruno Gröning Freundeskreis ist und da ich seit ein paar Jahren eine große Nähe zu Bruno spüre, kommen wir uns im Freibad und am Steinlach-Bach in Derendingen näher, wo sie mit ihren Kindern und ihrem „Noch“-Mann (wegen der Kinder und ihrer Eltern) noch in der gleichen Wohnung lebt.
Als ich sie wegen ihrer vielen, überall zuhause hängenden und stehenden Bruno-Bilder frage ob sie aus Bruno nicht vielleicht einen Gott macht, ist sie natürlich entsetzt und zornig auf mich – aber nachdem das größte Bild (das schon ein paar Jahre an der Wand hängt) kurz darauf plötzlich herunterfällt, ist sie für mein Gespür und meine Gedanken etwas offener.

Beim Heimradeln hat Monia noch einen schmerzvollen Sturz, so dass ich alle Hände voll zu tun habe bis ich die 2 gehandikapten Damen zu hause habe.

Da ich tief für die Not des Mädchens fühle, frage ich die Mutter ob ich versuchen dürfe ihrer Tochter energetisch zu helfen – und als sie nach etwas Überlegen skeptisch antwortet „wenn du meinst“ setzt sich die Tochter auch schon auf meinen Schoß. Nachdem meine Hände ein paar Minuten auf ihren Stichstellen verweilen, scheint alles vorüber.
💜 Leben weiß und kann 🙏

Da ich den Film über Bruno (der mir sehr nahe steht) schon seit mehreren Jahren auf meiner homepage habe, ist es, nach dem heruntergefallenen Bruno-Bild ein weiteres Zeichen, dass mit dem Freundeskreis (an den Claudia sich natürlich so hoffnungsvoll hängt) vielleicht wirklich etwas nicht stimmt!
Ich habe schon früher öfters mal gehört und gelesen über deren sektenhaftem Verhalten, dem aber nicht großen Wert beigemessen, da solche Wunder wie bei Bruno natürlich gerne in den Schmutz gezogen werden. Jetzt soll ich bezahlen für meine selbstlose Werbung für Brunos wundersame Kraft und LIEBEvolles Sein.

Claudias Mann war in Panik um seine Kinder und hat natürlich sowieso Probleme mit unserer Beziehung – aber – als ich ihm sofort beim Abdichten der zerschlagenen Fenster helfen kann, verschwindet sein großer Zorn auf mich – Leben weiß und kann


Trotz der überfüllten Hauptsaison finden wir „zu-fällig“ noch einen idyllischen Campingplatz direkt hinterm Deich.



Und wieder (wie bei Lea) versuche ich zu geben was ich kann und die Not zu verstehen – „Leben/…“ weiß




An der Mosel finden wir einen idyllischen Parkplatz zum Abendessen und zur Übernachtung direkt unter unserer Autobahn.

Bei Claudias Roller-Premiere geht es das Neckartal hinauf zum, für seine Riesen-Kuchen bekannten, Schloßcafe in Glatt.

Sogar den Grill samt Gestell schaffe ich mit dem Roller dort hin, um alles vorzubereiten bevor Claudia mit ihren Freundinnen und Kindern kommen.
Als sie endlich verspätet eintreffen, ist zuerst einmal Not angesagt: Vor der Abfahrt in Derendingen hat Claudia in der Küche die Balance verloren und sich mit der Hand auf der glühenden Herdplatte abgefangen.
Sie tut mir so leid, dass ich ihr spontan anbiete durch Handauflegen zu helfen – sie wird kurz zornig aber lässt mich dann machen und nach ein paar Sekunden sind die starken Schmerzen plötzlich ganz weg


Nach der ersten Rast in Freudenstadt warten wir zur Mittagszeit auf die Fähre zur Rheinüberquerung nach Frankreich. Nachmittagsrast und Campingplatz in den Vogesen.
Es wird noch ein langer, ausgelassener Gitarren-Liederabend mit den holländischen Nachbarn vor deren Wohnwagen.


Zurück in der Wagenburg bleibt uns die Erinnerung an das tolle Erlebnis miteinander


Inge und ihre Familie (2011 meine ersten nicht-kommerziellen Reisegäste) statten mir einen Kurzbesuch in der Wagenburg ab und wir gehen gemeinsam Essen in der Gasthausbrauerei „Neckarmüller“ in Tübingens Zentrum.
Im September ist alles, sogar Mino, recht friedlich auf Kuntabunt.
Doch plötzlich, als Claudia und ich gerade vorm Bauwagen sitzen, sagt man mir ich solle sofort zum Eingang der Wagenburg kommen.
Es ist die Polizei die dort auf mich wartet und sofort fragt ob ich eine gewisse Claudia… kenne. Auf meine Bejahung fragt man mich ob ich wisse wo sie wäre.
Erst als sie mir sagen, dass sie mit Verdacht auf Selbstmordgefährdung gesucht werde, führe ich sie zu Claudia vor meinem Bauwagen.
Nun erfahren wir, dass ihr „Noch“-Mann sie suchen ließe weil sie angedroht hatte sich das Leben zu nehmen.
Claudia berichtet nun, dass ihr Mann die 2 Töchter zu ihren Eltern gebracht hätte um ihr somit den Zugriff zu verweigern und im Zorn hätte sie gedroht sich umzubringen.
Die Polizisten sehen ein, dass Claudia zwar in familiärer Not, momentan aber nicht suizidgefährdet ist und verabschieden sich nach einer guten Weile freundlich.
Gefangen im Netz der Eifersucht ihres Noch-Mannes sowie dem Nicht-Genügen der lebenslangen (zu) hohen Erwartungen und Heile-Welt-Show ihrer mit dem Leben unzufriedenen Mutter (die meinem Gefühl und Wissen nach auch in Claudias schwerer Krankheit zum Ausdruck kommt)!
„Leben/…“ weiß – sonst wäre es zum Verzweifeln und Davonrennen.

„Leben/…“ weiß – seit ich vor 9 Monaten aus Lappland gekommen bin, kommt mir alles immer mehr wie ein Extrem-Crashkurs in unsere tiefe, menschliche Psyche vor, bei der ich ganz nebenbei äußerstes Verständnis, Mitgefühl, und Vertrauen lernen darf…
„A Guader hälts aus – ond om an Schlechda ischs ned schad!“

Während des halben Tages bei den Kaltblütern beachtet Claudia mich nicht und auch ich empfinde keine echte Nähe mehr zu Claudia. Als sie mich bei der Heimfahrt fragt, ob wir 2 heute noch etwas machen, kann ich keine Antwort darauf geben.
Auf meinem kurzen Fußmarsch von der Bundesstraße bis zur Wagenburg, teile ich dem Leben ganz entschieden mit, dass ich bereit bin an Claudias Seite zu bleiben, aber auch bereit loszulassen falls ich weitere, wenn möglich deutlichere Zeichen bekomme!

Es ist Anna – ich hatte damals mehr Kontakt mit ihrem Freund als mit ihr, da sie eigentlich Abends kam und Morgens wieder ging und die Beiden natürlich ihre kostbare Zweisamkeit nutzten.
Während ich sie fast vergessen hatte, muss ich mehr Eindruck bei ihr hinterlassen haben.
Vorm Bauwagen sprechen wir lange und tiefgründig über Gott und die Welt – ihre ruhige, einfühlsame und offene Art nimmt mich in ihren Bann.
Später sagt sie, sie müsse zurück zu ihren Kindern und zu ihrem „Noch“-Mann (von dem sie zwar getrennt aber in der gleichen Wohnung lebt) im 9 km entfernten Betzingen.
Wir haben noch lange Chat-Kontakt an diesem Abend und ich besuche sie am nächsten Tag in ihrer Wohnung da ihr Mann Sonntags mit den Kindern etwas unternimmt.
Als ich nach dem Kaffeetrinken auf der Terrasse zum Motorroller gehe, höre ich plötzlich eine wunderbare Stimme am Piano singen – Anna`s Gefühls-Geschenk und -Ausdruck an mich!

Wenn ihr Mann beim Arbeiten oder Abends mal unterwegs ist kann ich Anna und ihre Kinder besuchen aber Annas verständliche Angst, dass er unerwartet nach Hause kommt oder die Kinder ihm von mir erzählen, ist natürlich ständig präsent.
Sie lebt zwar schon etliche Zeit durch eine Etage getrennt aber in derselben Wohnung mit ihm und er droht ihr ständig, dass wenn sie ihn verließe, er ihr die Kinder wegnehmen würde!

Selbst bei unserem freudigen Nachmittags-Ausflug mit den Kindern auf die Schwäbische Alb hat sie Angst vor dem Heimkommen, falls „ihr Mann“ schon zuhause ist und mich sehen könnte.

Da bei der letzten Gremium-Sitzung beschlossen wurde, dass meine Gast-Zeit in der Wagenburg nun lange genug gedauert hätte und es ja auch wegen meiner Kinder, die inzwischen nach Wankheim gezogen sind, keinen Grund mehr gäbe, suche ich in oder um Betzingen (Annas Wohnort und nur 7 km bis Wankheim) nach einem Platz für den Wohnwagen meiner Eltern, damit Anna mich auch mal kurzfristiger besuchen kann und ich weiterhin in der Nähe der Kids bin.

Als ich der misstrauisch wirkenden Frau meine (Bauwagen)Geschichte kurz erzähle, meint sie lächelnd knapp: „Ein Zimmer habe ich momentan nicht, aber außer dem Bauwagen hier in meinem Garten hsbe ich noch einen baudreckigen auf meinem Gütle, knapp 3 km außerhalb von hier, den du benutzen kannst – komm einfach morgen nochmal vorbei – übrigens ich heiße Ulrike.“
Am nächsten Tag bei der Besichtigung des Bauwagens gesteht sie mir, dass sie nicht wüsste, was sie gestern geritten hätte, als sie mir den Bauwagen versprach, denn sie hätte die halbe Nacht nicht schlafen können, weil sie so etwas eigentlich nicht mache – und schon gar nicht für einen Wildfremden so spontan und zwischen Tür und Angel
Leben… weiß und kann – sogar bei der ängstlichen, ihm wenig vertrauenden Ulrike



Zum Beispiel ihre Auftritte im Jazzkeller in Reutlingen mit anschließender, kurzer, gemeinsamer Restnacht weil am Sonntagmorgen meine Eltern an der Bauwagentür klopfen.

Um Fußboden und Ofen zu montieren muss natürlich alles raus! Den halbrunden Tisch hatte Anna übrig.

Zumeist bin ich alleine hier oben, wo sich anscheinend öfters die „Russenmafia“ in den umliegenden Wochenendhäusern bedient – nicht nur der liebe Gütle-Nachbar Frieder, der alle paar Tage mal raufschaut, ist deshalb über meine ständige Anwesenheit hier oben froh!
Der herzliche aber auch öfters sorgenvolle Frieder ist über meine Freude und mein Vertrauen zu Menschen und zum Leben wirklich erstaunt und interessiert und wir haben öfters tiefgründige Gespräche sowie Freude und Abwechslung miteinander.
Ich darf wirklich auch hier oben angstfrei sein und trotz der vielen Maffia-Bedenken zumeist bei offener Bauwagentüre schlafen – wenn das Wetter es noch zulässt und Anna nicht bei mir übernachtet

Frieder fragte mich mal, was ich machen würde wenn die Maffia mich plötzlich in der Nacht besuchen und bedrohen würde – „Wenn sie mein English verstehen, würde ich sie einladen mit mir zu einem Geldautomaten zu gehen damit sie nicht meine recht wertlose Ausrüstung klauen müssen – aber egal ob sie es verstehen oder nicht – sie können nur dort etwas anrichten, wo die gleiche Energie herrscht, wie sie leben – Angst und Mangel – und beides brauche ich nicht zu haben – bei der WUNDERnvollen Fülle meines vertrauensvollen Lebens!



Außer so manch einem vorbeifahrenden Balon und den durchziehenden Schafen, besucht mich auch ein Bekannter für 2 Tage, den ich während des Packens in der Wagenburg in letzter Minute kennenlernen durfte.
Bei unseren tiefgründigen Gesprächen ist er kurz davor das Gedankengefängnis als Ursache seiner Probleme erkennen zu können – aber schlussendlich und verständlicherweise ist es natürlich einfacher meine Gedanken als verrückt und naiv abtun zu können – wie so oft wenn Menschen in Not an meinem Gedankengut sehr interessiert sind, solange ihre not-machenden Gedanken weiterhin richtig sein dürfen.
Er ist und bleibt in meinem Herzen!

Die Idee aus einem Eimer mit Wasser und 2 Brettchen einen mobilen Indoor-Donnerbalken zu machen ist so der Kälte entsprungen – Not macht erfinderisch
Der direkte Gütle-Nachbar bietet mir seinen Brunnen an und gibt mir sogar den Torschlüssel, so dass ich nicht mehr nach Betzingen zum Wasserholen fahren muss – prima, da der Roller-Hinterradreifen ständig Luft verliert.
Mein lieber Aidlinger Nachbar Axel spendet ein Solarpanel mit Zubehör – zum Strom machen für meine 12-Volt-Beleuchtung und das Laden von Laptop, Handy und Foto.
Zuvor bin ich immer mal wieder zur nahegelegenen MotoCross-Strecke spaziert um im Clubhaus des RMC-Reutlingen zu laden.
Dort treffe ich auch Michl, den Vorstand, der sich sogar sofort an mich von meiner Seitenwagen-Zeit beim RMC, 1989, erinnert
Als ich ihm erzähle wie ich im nur 500 Meter entfernten Bauwagen gelandet bin, meint er enttäuscht, warum um Gottes Willen ich nicht bei ihnen gefragt hätte – sie hätten natürlich einen Platz für mich mit dem Wohnwagen meiner Eltern gehabt!


Bei einem von Annas Gast-Auftritten im Jazzkeller in Reutlingen lerne ich Philip kennen, der in Pfullingen wohnt. Er kommt mich von da an öfter mal besuchen und bringt mich zu meinem ersten Smartphone, durch das ich dann auch gemäßigtes Internet im Bauwagen habe
Da er mich Ende November mal zu sich nach Pfullingen einlädt, treffen wir uns auf halber Strecke in Reutlingen mit dem Fahrrad und radeln gemeinsam zu ihm.
Nach einem wundersamen Weihnachtsmarktbesuch verbringen wir eine lange, tiefgründige Nacht in seiner Wohnküche.


Sie meint meine Berufung bei Menschen etwas anzustoßen zu dürfen wäre wohl oft kein Zuckerschlecken, weder für mich noch für die Angestoßenen, aber es wäre ein unendlich wichtiger Segen für die Menschen zu denen das Leben mich führt.
Als sie ein letztes Mal zum Abschied im Bauwagen vorbeischaut, ist sie total aufgelöst und später macht sich ihr Auto mit ihr mit quietschenden Reifen auf der kleinen Straße in die Dunkelheit davon.
Alles erdenklich Gute, liebes „Schwester“herz – und wie du gemeint hast – „bis ein ander Mal, unter besseren Umständen“

So das Leben es für uns möchte – wann, wo und wie auch immer – spätestens in einem unserer nächsten Leben



Und auch mein Gütle-Nachbar und Freund Frieder schaut wiedermal vorbei.

Es bewölkt total aber als ich kurz vor Mitternacht Chat-Kontakt mit Camilla in Lappland habe (der ich schon seit ein paar Jahren immer wieder materiell, gedanklich und energetisch helfen darf) und es ihr wirklich gut tut, reißt genau in dem Moment kurzzeitig ein Loch in den Wolken auf und der Mond winkt exakt da hindurch.
Nach der wunderbaren Heiligen Nacht mit Lili und Rob ein Jahr zuvor, die mir in der verworrenen Situation mit meiner Frau die Wagenburg eröffnete, nehme ich es als Zeichen, dass auch jetzt alles genau so richtig ist, wie es ist – natürlich – Leben/… weiß und kann – wenn man es lässt weil man ihm vertraut.

Vom Schlafzimmer meiner Wohnung unterm Dach, haben wir zum Jahreswechsel einen tollen Blick über den Ort.
Was für ein turbulentes Jahr liegt hinter mir!
Welch tiefen Einblick durfte ich in die Abgründe unserer Psyche bekommen, um verstehen und mitfühlen (lieben) zu können, wo sich der Ego-Stolz eigentlich abwenden würde.
Welch eine Wunder-volle Führung des „Lebens/…“ für die ich bereit war – von größter Freud bis zu tiefstem Leid.
Durch meine Frau und meine 3 Freundinnen die alle an großem psychischen Druck (aus ihrer Kindheit) leiden und durch die unglaublichen Erlebnisse bei den vielen neuen, ungewohnten Begegnungen und Erfahrungen.
Wie richtig doch meine medial hochbegabte Bekannte aus der Schweiz lag, als sie mir nach dem Weggang meiner Familie anvertraute, dass die kommenden Jahre für mich nicht einfach werden würden aber es eine unendlich gnadenvolle Ausbildung „Gottes“ sein würde der ich vertrauen dürfe (sie ist tief katholisch – für mich passt Leben) besser.
Es bleibt spannend


An einem kalten Morgen, als ich mich gerade von meinem Indoor-Donnerbalken vorm wärmenden Ofen erhebe, sehe ich draußen auf dem Sträßchen geradenoch ein Polizeiauto langsam vorbeifahren.
Intuitiv ziehe ich mich schnell an, als es auch schon an der Türe klopft.
Zwei aufgebrachte Polizisten fragen mich, in der Wagentüre stehend, wenig freundlich was los sei weil ich mich hier verstecke und ob ich mich überhaupt ausweisen könne?
Während sie meine Personalien aufnehmen, versuche ich ihnen die lange WUNDERnvolle Geschichte wie ich hier gelandet bin kurz zu erklären, so dass sie verstehen können dass ich kein krimineller Obdachloser bin, sondern eine Wohnung in Aidlingen und ein Haus und eine Firma in Schweden habe.
Sie lassen mich ihr Misstrauen und ihre Abneigung deutlich spüren und ich verstehe mit wie viel Angst und Widerwillen sie hier hochgefahren sind, nachdem mich anscheinend irgendjemand angezeigt hat.
„Warum seid ihr so böse auf mich? Was habe Ich euch oder irgendjemand anderem unrechtes getan?
Ich lebe mein Leben nur noch für Menschen in Not und habe in den letzten Jahren mehr Geld an hilfebedürftige Mitmenschen gegeben, als euer E-Klasse-Mercedes kostet!“
Erst als ich ihnen das traurig aber bestimmt gesagt habe, werden sie etwas offener.
Sie erklären mir, dass der Bauwagen eigentlich nicht hier stehen und man hier auch nicht dauerhaft wohnen dürfe.
Als sie Namen und Adresse von Ulrike (der Gütle- und Bauwagenbesitzerin) von mir bekommen haben verlassen mich zwei sehr herzliche Polizisten, denen es sichtlich leid tut wie sie mich behandelt haben denn beim Weggehen meint der Eine noch, dass ich ein guter Mensch wäre und sie meine, wenn auch unglaubliche, Geschichte irgendwie sogar glauben könnten.
Ich rufe sofort Ulrike an um sie auf deren Besuch vorzubereiten.
Später ruft sie zurück und meint die Polizisten seien sehr freundlich gewesen – aber der Bauwagen müsste in nächster Zeit wegen den Bauauflagen der Wochenend-Siedlung vom Gütle verschwinden aber sie würden uns damit nicht stressen wollen und ob ich nicht eine Idee hätte wo wir ihn legal platzieren könnten?
Mir kommt sofort Michels (dem Vorsitzenden des RMC-Reutlingen) Angebot in den Sinn – der sogar meinte ob ich nicht lieber sofort mit dem komfortablen Wohnwagen meiner Eltern zu ihnen auf das Moto Cross-Gelände (nur 500 Meter von hier) kommen wolle – mit Strom und sanitären Anlagen.
Nach meinem Anruf bei ihm, freut man sich beim RMC und natürlich auch Ulrike auf den baldigen Bauwagen-Umzug.
Leben weiß und kann!



Nach dem Outdoor-Grill-Mittagessen gehts zur Crossstrecken-Erkundung – was für Papa 1982/83 und 1989/90 zum Moto-Cross-Training auf 2 und 3 Rädern gut war, wird für uns nun zum Barfußpark.


Bis die Mama zum Abholen kommt, testet Björne noch mein Sesselrad.
Zu Fasching schleppt mich mein Freund Philip aus Pfullingen nach Rottenburg, wo ich bei unserer ausgelassenen Kneipentour lange nach Mitternacht kurz mit der netten Carmen aus Freiburg ins Gespräch komme…


und dann kommen wir uns nach Spaziergang mit anschließendem, freudigem Grill- und Gitarrenabend am Lagerfeuer vorm und der Doppelbett-Nacht im Bauwagen auch körperlich sehr nahe…

On the (hitchhike) road again – 32 Jahre nach meiner Frankreich-England-Wales-Schottland-Nordirland-Irland-Tramptour – für Carmen ist es Tramp-Premiere.
100-tausende Vorhängeschlösser von liebenden Paaren an der Rheinbrücke zum Kölner Dom – unseres kommt dazu…
Carmens Wiedersehen mit Sebi, dem Studienkollegen, ist eine Riesen-Freude – auch für mich.
Am Ostersonntag starten wir die Tramp-Rückreise.
Nach langem Warten nimmt uns der liebe Benni mit und wählt für uns die idyllische Rheinstraße bis zum Drachenfels in Königswinter mit Abendessen auf dem Restaurant-Schiff.
Nach Bergtour beziehen wir unser Leichtgewichts-Panorama-Hotel am Drachenfels.
Nach leichter nächtlicher Störung durch Trink-Kumpels und Panorama-Frühstück lässt Carmen Seifenblasen über den Rhein fliegen.
Der liebe Jonas nimmt uns nicht nur mit sondern zeigt uns auch noch die Drosselgasse in Rüdesheim und ein Nachtlager am Rhein bei Bingen – doch die müde Wildkatze zieht als Nachtlager den Ur-Wald dem Rheinufer vor – mit Katzenwäsche nach romantischer Wein-Nacht.
Obwohl Carmen inzwischen ein Profi-Tramp ist, warten wir nach Nachtlager in der Anlage des Mainzer-Kanuclubs fast 12 Stunden auf die letzte Tramp-Etappe in und um Mainz herum.
Nachdem uns die liebe Birgit zur Autobahn-Raststätte bei Wiesbaden gefahren hat, nimmt uns die liebe Isabelle bei ihrer Nacht-Fahrt gen Italien um 23 Uhr nach Stuttgart mit – fast wären wir nach Italien gefolgt, wenn Carmen nicht ihre Bachelor-Vorbereitung bei Bosch hätte…
Nach 4 Std. Schlaf im Stuttgarter Flughafen gehts mit dem Frühbus nach Reutlingen – und somit kommt Carmen auf den letzten Drücker noch rechtzeitig zu Bosch.
Leben weiß und kann habe ich ihr in ihrer verständlichen Verzweiflung am Vorabend immer wieder ans Herz gelegt.

Der RMC hat ein riesiges Festzelt aufgebaut für das Deutschland-Harley-Treffen und wir 2 übernachten darin als Nachtwache.
Wenn wir nicht am Lagerfeuer Abendessen gehts auf unser Bänkle überm Berg des ehemaligen Panzergeländes.


Mit meinen Eltern besuchen wir einen Auftritt meines Freundes und ehemaligen Chefs mit seinen Skiffle-Ramblers (https://www.youtube.com/watch?v=tjLcqwFrfeo)
Aber am Besten gefällt es dem „Wusale“ am Lagerfeuer vorm Bauwagen.

Um nicht das Verkehrs-Nadelör Reutlingen zwischen uns zu haben, suche ich nach einem Platz für den Bauwagen in und um Eningen – und werde WUNDERnsam zu einem Aussiedlerhof im Arbachtal geführt, wo Harald Schäfer und seine Frau regelrecht auf mich gewartet zu haben scheinen.

Mit einem von Harald’s älteren Traktoren geht es auf die 9 km auf Neben- und Feldwegen um Reutlingen herum gen Schäferhof.
Carmen sichert mit ihrem roten Polo den sperrigen Transport von hinten ab und sammelt das Brett ein das ich unterwegs verliere – einzig das Ofenrohr kann sie nicht vor dem tiefen Ast retten, den ich übersehen habe.


Freudige-Idylle – vorm und im Bauwagen.

Duschen, Frühstück und Grillfeuer-Abendessen vorm Bauwagen – auch hier echt Bauwagen L(i)eben eben.

Als Höhepunkt zum Abschluss sogar noch das Erlebnis einer Kälber-Geburt.

Hier die 3 Monate (vom Herbstsommer bis vor Mittwinter) mit Carmen in Lappland: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.3856278964461024&type=3

Obwohl am Tag unseres Rückfluges Carmen`s Vater auch plötzlich wegen einer Herzoperation in eine Klinik musste, lies Carmens Enttäuschung nicht richtig nach.
Ein paar Wochen später entscheidet sie sich dann doch, von ihren Eltern zu den Kids und mir (zurück) zu kommen.
Als Silvia Ende Januar wieder aus der Klinik zurück ist, kehren wir zum Bauwagen zurück und genießen uns und den Winter am Rande der schwäbischen Alb.


Nach den 7 km vom Bauwagen zum Gipfel, genießen wir unser Abendessen beim genialen Rundblick über Pfullingen, Reutlingen, Eningen und den Albaufstieg – aber als die Sonne untergegangen ist wird es empfindlich windig und kühl.
Dass es in der Nacht gefriert stört die geniale Aussicht hinauf zum Sternenhimmel und hinunter in das Lichtermeer um uns herum nicht.
Erst lange nach dem unvergesslichen Sonnenaufgang über der schwäbischen Alb, nachdem uns die Sonne etwas aufgewärmt hat, schälen wir uns aus den Schlafsäcken.

Öfters mal kommt Besuch von Carmens oder meinen Freunden und Bekannten.
Vor Ostern lassen wir Eier für den Hofladen auf der Schwäbischen Alb färben und helfen auch dort mit.
Da Carmens Bewerbungen bisher erfolglos sind und ihr die Bauwagendecke auf den Kopf zu fallen scheint, enscheiden wir uns für eine ziel- und zeitlose Tramptour und starten am 1. Mai gen Osten (zuerstmal mit dem Fernbus zu meinen Freunden südlich von Wien, die ich das letzte Mal nach meinem WUNDERnvollen Motorradunfall 2010 besucht hatte…





Im November besuche ich zuerst meine Eltern und radle dann vollbepackt mit meinem Sesselrad durch den Schönbuch zur Wagenburg in Tübingen von wo ich nach einer Nacht bei meinen Freunden zu Carmens Bauwagen (hatte ihn ihr geschenkt als sie die Tour und mich verlassen hatte) auf dem Schäferhof weiterradle um dort zu wohnen solange sie ihn nicht braucht.
Carmen schaut mit ihrem neuen Freund auch mal vorbei und an Weihnachten, das ich wie 2012 und 2013 wieder am Lagerfeuer vorm Bauwagen feiere, kommen meine Eninger Freunde Akan und Racit (denen ich immer wieder mal in der Sportheim-Gaststätte aushelfe) mit Bier und Pizza und gesellen sich eine Weile am Lagerfeuer zu mir.
Über den Jahreswechsel sind Monia und Björne bei mir und wir bekommen ein Silvesteressen in Akans Sportheim.
Einmal Mitte Januar wache ich schon um 3.30 Uhr auf – erst als die Hände beim Lesen sofort empfindlich kalt werden, bemerke ich die Eisschicht innen an den Bauwagenfenstern – die 4 Bettdecken haben guten Dienst geleistet!
Halbnackt mache ich Feuer im kleinen Ofen und wage mich so zum Entleeren der Blase auf die Wiese – was für eine enorme Energie die klirrende Kälte hat, und mit dem Blick in den kristallklaren Sternenhimmel überkommt mich ein tiefes Liebesgefühl zu Mama Erde und am natürlichen Sein.
Zurück im Bauwagen kriecht die Wärme vorm Ofen ganz allmählich in meinen Körper und löst ein Wonnegefühl der Dankbarkeit in mir aus.
Es wird eine der letzten Nächte in diesem Bauwagen sein, denn Anfang Februar fliege ich auf Silvia`s Wunsch mit ihr und den Kids zu Beginn der Faschingsferien nach Lappland, da sie nicht alleine im Haus wohnen möchte.
Wie 2012, als ich durch Silvias Wunsch von Lappland zu einem Bauwagen kam, ist sie jetzt mein Zeichen zur Rückkehr vom Bauwagen in meine mir 1991 zugefallene Wahlheimat.
Was dann das Leben Angang Mai von Lappland aus mit mir vor hat lässt die 3 ungeplanten Jahre im Bauwagen und die ungeplante Tramptour geradezu langweilig erscheinen…


Die WUNDERnvolle, ungeplante Radtour
Unser unglaublicher Weg.pdf