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Ein- und Aussichten

Ein (geschlagener) Engel…

für meinen mich überwältigenden Stolz 🙏

Knapp 11 Jahre war ich damals und wahrscheinlich einer der euphorischten Fans „meiner“ Mannschaft die auf WUNDERnvolle Weise zu dieser Zeit (als natürlich einzige Dorfmannschaft) in der dritthöchsten Liga Deutschlands kickte – wenn auch nur 2 Saisons und natürlich immer um den Abstieg. 😘

Es war am 15.3.1975 an dem „mein“ SV Aidlingen als Tabellenletzter zuhause (vor weit über 1000 Zuschauern) gegen den Tabellenführer und Meisterschaftsanwärter VFR Aalen triumphierte. Vor Spielbeginn bekam ich sogar noch ein Autogramm vom späteren Bayernspieler Hoeneß, der jedoch im Super-Match von „unserem“ Heinz „Bäuerle“ Bauer total abserviert wurde 😘

Das scheinbar Unmögliche war geschehen – „mein“ Team, das ich bei jedem mir möglichen Spiel mit der von Mama genähten, 6qm großen, schwarzgelben SVA-Fahne (die einzige – vielleicht bis heute) hinterm Gästetor frenetisch unterstützt habe, hat die Aalener mit 4:2 abserviert – ja, regelrecht weggeputzt…!!!

Nach Schlußpfiff eilt der halbstarke Frank mit seinen Freunden neben dem geschlagenen Torwart (der mit hängendem Kopf in Richtung Umkleidekabine unterwegs ist) über den Hartplatz – ihn auslachend und total übermütig laut höhnisch zu ihm hoch spottend… 🤪
… und der Hühne erwidert, seine Pranke LIEBEvoll auf meine Schulter legend, sanft: „Mein kleiner Freund, ich verstehe deine Freude – und deine Mannschaft hat es ja auch wirklich verdient gewonnen – aber vielleicht magst du dir trotz deiner überschwenglichen Euphorie auch vorstellen, wie es sich direkt nach dem Schlusspfiff anfühlt mitverantwortlich zu sein, den von allen erwarteten Sieg und womöglich sogar die Meisterschaft verspielt zu haben – und dann noch verächtlich dafür ausgelacht und unschön verhöhnt zu werden? 🥰

„Mein“ SVA ist natürlich am Saisonende abgestiegen, um zwei Jahre später noch ein (letztes) Mal so hoch aufzusteigen – und vielleicht wird es so etwas auch nie wieder geben (in Zeiten wo talentierte Kinder schon lange vor der Pupertät von ihren Heimvereinen weggelockt werden), dass eine fast komplette Manschaft von Ausnahmetalenten bis einschließlich AH (Alte Herren) kickend zusammenbleiben und erfolgreich sein kann. 😢

Das alles ist lange, wie schon erwähnt fast 50 Jahre, her – aber dieser WUNDERnvolle, mir Mitgefühl/Verständnis… vorl(i)ebende Torwart wird im Herzen für immer an meiner Seite bleiben. 🙏 🥰

Die damaligen Spieler Dieter „Wella“ Wellinger (auch mein Trainer) und Mannschaftskapitän Manfred Vetter haben mir jetzt, fast 50 Jahre danach, bei der Datumrecherche und mit den Spielbericht-Fotos zu diesem für mich vor allem innerlich wertvollen Match geholfen 🙏

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