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der Albtraum beginnt…

…mit brutalem Kidnappversuch statt Visumverlängerung

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Nach dem 100 km Abstecher ins Gebirge kommen wir am frühen Abend an Aroshas Montessorischule in Piliyandala an.
Lakshita holt unerwartet das Motorrad vor dem Schulgebäude ab obwohl wir ausgemacht hatten, dass ich es zu ihm nach Hause bringe. Wir haben mit ihm noch eine hitzige Diskussion wegen den 10000 Rupie die wir seinem Freund geliehen haben, aber verabschieden uns als Freunde.

Dann gehen wir zum Supermarkt einkaufen und als wir zurück sind bemerkt Xiao, dass ihr Pass im Rucksack verschwunden ist!?!
Sie ist sich 100% sicher, ihn vor unserer Abreise, im Gästehaus in Panadura, am gewohnten Platz im Rucksack verstaut zu haben. Deshalb ist sie überzeugt, dass ihn Arosha entwendet hat da sie auch meint in ihr große Nervosität zu spüren.
Ich kann und will es nicht richtig glauben und nachvollziehen noch dazu wo wir nachdem wir es Arosha berichten sogar zusammen mit ihr zu meinem Gitarrenspiel (das Xiao total begeistert) singen bevor wir in unserem ehemaligen Zimmer zu Bett gehen.
Mitten in der Nacht glauben wir die schleifende Schultüre zu hören?!

Nach der unruhigen Nacht lässt Armand am Morgen ausrichten, dass er nicht kommen könne!?
Wir frühstücken gerade vor dem Schuleingang, als plötzlich mehrere Chinesen schnellen Schrittes über den Schulhof auf uns zukommen.
Als ich begreife, dass es Xiaos Vater ist, haben eine junge Frau und er Xiao schon wortlos gepackt und zerren sie weg. Gleichzeitig werde ich von 2 Männern und Xiaos Mutter gewaltvoll festgehalten. So kann ich nur total schockiert zusehen wie Xiao sich (wie um ihr Leben kämpfend) panisch wehrt, während man versucht sie brutal in Richtung des Schulhoftores zu zerren, das von einem Kleinbus mit wartendem Fahrer und geöffneter Seitentüre versperrt ist – geplante Entführung!!!
Erfolglos flehe ich total verzweifelt Arosha, ihre Tochter und ihren Bruder an (die nur dastehen und hilflos zusehen) doch die Polizei anzurufen während ich versuche, mich möglichst gewaltlos zu befreien! Langsam aber sicher bekommen sie Xiao (die sich nun halbnackt und blutend wie wahnsinnig wehrt) auf dem rauen Steinboden kämpfend, zerrend, rollend… immer näher Richtung Kleinbus.
Als sie schon fast am Kleinbus sind halte ich es nicht mehr länger aus und schlage mich kurzerhand frei – meine Not/Angst ist so groß, dass ich sogar meine Hemmschwelle überwinden kann und diesen Mitmenschen Schmerzen zufüge! Indem ich ihre Peiniger kämpfend beschäftige, kann Xiao kurz durchatmen!
Doch dann sind auch schon wieder Xiaos Mutter (die mich, glücklicherweise ohne Wirkung, mit voller Wucht in die Genitalien tritt) und die anderen zur Stelle und überwältigen mich.
Der Kleinbus wird hereingefahren, ich aus dem Schulhof gedrängt und das Tor geschlossen!
Durch einen Torspalt sehe ich, dass der Kampf weitergeht – welch panische Angst muss Xiao haben um sich so lange wie ein Löwe gegen ihre brutalen, übermächtigen Entführer wehren zu können? Arosha bewacht das Tor von innen und während ich sie wieder und wieder anflehe, doch endlich die Polizei zu rufen, meint sie nur höhnisch, das solle ich doch selbst tun – es sei ja schließlich alles meine Schuld! Sie scheint zu wissen, dass mein Phone immer noch auf unserem Frühstückstisch liegt!
Obwohl es nur 300 m zur Polizeiwache sind, möchte ich mich nicht vom Tor entfernen, damit sie nicht mit Xiao im Kleinbus davonfahren können. So versuche ich verzweifelt Passanten auf der belebten Hauptstraße anzuhalten um sie zu bitten, doch die Polizei zu verständigen – doch jedes Mal öffnet sich sofort das Tor ein wenig und Arosha schreit etwas aus dem Schulhof, worauf die Passanten mich hasserfüllt ansehen und schnell verschwinden! Viele Nachbarn sind inzwischen auf den Kampf aufmerksam geworden – um Hilfe gestikulierend wende ich mich an sie – aber sie gaffen nur und scheinen mich auszulachen!
Endlich gelingt es mir einem Motorradfahrer kurz das Drama zu schildern und ihn zur Polizeiwache zu bitten, ohne dass Arosha es merkt. Dieser kommt nach langen 10 Minuten zurück und meint, dass er bei der Polizei war und sie versprochen hätten sofort zu kommen. Durch den Torspalt kann ich kurz erkennen, dass Xiao regungslos vor dem Kleinbus liegt, ihre Peiniger über sie gebeugt – bevor Arosha mir (mit ihrem massigen Körper) wieder den Einblick versperrt!

Erst nach unverständlich langer Zeit kommen 2 Polizisten und gehen mit mir in den Schulhof – wo inzwischen außer Arosha niemand (nicht mal mein Smartphone) mehr ist! Die Polizisten gehen ins Schulgebäude und ich muss davor warten bis Xiao nach geraumer Zeit, total ramponiert und verängstigt, an der Seite der Polizisten zu mir herauskommt.
Während wir alle zur Polizeiwache folgen müssen erklärt mir Xiao, dass die junge Frau, die an der Seite ihres Vaters brutal versuchte sie in den Kleinbus zu bekommen, ihre älteste Schwester ist, über die sie mir schon so viele unschöne Dinge berichtet hatte. Na klar – der gleiche, trübe und verzweifelt-hasserfüllte Blick wie ihn auch die Mutter hat! Was für ein Elend – solch geschundene Menschen – statt Hass empfinde ich tiefes Mitleid.
Zuerst war die Polizei, trotz des Notrufs, unverständlich lange nicht gekommen und nun auf der Polizeiwache schenkt man den Tätern eigenartigerweise mehr Gehör als der schlimm zugerichteten Xiao!?
Auch der plötzlich auftauchende (angeblich) chinesische Botschaftsbeamte unterhält sich sofort innig und lange nur mit der Familie um am Ende Xiao kurz und anklagend zu fragen, ob sie wirklich aus freien Stücken handle und warum sie denn so einen Blödsinn mache?!
Leide ich wegen des Schocks unter Verschwörungswahn?! Als ein Polizist endlich die mich dauernd wüst beschimpfende Schwester zurechtweist, erklärt mir Xiao ganz verzweifelt, dass ihre Mutter gerade gedroht hätte, wenn sie nicht mit ihr mitginge sie zuerst mein und dann ihr eigenes Leben beenden würde!
Gleich darauf beobachte ich, wie ein Polizist seine Pistole unbeaufsichtigt für kurze Zeit neben der Mutter ablegt – die es aber, Leben sei Dank, nicht sieht!
Alles ist so irreal – wir scheinen in einem Albtraum oder schlechten Film zu sein!?!
Wir alle werden zur Internationalen Polizei („Touristpolice“) nach Colombo geschickt.


nur Verschwörungs-Wahn?…

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3. und 4. Woche an einem Traumplatz…

…im Gästehaus zwischen ruhigem Fluss-Brackwasser und Sandstrand-Meereswellen

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Am 22. Oktober ziehen wir mit dem Motorrad um, ins von Dennis empfohlene Gästehaus seiner Nachbarn.
Den großen Rad-Karton durften wir beim Hotel deponiert lassen.

Es liegt abseits jeglicher Straße, wo der Bolgoda-River-Lake ins Meer fließt. Hier kann Xiao im ruhigen Brackwasser schwimmen lernen und wir dürfen das kleine, idyllische Fischerhütte-Anwesen von Dennis` Vater nutzen.
Während ich Xiao das Schwimmen beibringen möchte, überrascht sie mich damit, dass sie regungs- und zeitlos auf dem Rücken im Wasser liegen kann – unter Aufsicht von Dennis dessen professionelle Schwimm-Ratschläge und Hilfe Xiao kalt lassen.
So sind es bis zum Fluss 20 m, bis zu den Wellen am Sandstrand 200 m, zu unserem Schatten-Strandplatz unterm Coastguard-Tower 500 m und zur idyllischen Altstadt-Einkaufsstraße wo auch der Markt ist nur 300 m.
Danke liebes Leben – hast uns einen Traumplatz zufallen lassen!
Wir fahren nach Piliyandala zum Telefonshop wegen meiner Telefonkarte und danach besuchen wir unsere Freunde in der Montessori-Schule, da uns Arosha eingeladen hat. Der Hausbesitzer Armand ist gerade da mit dem wir ein langes, herzliches Gespräch haben bei dem er uns anbietet uns bei der Visum-Verlängerung zu helfen und mit uns ein paar Tage vor das Visum abläuft, zur Visa-Stelle zu fahren.
Bei der Heimfahrt kaufen wir die beliebten Mini-Bananen bevor wir am späten Abend wieder in unserem Resthouse-Zimmer sind.

Dennis guidet uns mit dem TukTuk-car eines Freundest zu einem Platz ein paar Kilometer Flussaufwärts wo die Chance auf Krokodile groß ist.
Wenn wir auch, wie schon bei der Bootstour keine Krokodile sehen so sind schockieren uns die Armen, mit ihrer Unbekümmertheit beim Wäschewaschen am Krokodilufer und ihrem Leben im Abfall.
Zurück an und in der Hütte vor unserem Resthouse taucht Dennis mit Harpune und erwischt 2 ordentliche Brocken – die fast so groß sind wie sein Stolz.
Mit dem TukTuk-car nimmt uns Dennis auch mit zu einem Art Konfirmations-Familienfest einer jungen Dame. Unter den vielen Besuchern ist auch ein ehemaliger Politiker der sich um unser leibliches Wohl mit den vielen Leckereien kümmert.
Während ich nicht nur das Tanzen mit „unserer Familie“ genieße verlässt Dennis plötzlich das Fest – wahrscheinlich weil er diesmal nicht der Mittelpunkt ist.
Wir folgen ihm nicht, da man uns bittet noch zu bleiben. Später fährt uns Ashen nach Hause und kommt später mit Frau und Sohn und lädt uns ein zu einem Restaurant-Abendessen.
Da unser Kottu-Imbiss geschlossen hat, bitten wir einen Einheimischen um die Empfehlung einer Alternative und er geht mit uns zu einem günstigen Restaurant und während wir Essen bietet er uns an, mit einem TukTuk-car zu einem höheren Mönch zu fahren um mit dessen Hilfe einfacher eine Visumverlängerung zu bekommen.
Nach 10 km am Sri Pujarama Viharaya Tempel in Wadduwa angekommen verweist uns der höhere Geistliche an eine andere Stelle. Doch schon mal hier bekommen wir außer dem Tempel auch noch Affen und das Buddha-Museum zu sehen.
Ein paar Kilometer weiter Richtung Kalutara besuchen wir ein Aryuveda-Center wo wir für Xiao günstig zu einer Massage kommen – als wir danach aber keine Produkte kaufen scheint es genug der Freundlichkeit und wir fahren durch den Dschungel zu einem Aryuveda-Stützpunkt in the middle of nowhere wo uns die Chefin ein Zertifikat für eine Aryuveda-Ausbildung ausstellt.
Zurück in Panadura lässt sich unser freundlicher Guide für seine Dienste reichlich belohnen?!


Ein (angenommen) letztes Mal genießen wir das ruhige Brackwasser vor unserem Gästehaus, den 200 Meter entfernten wilden Meerstrand sowie das leckere Kottu im Stammimbiss der nahen Altstadt.
Am Morgen des 2. November nehmen wir Abschied von Dennis und vom jungen Betreiber-Paar unseres Gästehauses.
Wir wollen nach Piliyandala um das Motorrad an Lakshita zurückzugeben, noch einmal in der Schule zu übernachten und dann am nächsten Tag mit Armand zur Visaverlängerung nach Colombo zu fahren.
Auf dem Weg dorthin machen wir noch einen 100 km Abstecher ins Gebirge.

der Albtraum beginnt…

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die zweite Woche im Hotel…

an der Küste aber ohne Bademöglichkeit

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Obwohl ich Xiao`s komisches Gefühl mit Arosha (noch) nicht richtig nachvollziehen kann, kontaktiere ich Lakshita, der uns anbietet ins 8 km entfernte Hotel seines Bruders direkt an der Küste in Moratuwa umzuziehen und bringt unser großes Gepäck am Nachmittag mit dem TukTuk-car dorthin, während wir mit dem Motorrad hinterher fahren.

Zimmer mit Meerblick und die geniale Dachterrasse – nur für uns, da wir momentan die einzigen Hotelgäste sind.
Wir genießen das Doppelbett, die tolle Dachterrasse und die Gischt vorm Hotel zwischen Meer und Bahnlinie.
Ganz spontan und unerwartet geben wir uns bei Vollmond-Schein im kleinen Stadtpark unter Palmen inoffiziell aber sehr herzlich das Ja-Wort.
Mit Lakshita und seinen 2 Freunden machen wir eine tolle Bootstour auf dem Bolgoda-River-Lake und danach fahren wir 75 km hinter ihrem Auto her bis zu idyllischen Lagunen an Wasserfällen im Berg-Regenwald.
Zurück im Hotel gibt uns Lakshitas Bruder den Tipp des 10 km entfernten Strandes in Panadura.
Hier am Fuße des Küstenwache-Turmes haben wir ein kleines Schattenplätzchen gefunden um wenigstens außerhalb der Wellen vor der starken Sonne geschützt zu sein. Am Abend essen wir in der nahegelegen Altstadt zum ersten Mal Kottu (zerhacktes Fladenbrot gebraten mit Gemüse und Ei) und kaufen mein Sri Lanka Hemd nachdem ich von dem luftigen, farbenfrohen Stoff meiner zuvor in Piliyandala gekauften Shorts so begeistert bin.
So pendeln wir die nächsten Tage immer zwischen Hotel und Strand.
Abends holen wir immer leckere Reisgerichte bei Master Wok (nur 1,5 km von unserem Hotel entfernt) die wir dann auf unserer tollen Dach-Terrasse genießen – sogar mit zeitweiligem Eulen-Überflug
Am Sandstrand sind die Coast-Gards im Turm mittlerweile unsere Freunde und halten ein Auge auf unsere Utensilien solange wir die Wellen genießen – die natürlich zum Schwimmen lernen für Xiao nicht geeignet sind.
Zu-fällig lernen wir hier den Profi-Taucher Dennis kennen, der uns eine Unterkunft bei seinem Nachbar direkt am Strand weiß.

3. und 4. Woche an einem Traumplatz…

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Unsere Zuflucht in Sri Lanka bei Arosha…

…bis Xiao nach einer Woche ein komisches Gefühl bekommt

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Nach 3,5 Std. Flug kommen wir am 7. Oktober um 22 Uhr in Colombo an. Für uns ist es bereits 0.30 Uhr aber Sri Lanka ist im Gegensatz zu Chinas 7 Stunden Zeitunterschied zur mitteleuropäischen Zeit nur noch 4,5 Stunden voraus.

Nachdem wir unsere Online-Visa in den Pass eingetragen bekommen und Arosha mit ihrer Tochter uns herzlich begrüßt haben, erschlägt uns die enorme, tropisch-feuchte Hitze fast als wir das klimatisierte Flughafengebäude verlassen.
Im kleinen Van geht es nun auf belebten Stadt- und Landstraßen durch die Nacht bis zur Montessori-Schule im 50 km entfernten Piliyandala, wo wir ein Zimmer im momentan Nachts bekommen – nachdem Arosha und ihre Tochter uns verlässt sind wir die einzigen im Schulhaus.
Am nächsten Morgen gibt`s Brunch im Restaurant von Aroshas Bruder nebenan.
Dann Stadt- und Markterkundung und unsere ersten Papayas.
Nachmittags nimmt Arosha, die Bekannte besucht, uns im Van mit zu einem 40 km entfernten kleinen Strand vor Mahagoda zu Xiao`s Meerbade-Premiere.
Vormittags dürfen wir mit den Vorschul-Kindern spielerisch Englisch lernen und nachmittags erkunden wir zu Fuß die umliegende Natur.
Im Computergeschäft nebenan lernen wir den netten, jungen Lakshitha kennen, der uns ein Leihmotorrad organisieren möchte.
Arosha traut der Sache nicht und warnt uns vor Lakshita?! Dass er angeblich Offizier bei der Armee sei wäre gelogen meint sie zornig!?
Am Abend macht Lakshita mit uns einen Ausflug mit dem TukTuk-car seines Vaters an den 11 km entfernten Mount Lavinia Strand wo wir in der Dunkelheit die Wellen genießen während er am Strand auf unsere Sachen aufpasst.
2 Tage später kommt Lakshita mit dem 100 Kubik Motorrad und dem Freund, dem es gehört.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Motorrad zum Mount Lavinia Strand, wo wir auch schon mit Lakshita waren.
Nach Aroshas Geburtstag möchte Xiao dringend von der Schule weg, weil sie immer stärker das Gefühl bekommt, dass wir Arosha nicht mehr trauen können und sollten.

die zweite Woche im Hotel…

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das unerwartete Wiedersehen…

…mit meiner Seelenschwester Xiao in ihrer Uni-Stadt Tianjin – ABER

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Nach der zweiten guten Zug-Nacht laufen wir vor Sonnenaufgang in Tianjin ein.
Ein herzlicher junger Mann, den ich am Vorabend im Zug kennenlernen durfte, hilft mir beim Gepäck-Schleppen vom Bahnsteig zum Taxi.

Kurz nach Sonnenaufgang ist der Verkehr der 15-Millionen-Stadt noch passabel.
Da es viel zu lange dauern würde den Weg durch das Zentrum zu nehmen umrunden wir es – so kann ich die Mega-Stadt auf dem Ring von Norden, Osten und Süden aus dem Taxi bestaunen.
Als der Fahrer mich vorm Eingang abgesetzt hat und ich eingecheckt habe, geht es hinauf in den 18. Etage. Vor dem Auspacken und häuslich Einrichten (mit ein paar vor dem Hotel gefundenen, abgeknickten Blumen) erst mal das Panorama vom Bett aus über die Skyline und zur Olympiahalle bestaunen, bevor ich in 2 Std. wie ausgemacht Xiao zu Fuß (um den Wasserpark herum) vor ihrer ca. 4 km entfernten Uni abholen werde.
Auf der anderen Seite des Wasserparks angekommen genieße ich den Blick zurück zu „unseren“ Hochhäusern.
Lange warte ich in Sichtabstand vor dem Uni-Eingang bei der Straße die zum See führt – wie ausgemacht.
Zuerst verzögert es sich bei Xiao so dass ich sogar aufs Uni-Gelände gehe und dort im kleinen Studenten-Supermarkt esse.
Danach finde ich in der Nähe ein Hotel um das w-LAN für den Kontakt mit Xiao zu nutzen. ‚Als sie dann endlich fertig ist, müssten wir uns nach unseren gegenseitigen Beschreibungen eigentlich sehen und schon getroffen haben?!
Erst als ich die Straße entlang vom Uni-Eingang entferne sehe ich Xiao endlich – sie wartet aufgelöst und mit ihrem Vater am Telefon sprechend vor dem Haupteingang – auch wenn dort keine Straße zum See führt.
Nach Xiaos anfänglich sehr schüchterner Wiedersehens-Freude wegen der Angst jemand könnte unser Treffen vermuten, gehen wir mit ihrem prallgefüllten Koffer dem Wasserparks entlang zu unserem Hotel.
Wir genießen uns in und die Aussicht aus unserem Appartement
So sind wir total unerwartet auf unglaubliche Weise nach 2 Monaten wieder vereint – Leben weiß und kann!!!
Wir erkunden die Umgebung, essen an unserem Lieblingsstand, besuchen das Olympiazentrum und genießen das Leben und/mit einander.
In den letzten 3 Tagen haben wir via Internet Visum für Sri Lanka (wo Xiao zuvor im Sommer als Volontär schon war, die erste Auslandsreise ihres Lebens, die ihre Mutter ihr nicht mal gönnte – wie auch zuvor ihren ersten Freund)!) und Flüge dorthin für den 7. Oktober gebucht, weil Xiao sich entschieden hat nach der Semesterwoche nicht mehr in die Uni zurückzugehen.
Wie es dann weitergehen soll?! Leben weiß und kann!
Am Abend des 4. Oktober meint Xiao, dass irgendetwas mit ihren Eltern nicht stimme und sie hoffe, dass sie nicht schon auf dem Weg hier her seien!?
Und dann tauchen am nächsten Abend plötzlich Xiaos Eltern (samt Onkel und Tante – alle 800 km via Zug von Baotou angereist) mit Polizisten sowie Xiaos Uni-Freundin Zara und deren Dozentin in unserem Hotelzimmer auf.
Man behandelt mich wie einen Verbrecher und ihre Mutter greift mich sogar tätlich an. Als die Polizisten jedoch sehen/spüren, dass alles zwischen uns in Ordnung/Liebe ist, machen sie den Eltern klar, dass sie Xiaos Entscheidung zu akzeptieren hätten, da sie schon lange volljährig sei! Auch Xiaos Freundin und Dozentin scheinen mein Herz und unsere Liebe nun zu spüren, nur die Eltern beruhigen sich erst am späten Abend etwas, nach mehreren Stunden Gespräch mit viel Misstrauen und Beschuldigung.
Sehr früh am nächsten Morgen stehen sie allerdings schon wieder in unserem Hotelzimmer. Beim folgenden Gespräch bin ich ganz herzlich aber auch schonungslos offen und lasse sie (durch Xiaos Übersetzung) wissen, dass ich ihre Angst und Not sehr gut verstehen kann (da mich das Leben seit vielen Jahren darin ausbildet und zu solchen Menschen führt – meine Berufung) und traurig bin weil ich spüre, dass diese Angst und Not schon sehr viele Jahre auf ihnen lastet und sie beide (sowie mehr und mehr auch ihre 3 Töchter) langsam aber sicher körperlich und seelisch krank daran werden. Xiaos Vater umarmt mich daraufhin herzlich. Als ich auch ihre Mutter umarmen möchte, weicht sie zurück und blickt aus trüben angstvollen Augen, voller Hass auf mich. Sie scheint große psychische Probleme zu haben und ihr Herz schon sehr lange verschlossen zu sein. Ein tiefer Hass auf Gott und die Welt, auf das Leben, auf die Familie und vor allem auf sich selbst. Letztendlich akzeptieren beide Eltern unseren gebuchten Flug für morgen früh nach Sri Lanka und versprechen, unsere Beziehung nicht weiter zu stören und wir versprechen, in ständigem Kontakt zu bleiben sowie Bilder zu senden.
Nach einem Mittagessen mit Xiaos Familie (ohne ihren Vater) hilft uns Zara mit dem Taxi zum Flughafen-Bus der nur uns 2 die 150 km nach Peking bringt.
Am späten Abend im Pekinger Flughafen angekommen, essen wir etwas aus unserem Gepäck. 
Xiao hat Angst, dass ihre Eltern sich es anders überlegen und sie doch noch hier abfangen. Unser Flug geht morgen früh um 6 Uhr – zuerst nach Malaysia und dann weiter nach Sri Lanka.
Xiao kontaktiert Arosha, die Leiterin der Montessori-Schule, wo sie im Sommer Volontär war. Sie möchte zuerst ein Bild von mir sehen und lädt uns dann ein in ihrer Schule zu wohnen, da momentan keine anderen Volontärs da sind. Sie wird uns morgen Nacht bei der Ankunft in Colombo sogar am Flughafen abholen und zur 40 km entfernten Schule bringen.
Wir finden einen Schlafplatz an einer Steckdose und bald darauf schon schläft Xiao auf dem Fahrrad-Karton.
Ich organisiere noch das Extra-Ticket für das Bike und packe unser Gepäck etwas um, bevor ich mich eine Weile neben Xiao auf den Bike-Karton zwänge.
Nach unserer Übernachtung auf dem Bike-Karton (Übernächtigung wäre zutreffender) checken wir um 4 Uhr verschlafen für den Flug nach Kuala Lumpur ein.
Bye bye – nach 72 Tagen und knapp 7500 km durch China.
(Erst) Über den Wolken ist die (gedankliche) Freiheit (von der Kontrolle durch Xiaos Familie) grenzenlos.
Sechseinhalb Stunden später sind wir im Landeanflug auf Kuala Lumpur. Direkt hinterm Flughafen beginnen die Rodungen für das Palmöl.
Etwas verschlafen aber glücklich gehen wir in den modernen Flughafenkomplex.
Nach einem teuren (aber dafür nicht leckerem) Nudelgericht lernen wir beim Handy-Laden die herzliche Kiran von Indien kennen die tief für uns empfindet.
Nach gut 7 Stunden gehen wir zum Gate für den dreieinhalbstündigen Flug nach Colombo, Sri Lankas Hauptstadt.


Unsere Zuflucht in Sri Lanka bei Arosha…

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kurzweiliges Warten…

…auf die Visum-Verlängerung im Hostel in Chengdu durch zugefallenes Sightseeing

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Jetzt heißt es im Hostel auf das verlängerte Visum zu warten – vom jungen Arzt kommt die Nachricht, dass ich gerne weiterhin kostenlos bei ihnen im Krankenhaus wohnen dürfte bis zu meiner Weiterreise – wenn Herzen und Mitgefühl darauf wartet geöffnet zu werden.

Zuerst mal Erkundung ums Hostel – natürlich ohne Stützstrümpfe. Bis zum Fluss sind es nur 100 m unter den Palmen der Supermarkt ist rechts, ein guter Imbiss links neben dem Hostel und mein Restaurant direkt gegenüber.
Nach den ersten drei Nächten zieht Debi aus Holland ins Stockbett neben mir ein und ihr darf ich am nächsten Tag zu Fuß zum nahegelegenen „Wenshu Yuan“ sowie ins Zentrum der 16-Millionenstadt folgen.
Nach der Rückfahrt mit der Metro heißt es im Hostel allgemeines Dumplings machen.
Obwohl meine Dumplings auf Größe statt Ästhetik ausgelegt sind, werde ich nicht wirklich satt – hab ja auch einiges aufzuholen – und so gehe ich noch zu meinem Restaurant gegenüber wo ich nach meiner Mahlzeit auch noch von 3 lieben Chinesen an ihren Tisch zu Spezialitäten eingeladen werde.


Am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang geht`s mit meinen inzwischen 2 Zimmerkolleginnen (eine junge Chinesin ist dazugekommen) im Fernbus zum Grand Buddha im 160 km entfernten Leshan.
Leider kann die junge Chinesin nur am heutigen Sonntag und so ist zur Mittagszeit nach unserer Besichtigung der Tempel und -Schüler die Schlange hinunter zu den Füßen des Grand-Buddha so lang, dass ich entscheide mich nicht anzustellen. Also bestaune ich den 71 m hohen, saurenregengeschädigten Giant Buddha auf Augenhöhe und von weiter oben.
Nach 8 Hostel-Tagen kann ich via Taxi den Ausgabe-Schein für meinen Pass mit dem verlängerten Visum bei der deutschen Botschaft (im 23. Stock) abholen und von dort mit einem plötzlich vor mir haltenden Motorroller-Taxi zur Visum-Ausgabestelle um ihn dort hoffentlich endlich zu bekommen.
Ich genieße die wilde Zickzack-Fahrt ohne Helm – schade, dass der Rollerfahrer mir einen unverschämten Preis macht, den ich mit Hilfe von umstehenden Einheimischen bis auf einen fairen Rest verweigere.
Mit dem verlängerten-Visum im Pass geht’s via Linienbus (der kostenlos ist, weil ich keine Karte und der Fahrer kein Wechselgeld mehr hat) vom Lenin-Denkmal aus zurück zum Hostel.
Nachdem ich im Hostel an meinem Netbook den Zug zu Xiao nach Tianjin gebucht habe, gehe ich ein letztes Mal in meinem Gegenüber-Restaurant essen. Im Hostel checke ich schon für morgen aus und am Abend gehen die Holländerin und der seit 2 Tagen neue, chinesische Zimmerkollege lecker mit mir Hot-Pot-Essen.
Nach herzlicher Verabschiedung von meinen Hostel-Bekannten geht es mit dem Taxi die 2 km bis zum Bahnhof – leider sind gerade Bauarbeiten, so dass der Fahrer mich mit meinem riesigen Gepäck nicht bis an den Eingang fahren kann.
Das Gepäck platziere ich unbeaufsichtigt mitten in der Menge vorm Eingang um das gebuchte Ticket an einem Schalter im Nebengebäude mit Hilfe einer Passantin zu erhalten.
Irgendwie schaffe ich es trotz meines überdimensionalen Gepäcks durch und über das Drehkreuz bei den Kontrolleuren zu kommen – sie müssen so imponiert von meinem Auftritt sein, dass sie mich passieren lassen – sogar mit meinem Messer im Rucksack.
Das mehrstündige Warten in der sich schnell füllenden Bahnhofshalle (wusste ja nicht, dass alles so reibungslos gehen würde) ist freudig-entspannt-interessant da ich ja jetzt weiß, dass ich schon so gut wie im Zug bin.
Das mit dem Langnasen und seinem enormen Gepäck scheint sich rumgesprochen zu haben, denn ich werde aufgefordert mein Gepäck ganz vorne am noch geschlossenen Tor zu den Bahngleisen zu platzieren bevor die Passagiere für meinen Zug via Anzeigetafel grünes Licht bekommen.
Der lange Weg und die endlos lange Treppe zum Bahnsteig ist eine Qual – doch ich schaffe es irgendwie bis zur Schaffnerin, die mich und das Mega-Gepäck Leben sei Dank anstandslos in den Zug lässt.
Als ich den Radkarton oben im Gepäckfach unterbringen möchte, wird mir der Platz vor einer verschlossenen Wagontüre zugewiesen – auch gut!
Goodbye Chengdu – auch wenn ich deine berühmten Pandas nicht besucht und die berühmte Brücke nur von weitem gesehen habe.
Und so geht es los auf die 2400 km und 40 Std. in Richtung Nordost und Peking und vor allem zur Seelenschwester Xiao.
Durch wildromantische Flusstäler und vereinzelte Bahnhof-Stopps geht es langsam hinein in die Nacht. Mein Bett ist in der 3 Etage – wieder eine Premiere.
Die junge Schaffnerin wirbt ständig für irgendwelche Waren – wahrscheinlich um ihren Lohn aufzubessern – ich schenke ihr jedes Mal gaaanz viel von meiner Lebensfreude die bei einem längeren Bahnhofs-Aufenthalt nach der ersten Nacht auch einige manchen Mitreisende anzustecken scheint – so werden wir, wie schon in der „Transsibirischen“ wieder zu einer Waggon-Familie während draußen die Landschaft zunehmend flacher und landwirtschaftlicher vorbeizieht.

das unerwartete Wiedersehen…

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plötzliche Genesung…

…nachdem die Visumverlängerung durch und damit ein Treffen mit Xiao in Aussicht ist

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Der nette junge Taxifahrer der mir, nach meinen Schilderungen während der Fahrt, versprochen hat zu helfen macht irgendwie den Nachtwächter der Privatklinik ausfindig der uns rein lässt – und ich sacke auf den Wartesesseln im Foyer zusammen.

Nach einer Ewigkeit und 2 Docs scheint endlich eine Ärztin meinen desolaten Zustand zu erkennen, denn plötzlich werden hektisch umfangreiche, moderne Untersuchungen durchgeführt und beim Farb-Duplex-Ultraschall dürfen sie und ich dann meine fortgeschrittene Thrombose mehr als deutlich erkennen.
Es ist schon nach 2 Uhr morgens als ich in meinem leeren 3-Bett-Zimmer an Geräten, Schläuchen und Infusionen angeschlossen „tot“müde in einen komaähnlichen Schlaf falle.
Zum Glück kann sich hier niemand vorstellen was ich in meiner gefährlichen Lage, die letzten Tage noch durchgemacht und geschuftet habe.
Nach guter komaähnlicher Nacht und fleißiger, netter Krankenschwestern am Morgen, kommt am Mittag ein junger englisch-sprechender Arzt (von einer anderen Klinik) der sofort auf das englische Whatsapp-Schreiben meines (Arzt-)Freundes Manfred reagiert und Thrombose-Spritzen sowie Thrombose-Strümpfe veranlasst!?! Er rädt mir zu seinem Krankenhaus zu wechseln, da diese Privatklinik nicht das Richtige für meine Situation sei – aber ich fühle nicht dafür! Auf meine Frage wann ich wieder raus dürfe, da mein China-Visum in einer Woche ablaufe meinen die Ärzte mit einem erschrockenen Lächeln, ich müsse auf jeden Fall noch 2 bis 3 Wochen hierbleiben, bei meinem lebensgefährlichen Zustand!
Nachdem ich der deutschen Botschaft meine schwierige Situation geschildert habe, kommt am nächsten Tag eine nette Chinesin von dort um wegen Visum-Verlängerung meine Daten aufzunehmen und meinen Pass mitzunehmen. Beim Vorauszahlungs-Versuch ans Krankenhaus muss ich dann feststellen, dass meine Maestro-Bankkarte nicht auffindbar ist, und die Visa-Karte an ihrem mobilen Gerät nicht gelesen wird – und dass die Zahlungsschwierigkeiten viel mehr Krankenhaus-Einsatz-Kräfte freimacht als mein bedrohlicher Gesundheitszustand es beim Eintreffen hier tat. Plötzlich kommt eine junge Patientin rein und sagt sehr schüchtern sie wolle mich gerne besuchen, da ich ja immer alleine sei (sie weiß ja nicht, dass ich in permanentem Whatsapp-Kontakt mit Xiao bin). Lange sitzt sie in den nächsten Tagen an meinem Bett und ich spüre, dass ihr mein Vertrauen ins Leben und mein Mitgefühl unendlich gut tut – die Tragweite des harten Schicksals dieses Engels (Langzeit-Patientin die durch einen Spendenaufruf der Klinik mit der „unheilbaren“ Krankheit und ihrer Mutter im Nebenzimmer leben darf) wird mir erst bewusst als mir Xiao mein Foto der Info-Tafel (im Klinikflur) über sie übersetzt – Danke lieber Engel, dass du den Mut hattest, deinem Herzen zu folgen um den Langnasen im Zimmer nebenan zu besuchen – und danke liebes Leben – auch dass ich den jungen Arzt und die Schwestern so herzlich erreichen darf.
Als ich nach 3 Tagen wieder ein wenig herumlaufen darf, wird mir auf der Waage klar wie knapp es war – muss fast 20 kg Gewicht verloren gehabt haben als ich hier ankam!
Bei meinem ersten Aus-Gang wird klar, dass meine Visa-Karte leider auch an sämtlichen Visa-Bankomaten die ich im Klinik-Stadtviertel finden kann nicht funktioniert. Wie soll ich die Klinik sowie weitere Unterkunft und Verpflegung geschweige denn ggf. einen Rückflug bezahlen mit meinen restlichen (umgerechnet) 15 Euro?!?
Zurück von meinen erfolglosen Geldabheb-Versuchen wartet schon die Chinesin von der deutschen Botschaft mit 2 Männern ganz aufgeregt im Foyer auf mich und stressen mit mir auf die nächste Polizeiwache um erstmal die fehlende polizeiliche Anmeldung zu organisieren – damit sie dann endlich den Visum-Verlängerungsantrag für mich einreichen können – da ich sonst bei Besserung und Reisefähigkeit nicht mal aus China rauskomm!
Nachdem meine Gesundung so Wunder-bar schnell vonstatten geht (seit feststeht, dass die Botschaft nun in letzter Sekunde meine Visum-Verlängerung beantragen konnte…
die Visa-Karte durch meine deutsche Bank im Not-Eil-Verfahren endsperrt wurde und ich „zu-fällig“ mit der maximalen Abhebesumme exakt das Krankenhaus bezahlen kann…
der junge, liebe Arzt nach der Wunder-Genesung und unserem langen, herzlich-tiefgründig Gespräch an meinem Bett auch mehr dem Leben vertrauen möchte…
es für Xiao und mich nun klar ist, dass wir uns (wenn die Visum-Verlängerung klar ist) in ihrer 2400km entfernten Uni-Stadt Tianjin treffen wollen und sie mir ein Bett im Mixed-Hostel in Nähe des Bahnhofs reservieren lassen hat…
– die lieben Krankenschwestern (nach strickten Hinweisen die Thrombosestrümpfe und empfohlene Medizin noch mindestens 3 Monate zu verwenden) mir beim herzlichen Abschied für einen Spott-Preis das Krankenhaus-Taxi für die 12 km zum Hostel bestellt haben… – alles gepackt und ausgecheckt ist und nach dem hochemotionalen Abschied vom Engel aus dem Nebenzimmer…
… geht es nun (nach 6 erlebnis-, gefühl- und heilvollen Tagen) in Thrombose-Strümpfen mit (Ruck)Sack und (Bike)Pack(Karton) im Krankenhaus-Taxi durch die halbe 15-Millionenstadt zum idyllischen Mix-Hostel.
Dort angekommen lässt man mich leider wegen meines (durch die Visumverlängerung natürlich) fehlenden Passes und der Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Botschaft und Hostel erst spät in der Nacht einchecken und mein Bett im kleinen, leeren 4-Bett-Zimmer beziehen.

kurzweiliges Warten…

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dem Tode nah…

…wird meine dritte Vorstart-Intuition wahr

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Alles zusammen- und aufgepackt trete ich mit letzter Kraft, halb im Delirium die leichte Steigung aus der 3000 Meter hochgelegenen, tibetnahen Stadt hinaus Richtung nächstem Pass.
Die Vororte und Mautstelle passiere ich wie benebelt im leichten Bergauf-Kriechtempo.
Nach 5 Kilometern an einem Truckstop merke ich, dass nichts mehr geht – totaler Schwächeanfall!!!
Geraume Zeit kauere ich wie ein Häuflein Elend im Truckstop-Restaurant und dann bietet mir der Angestellte sein Bett in der Nebenbaracke zum Ausruhen an – ist mehr Koma – bin so schwach dass ich nur schwankend etliche Male die 30 Meter zum Toiletten-Loch auf der anderen Seite des Restaurants komme!
Unter leichtem Schüttelfrost schlafe ich ein und als man mich zum Wegschicken weckt, glaube ich es wäre schon der nächste Morgen – aber es ist erst Abend.
Man weist mir zurück in Richtung Stadt und deutet dass in meiner Fahrtrichtung keine Schlafmöglichkeit mehr komme.
Trotzdem wähle ich nicht (zurück in) die Stadt und im einsetzenden Dunkel radle ich, halb im Delirium, weiter und hoffe, dass ich irgendwo und -wie noch das Zelt aufgestellt bekomme…
… zur großen Gnade fällt mir (in the middle of nowhere und auf 3100m Höhe) schon nach einem Kilometer wieder ein Truck-Stop mit „Motel“ zu, wo ich in einem kleinen 3-Bett-Zimmer ein Bett für mich neben meinem Bike bekomme.
Die nächsten Tage und Nächte pendle ich zwischen Koma-Bett und stehend über einem der 3 weitentfernten Klolöchern auf der anderen Seite des großen Truck-Hofes.
Dazwischen versuche vor meinem Zimmer so viel Sonnen-Energie wie möglich zu tanken – unendlich dankbar für „meine“ Intuition nicht in die Stadt zurückgeradelt zu sein.
Inzwischen bin ich nun schon 10 Tage mit Durchfall hier – zumeist im Bett oder über den Klolöchern.
Nachdem ich in den ersten Tagen sogar noch die 3 Schläuche geflickt (das Hinterrad hat in letzter Zeit auch immer bisle Luft verloren) und (Hand-)Wäsche gewaschen habe, kann ich seit einigen Tagen das rechte Bein nicht mehr richtig gebrauchen, da der Unterschenkel sehr stark schmerzt sobald er tiefer ist als der restliche Körper – was vor allem beim langen Weg zum und dem langen Stehen überm Toilettenloch besonders anstrengend ist.
Mittlerweile ist natürlich auch meine verbleibende China-Visum-Zeit auf 10 Tage geschrumpft, so dass an ein Erreichen der immernoch knapp 2000 (viel-und Hoch-Gebirgs-)km entfernten Vietnam-Grenze aus eigener Kraft nicht mehr zu denken ist.
Selbst die 800 km bis zum nächsten großen Flughafen in Chengdu (für Flug nach Vietnam, heim oder…) werden schwierig!
Da mich gestern der tibetische Restaurant-Angestellte, mein Zimmer-Nachbar und (wie alle hier nichtenglischsprechenden) Freund unter Schmerzen zum Geld abheben (um das „Motel“-Bett und -Essen bezahlen zu können) nach in Hezou gefahren hat und ich nach 5 Versuchen in der ganzen Stadt schlussendlich Geld ziehen konnte… und das heutige 2-km-Proberadeln zum anderen Truckstop unerwartet gut ging… und der Durchfall a bisle besser zu werden scheint… und der Lebensfreude-Funke mittlerweile auch auf die Truck-Stop-Besatzung übergesprungen ist (die sogar, mit Xiao`s Übersetzungshilfe, versucht für mich fettarmer zu frittieren und weniger (extrem)scharf zu würzen… gedenke ich morgen weiterzuradeln.
Nix ist`s mit weiterradeln!
Nach einer schmerzvollen Nacht ist am Morgen der Fuß dick geschwollen und zum manchmal auftretenden, leichten Seitenstechen auf der rechten Nieren-, Rücken und Brustseite ist nun ein rechter Lungen-Schmerz beim tieferen Atmen, Husten oder Aufstoßen dazugekommen!?
„Zu-fällig“ kontaktiert mich mein Freund und Arzt Manfred aus Deutschland via Whatsapp (gerade als ich wie bei meiner Bienenstichallergie 1988 wieder angstfrei spüre, dass mein Zustand lebensbedrohlich ist)
Also fährt mich mein lieber Tibet-Freund gleich am Morgen vom Truckstop ins große Krankenhaus nach Hezuo wo mir die Ärzte (via Gesten und ein wenig englisch-sprechenden Passanten) mitteilen, dass es sehr gefährlich ist und ich schnellstmöglich in ein Großstadt-Krankenhaus müsste da man mir hier nicht helfen könne (ich habe das Gefühl das man(n) auch nicht wirklich will (wer nichts tut kann nichts falsch machen – wenn Angst lähmt und gefühllos macht!!!)
Mitten im Rummel der inzwischen vielen Schaulustigen Besuchern und Patienten legen sie mir einen Druck-Verband an und würdigen mich weiter keines Blickes.
Eine Krankenschwester scheint etwas Mitgefühl zu entwickeln/zuzulassen und bestellt mir den Fernbus ins 700km entfernte Chengdu für den übernächsten Tag, weil es anscheinend nur dort in einer Privatklinik Thrombosemedizin gibt?!
Der herzliche junge Mann (Bildmitte) der hier seinen, nach einem Unfall lange schon, schwerkranken Vater besucht hilft mir viel bei der Kommunikation.
Bevor wir zum Truckstop zurückfahren verspricht der junge Mann mir noch sich darum zu kümmern, dass der Fernbus mich übermorgen am Truckstop aufnimmt und der Busfahrer mir für den Weg zum richtigen Krankenhaus hilft.
Zurück im Truckstop meldet sich mein Arztfreund Manfred wieder und als ich ihm erkläre, dass es im Umkreis von mehr als 500 km keine Thrombosemedizin gibt und wie der Druckverband aussieht meint er das könnte wohl nicht sein und ob die wahnsinnig seien da der Druckverband ohne Fuß desolat und absolut lebensgefährlich sei.
Also lege ich ihn mir inkl. Fuß nochmals an und am nächsten Morgen fährt mich ein anderer Truckstop-Bekannter nochmals zum Krankenhaus nach Hezuo.
Dort treffe ich nochmals den herzlichen jungen Mann und nachdem wir im ganzen Krankenhaus vergeblich nach besserer/kompetenterer Hilfe suchen, darf ich mit ihm noch seinen schlafenden Vater besuchen und diesem energetisch und finanziell helfen. 
Danach organisiert mir mein wundervoller Fahrer in der Stadt noch einen Verpackungskarton fürs Bike und ausreichend Reiseproviant.
Zurück im Truckstop verpacke ich, mit vielen Pausen wegen erheblicher Bein- und Brust-Schmerzen mein Rad im großen Fernseh-Karton (nachdem ich stundenlang mit den total festsitzenden Pedalen zu kämpfen habe) und die gesamte Ausrüstung in meinen großen und kleinen Rucksack.

Nach einer schmerzvollen Nacht und nachdem ich meine 60kg-Ausrüstung an den Straßenrand geschleppt habe, warte ich auf den Fernbus der mich hier um 8.30 Uhr (auf seiner Strecke ins 720 km entfernte Chengdu) aufnehmen soll.
Und er kommt tatsächlich, wenn auch erst eine knappe Stunde später.
Jetzt sitze ich (nach 12 Tagen Truckstop-Motelzimmer) im vollen Bus bei dem natürlich „zu-fällig“ die ganze hintere Sitzbank (für meine Fuß-Hochlage auf der 13 Stunden dauernden Fahrt) noch frei ist. Leben… weiß und sei Dank – es darf machen mit mir was es für mich geplant hat – bin für alles bereit – „Heimweg“ (Tod oder Deutschland) oder weiter mit der Tour – oder…
Es geht über mehrere 4000-er Pässe – gut dass Leben mich nicht weiterradeln lassen hat – hier mit Thrombose und Lungenentzündung wäre mehr als spannend geworden.
Während Hochgebirge und -ebenen, Siedlungen, Touristencamps und Yaklager an mir vorbeiziehen erfreue ich mich an meinem Reiseproviant (viele, viele Früchte und mehr…) mit großem Appetit – schwer vorzustellen dass (Frange-)man trotz dem Himmel so nah sterben kann. Fühle mich (trotz in Lebensgefahr) dem Himmelerstaunlich freudig und gut und sauge in seeligem Zustand bei der Mittagsrast in Zoige auf dem Boden vor dem Restaurant
sitzend die Sonnenergie auf.
Nach knapp 400 km und 3500 m Abfahrt kommen wir um 22 Uhr planmäßig am Bus-Terminal in der Millionenstadt Chengdu an. Wider allen Zusagen bei der Bus-Buchung lassen mich die 2 Busfahrer hilflos mit meinem schweren Gepäck stehen und verschwinden mit dem Bus im bewachten Hinterhof. Spätestens da wäre ich ohne mein Vertrauen ins Leben sicher zusammengeklappt!
Ein Mann sieht mich vor Schmerz und Müdigkeit zusammengekauert (`bin zu kaputt um die paar Meter bis zur Straße zu gehen) auf meinem Gepäck sitzen und ruft ein Taxi nachdem ich ihm den Zettel mit dem Namen der Privatklinik gezeigt habe.
Der junge Taxifahrer der wegen meinem riesigen Gepäck eigentlich nicht will, macht mir dann sogar einen guten Preis und als wir das Gepäck irgendwie doch in die kleine Limousine bekommen und durch die Stadt unterwegs sind, bemerke ich, dass mein Fotoapparat fehlt – muss noch im Bus sein!
Also zurück zum Busterminal – wir finden den Bus aber die Fahrer sind schon im Hotel und der Nachtwächter will/kann/darf sie nicht kontakten.
Nach einer halben Stunde mit gescheiterten Versuchen via Not-Öffnung in den Bus zu gelangen kommt einer der Busfahrer und ich finde meine Kamera – sie war in die Sitzritze gerutscht.
Es ist kurz vor Mitternacht als wir nach der Taxifahrt durch die halbe Stadt endlich vor dem verschlossenen Haupteingang der „Chuanshu Angiopathy Hospital“ Privatklinik stehen!?!

plötzliche Genesung…

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was ist nur los…

Glück und (Widerstands)Kraft scheinen für Bike und mich zu Ende

Hier zur gesamten Radtour

Total am Ende bekomme ich bei Einbruch der Dunkelheit in the middle of nowhere und zu Beginn des nächsten Gebirges vom jungen „Truck“stop-Besitzer und seiner lieben Frau ein Zimmer neben dem Restaurant und ihrem Zimmer.

Nach einer guten Nacht auf dem Boden meines Restaurant-Nebenzimmers (neben dem das Baby dem Betreiber-Paar keine so ruhige Nacht bescherte) radle ich nun durch das Tibet-(Autonomer-Bezirk)Tor hinein ins Hochgebirge.
Bin schon nach ein paar km wieder ziemlich kaputt – aber Vietnam ruft (meine ich)…
3 lange, enge, stockdunkle und deshalb (verständlicherweise auch) für Fahrräder gesperrte Tunnels darf ich auf den nächsten 20 km zu-fällig (Leben… sei Dank) ohne einen der zahlreichen Schwerverkehr-Begegnungen/-Überholungen durchqueren.
Witzig! Erst ein halbes Jahr später, zuhause, darf ich auf dem Foto erkennen, dass es einen Weg am Fluss entlang um den Berg herum gegeben hätte – TUNNELBLICK im Delirium!!!
50 km und 700 m höher („zu-fällig“ kurz vor dem schweren, mir unbewussten Passbeginn) zieht mich ein Mann mit seinem Mini-Cross-Motorrad 12 km und 500 Höhenmeter bis auf die 3200-er Passhöhe hinauf – es ist viel zu kalt für meine leichte, kurze Kleidung, aber ich bin so froh über diese Zieh-Gnade, dass ich mein Frieren im schnellen Fahrtwind ausblende.
Die kurze, knackige 3 km Abfahrt rase ich hinter meinem Crosser-Engel her und bei der Einfahrt in die Hochgebirgs-Tempelstadt Hezou reißt der gestern in Linxia gewechselte Schalt-Bowdenzug (China-Produkt und scheinbar leider auch -Qualität!).
Da mein Crosser-Engel kein Fahrradgeschäft in seiner Stadt zu kennen/finden scheint, darf ich glücklich und dankbar auf eine (zwar etwas unorthodoxe aber funktionierende) Lösung kommen – in der Stadtmitte auf über 3000 m Höhe, mit einem engen Kreis von mehr als einem dutzend Staunenden.
Nach kurzer (äußerlicher) Tempelbesichtigung gönne ich mir ein Abendessen im großen Nudelrestaurant.
Es ist stockdunkel als ich, beim nachtlagersuchenden Rausradeln aus der Stadt, vor dem letzten Gebäudekomplex einen überdachten Schlafplatz finde. Leider über“sehe“ ich 20 m vor dem Platz in der totalen Dunkelheit den größeren Absatz – und dem enormen Schlag auf das Vorderrad folgt ein verdächtiges Zischen vom Vorderrad – hat Zeit bis morgen – erst mal eine (Schlafsack-)Mütze Schlaf denke ich!!!
Es wird eine kurzen Nacht – wegen langem Chat mit Xiao und einem fast neben mir parkenden (Liebes)Paar.
Am frühen Morgen wechsle ich unter Durchfall-Attacken den Vorderrad-Schlauch und -Reifen.
Warum scheint das Leben mir und dem Bike alles an Glück und Widerstandskraft entzogen zu haben? Ich werde sehen und verstehen.

dem Tode nah…

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Erfahrungen

eigentlich unmöglich…

…in 22 Tagen 2200 km bis Vietnam – über 4000-er Pässe

Hier zur gesamten Radtour

Nach einer weiteren guten Nacht im Hostel und dem Abschluss-Frühstück um die Ecke mit meinem Freund – bei dem es natürlich die chinaweit berühmten, deftigen Lanzhou-Beef-Nudeln gibt. Werde später noch wirklich jede Einzelne von ihnen brauchen!
Dann geht es (wie 2 Wochen zuvor) auf der G109 7 km den gelben Fluss entlang durch die Stadt – diesmal bei Nieselregen und dann biege ich ab auf die G212 Richtung südliches Stadtende und Gebirge.
Der wahnsinnige Smog- und Hup-Verkehr, die stetige Steigung und immer wieder stärkerer Regen verzehren nicht nur jede einzelne Nudel und nach dem Stadt-Ende beginnt der Aufstieg und der richtige Regen – nach 9 km mache ich Untersteh- und Vesperrast vor einem „Supermarkt“.
Als der Regen etwas nachlässt quäle ich mich weiter hoch aber schon bald bin ich wieder unter der kalten Dusche.
Nach 13 Schiebe-km durch den Regen hält auf knapp 2200 m (ich beginne gerade durch die Nässe und meine kurze Sommer-Kleidung richtig zu frieren) ein junger Pickup-Fahrer – wie wertvoll er ist verstehe ich erst nach den nächsten Kurven auf der Passhöhe durch den 3 km langen, stockdunklen und engen Naturstein-Tunnel mit total verhauener Schlagloch-Straße (Piste wäre richtiger).
Dankeschön Du Anhalter-Engel und natürlich Dir, liebes Leben.
Im nächsten Tal ist mein Anhalter am Ziel und ich radle mich trocken. Aber der Himmel bleibt nicht lange dicht – immer wieder halte ich für Regenschutz und Erholung am Dorfstraßenrand – zur Abwechslungsfreude vieler Einheimischer die mich mit Obst und Tee versorgen.
Komme durch immer mehr Ortschaften mit Moscheen.
Der Regen hält sich den ganzen Nachmittag und so bin ich nach gut 100 Tages-km total erschöpft und nass, sehr dankbar als mir bei Einbruch der Dunkelheit drei junge Muslime den ausgedienten PKW in der Ecke der offenen Halle ihres Mietwagenverleihs zum Schlafen anbieten (nachdem sie meine Schlafplatzfrage zuerst abgewiesen hatten.
Später laden sie mich noch zu (meinem besten) Nudelessen ins Restaurant ein und danach haben wir viel Spaß in ihrem Büro.
Nach einer einigermaßen erholsamen Nacht (die Rücksitzbank eines Honda Accord ist halt doch bisle kurz als Bett) radle ich bei trockenem Wetter durch mehrere Muslim-Städte – überall riesige Moscheen – und es werden (wie) verrückt weitere gebaut wo nebenan ums tägliche Überleben gekämpft wird – und wieder kommt mir Reinhard Mey`s Lied „Ich glaube nicht“ in den Sinn!!!
Überall sind viele Kinder unterwegs – sie haben (nach 10 Wochen Ferien) den ersten, kurzen Schultag – manche radeln mir hinterher und die zwei (Nochnichtmal-Teenager aus reichem Hause) folgen mir sogar längere Zeit auf einem größeren Motorroller.
Auf dem Pass vor Linxia (an dem ich mich bis es zu steil wurde an ein schwaches Dreirad hängen durfte)mache ich kaputt Mittagsrast.
Nach 20 km Topspeed-Abfahrt reißt am Stadtanfang der in der Mongolei-Hauptstadt erstandene (China-)Schalt-Bowdenzug – genau bei einer Dreirad-Werkstadt – und ich bin froh dass ich vor 2 Monaten, auf dem „Schwarzen Markt“ in der Mongolei-Hauptstadt, beide (einzig vorhandene) gekauft habe denn so brauche ich ihn hier, mit etwas Werkstatt-Schmierung im Schatten eines Baumes und am Rücken der Mechaniker, „nur“ zu wechseln.
Bei Dämmerung radle ich auf das nächste Gebirge zu – nach nur 80 Tages-km. Es sind immer noch gut 2000 km bis zur Vietnam-Grenze und mein China-Visum gilt nur noch 3 Wochen – das bedeutet einen Tages-Schnitt von 100 km – ohne Ruhetag und über mehrere 4000-er-Pässe – wie soll das eigentlich Unmögliche gehen?!?
Leben weiß… und kann – für den erschöpften Frange-Mann

was ist nur los…