…und damit wird
meine letzte Vorstart-Intuition wahr!
Wider unserer Abmachung kommt am nächsten Tag niemand um mich zur Polizeiwache zu bringen.
Dafür erscheint am darauffolgenden Tag (20. November) plötzlich der Polizeichef selbst im Lager, holt mich von Xiao im Frauengebäude weg und führt den Afrikaner und mich zur Wache ab, wo die Alte vom Ankunftstag mich extrem gehässig auslacht (wie ich erfahren habe, ehemalige Polizeibeamtin).
Wie schon auf der Wache in Piliyandala scheint der Polizeichef wie ausgewechselt. Anstatt einer Einigung mit dem Lager-Officer komme ich wortlos zu einigen Einheimischen in die Zelle. Während Paul, der Afrikaner, sich gegen 4 Polizisten erfolgreich dagegen wehrt, flehe ich ihn an, doch nicht alles noch schlimmer zu machen. Ein Mann in Zivil kommt dazu und scheint die Polizisten wegen ihrer Schwäche gegen Paul zu provozieren, so dass sie härter gegen ihn vorgehen – als er sieht, dass sie Paul immer noch nicht richtig unter Kontrolle bringen, nimmt er plötzlich hasserfüllt einen dicken, langen Holzprügel aus der Ecke! Alles geht blitzschnell, aber ich sehe es wie in Zeitlupe – sogar schon wie Pauls Kopf durch die enorme Wucht des Prügels zerbersten wird. Erschrocken schreie ich aus der Zelle heraus „NOOOO! Tun sie das nicht, das ist Unrecht!!!“
Er ist so perplex dass er den brutalen Schlag abbricht und mich aus hasserfüllten Augen durch die Gitterstäbe ironisch anlächelt!
Etwas später werden Paul und ich in Handschellen (anscheinend nur für mich eine Premiere) auf einem Polizeijeep zum nahegelegenen „Schnellgericht“ in Gangodawila gebracht.
Der Richter fragt uns ob wir etwas zu den Aussagen vom Lager- und Polizei-Officer (der brutale „Zivile“ hat jetzt eine Uniform an) zu sagen hätten? Als ich ihm antworte, dass ich leider ihre Sprache nicht verstehe meint er, ja, da hätte ich wohl recht und dass zum nächsten Gerichtstermin in 3 Tagen ein Dolmetscher anwesend sein werde – bis dahin kämen wir ins Gefängnis!
Nachdem ich den korrupten Lagerofficer, der auch gegen mich ausgesagt hat, mit den Worten umarmt habe: „ich hasse dich nicht – wir könnten Freunde sein wenn du mehr Mitgefühl hättest und weniger Druck durch deine wie du korrupten Bosse“, geht`s nun in Handschellen im Gefängnisbus ins 8 km entfernte Welikada-Gefängnis mitten in Colombo.
Nach Mongolei, Seelenbegegnung (mit Xiao) und todnaher Krankheit wird damit meine letzte Vorstart-Intuition Realität!